Reuters
Veröffentlicht am 25.04.2019 15:15
VW darf geplante China-Fabrik für günstige E-Autos bauen
Peking (Reuters) - Volkswagen (DE:VOWG) baut seine Kapazitäten für Elektroautos in China aus.
Zusammen mit ihrem chinesischen Partner JAC haben die Wolfsburger grünes Licht zum Bau eines Werks für umgerechnet rund 700 Millionen Euro in Hefei in der Region Ostchina erhalten, wie aus im Internet veröffentlichten Unterlagen der lokalen Umweltbehörde hervorging. Den Bau der Fabrik mit einer geplanten Jahreskapazität von 100.000 Fahrzeugen hatten Volkswagen und JAC bei der Gründung ihres Gemeinschaftsunternehmens angekündigt. Der erste elektrische Wagen, der E20X, soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Mit der Fabrik will VW die Nachfrage nach günstigen Elektroautos in China bedienen.
Die Volksrepublik ist der größte Markt des Dax-Konzerns. Die Marke VW verkauft dort die Hälfte ihrer Fahrzeuge, konzernweit sind es etwa 40 Prozent. Volkswagen investiert derzeit massiv in die Elektromobilität, um die weltweit schärferen Klimavorgaben zu erfüllen. Binnen zehn Jahren soll der Konzern rund 22 Millionen E-Autos produzieren, mehr als die Hälfte davon in China. 14 so genannte New Energy Vehicle - dazu werden neben reinen Elektroautos auch Hybridwagen gezählt - sollen in diesem Jahr in China auf den Markt kommen. Gleichzeitig baut VW seine Forschungs- und Entwicklungskapazitäten im Reich der Mitte aus. Die 4000 IT-Experten und Programmierer von Volkswagen in China sollen die nötige Software für Fahrer-Assistenzsysteme und andere Teile der globalen IT-Architektur für das autonome Fahren schreiben.
Im vergangenen Jahr war die Pkw-Nachfrage auf dem weltweit größten Automarkt erstmals seit den 1990er Jahren zwar gesunken. Die Nachfrage nach New Energy Vehicle wächst aber weiter rasant. Deren Absatz kletterte um mehr als 60 Prozent auf 1,3 Millionen Fahrzeuge. Für dieses Jahr rechnet der Branchenverband mit einem Anstieg auf 1,6 Millionen Einheiten.
VW hat bereits nahe Shanghai mit dem Bau einer Fabrik für elektrifizierte Fahrzeuge begonnen und investiert dort am Standort Anting zusammen mit seinem chinesischen Partner SAIC umgerechnet gut zwei Milliarden Euro. Das neue Werk soll ab 2020 in der Lage sein, rund 300.000 Fahrzeuge im Jahr auf Basis des Elektrobaukastens MEB zu bauen. Zusammen mit dem staatlichen Partner FAW wird dann auch das Werk in Foshan auf die Produktion von Elektroautos umgestellt. Bisher importiert VW den eGolf, lokal gefertigt wird der Audi A6 L etron, ein speziell für China entwickelter Wagen mit Plug-in-Hybridantrieb.
Geschrieben von: Reuters
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