"Traurig und wütend" - Aktionäre verabschieden Linde AG

Reuters

Veröffentlicht am 12.12.2018 15:39

"Traurig und wütend" - Aktionäre verabschieden Linde AG

München (Reuters) - Die Linde AG (DE:LING) ist als deutsches Traditionsunternehmen bald Geschichte.

Die Aktionäre stimmten am Mittwoch auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über den Rückzug von der Börse ab, die Zustimmung galt als Formsache. Die Linde AG geht nach der Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair in der Linde plc

Es war die letzte öffentliche Hauptversammlung der Linde AG. Künftig treffen sich die Aktionäre des fusionierten Konzerns in Guildford bei London, wo die Verwaltung der neuen Linde sitzt. Rund acht Prozent der Kleinaktionäre hatten ihre Papiere nicht in Aktien der Linde plc getauscht. Sie werden nun gegen eine Abfindung von 189,46 Euro aus dem Unternehmen gedrängt. Mit dem Tausch in 1,54 Aktien der Linde plc wären sie rund zehn Prozent besser gefahren. Diese notierten am Mittwoch bei 143,25 Euro.

"Die Aktionäre sind traurig, teilweise sogar wütend", sagte Daniela Bergdolt von der DSW. Die Kleinaktionärsvertreterin kündigte an, die Abfindung in einem Spruchverfahren überprüfen zu lassen. Deren Berechnung sei zum Teil fragwürdig. Sie klagt bereits dagegen, dass die Linde-Aktionäre - anders als die von Praxair - über die Fusion selbst nicht abstimmen durften. Den strategischen Sinn hinter dem Zusammenschluss könne sie aber durchaus nachvollziehen.

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