Vergiss MSCI World und FTSE Emerging Markets Index ETFs: So geht Diversifizierung besser

The Motley Fool

Veröffentlicht am 15.01.2020 09:10

Aktualisiert 15.01.2020 09:36

Es gibt eine Reihe von Indizes, die vorgeben, über Regionen und Branchen hinweg zu streuen. Neben den in der Überschrift genannten gibt es auch noch diverse Alternativen, wie etwa den STOXX Global 150, der von einer Tochter der Deutschen Börse (DE:DB1Gn) (WKN: 581005) berechnet wird. Viele Blue Chips auf einen Schlag, das hört sich auf den ersten Blick nicht so unvernünftig an.

Allerdings gibt es meiner Ansicht nach gerade jetzt einen viel besseren Weg, ETFs und Fonds für die Depotdiversifizierung einzusetzen.

Alles auf Standardwerte kostet Chancen Wer auf solche internationalen Indizes setzt, der holt sich hauptsächlich die ganz großen und zum Teil über 1.000 Mrd. Euro schweren Champions aus der Tech-, Pharma- und Finanzwelt in sein Depot. Es erscheint irgendwie logisch, dass die Aussichten auf weitere Kursgewinne auf diesem Niveau nur noch begrenzt sind.

Andererseits sind die Abwärtsrisiken nach der über 10-jährigen Hausse durchaus real, wenn man sich die geopolitischen Risiken und die Schuldenproblematik vor Augen führt.

Es setzt sich auch immer mehr die Überzeugung durch, dass ETFs durch ihren passiven Mechanismus trendverstärkend wirken. Gerade diejenigen Aktien, die im Rampenlicht stehen und in allen möglichen Indices enthalten sind, könnten folglich besonders leiden, wenn der Trend an der Börse dreht.

Noch schlimmer: Manche Investoren investieren in einen Kern aus Blue Chips, in die sie über Fonds investieren, und setzen dann auf einzelne riskante Nebenwerte als Beimischung, die sie zwar schlecht einschätzen können, die aber scheinbar unheimliches Potenzial versprechen. Auf diese Weise kombinieren sie die begrenzten Gewinnpotenziale der Standardwertefonds mit den unkalkulierbaren Risiken der nur teilweise verstandenen Einzelwerte.

Wie man ETFs und Fonds besser einsetzt Wie wäre es hingegen, wenn wir es genau andersherum machen? Dann würden wir im ersten Schritt im Kern auf Einzelwerte setzen, die wir gut kennen. Warum sollte man schließlich auf alle bekannten Standardwerte auf einmal setzen, wenn man sich die besten daraus aussuchen kann? Jeder kennt McDonald’s (NYSE:MCD) (WKN: 856958), Nestle (SIX:NESN) (WKN: A0Q4DC) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) (WKN: 870747). Wähle aus diesen Unternehmen diejenigen aus, denen du am meisten vertraust, anstatt pauschal alle zusammen.

Wenn du dich zudem beispielsweise für Windkraft oder Mietwagen begeistern kannst und dich dort etwas auskennst, dann packe noch Sixt (DE:SIXG) (WKN: 723132) dazu, die in ihrer Nische zu den Besten gehören, aber nur einen Bruchteil der Bewertung der HyperCaps aufweisen. Ich bin sicher, dass du so ein aussichtsreiches Portfolio zusammenstellen kannst, das besser zu dir passt als die auf Standardindizes basierenden ETFs.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Sobald sich die Struktur deines Einzelwertedepots herauskristallisiert, bietet es sich im zweiten Schritt an zu analysieren, welche Segmente und Regionen übergewichtet sind. Diese Information lässt sich dann gezielt dazu nutzen, um über Fonds für eine Balance zu sorgen.

Die meisten von uns haben zum Beispiel nur wenig Know-how in Bereichen wie Rohstoffe oder Biotech, die sich jedoch beide aufgrund ihrer eigenen Marktgesetze ausgezeichnet zur Diversifizierung eignen und grundsätzlich großartige Renditechancen bieten (Lithium zum Beispiel ).

Zu denken ist auch an Nebenwerte aus Schwellenländern, die von Deutschland aus oft nicht gut zugänglich sind für Investoren. In solchen Segmenten lohnt es sich wirklich, auf das Know-how der besten Fondsmanager und Indexentwickler zu setzen.

Das Ergebnis: 2-mal besser Ein Depot mit einem Kern aus Blue-Chip-ETFs, das um scheinbar spannende Wachstumsaktien ergänzt wird, ist aus meiner Sicht nicht optimal. Erstens, weil man damit eine ungesunde Mischung aus hochgetriebenen Rampenlichtaktien bekommt, und zweitens, weil uns für Nebenwerte oft das Know-how zur fundierten Einschätzung von Chancen und Risiken fehlt.

Andersherum wird ein Schuh draus: Wenn wir auf starke Unternehmen setzen, die wir gut kennen und mögen, dann haben wir eine gute Grundlage gelegt, um von unserem individuellen Kerndepot langfristig zu profitieren.

Die bunte Welt der Fonds und ETFs lässt sich dann ausgezeichnet dazu nutzen, um etwaige Ungleichgewichte über bewährte Spezialindizes auszubalancieren und so an Sektorentwicklungen zu partizipieren, die uns sonst nicht gut zugänglich sind – die Kraft der zwei Herzen!

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn (NYSE:LNKD) und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft und besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $85 Calls auf Microsoft. The Motley Fool empfiehlt Nestlé.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert