The Motley Fool
Veröffentlicht am 23.04.2020 09:14
Aktualisiert 23.04.2020 09:35
Verdoppelte Dividende + 3,66 % Dividendenrendite: Ist diese Aktie in Coronazeiten ein Kauf?
Das Coronavirus hat bei einigen Dividendenaktien zu starken Einbußen geführt. Teilweise werden die Ausschüttungen ausgesetzt, teilweise bedeutend gekürzt. Viele Einkommensportfolios werden dabei in Mitleidenschaft gezogen. Wobei die Phase der Unsicherheit noch immer anhält.
Das hat teilweise sogar prominente und eigentlich historisch zuverlässige Zahler getroffen. Eine Entwicklung, die bei den entsprechenden Aktien natürlich für maximale Unsicherheit gesorgt hat. Teilweise ist schließlich das letzte vermeintlich Attraktivitätskriterium, eben die Dividende, weggebrochen.
Eine Aktie, die sich dieser Dynamik entzieht, ist die von CropEnergies (WKN: A0LAUP). Dabei handelt es sich um eine Tochtergesellschaft von Südzucker (DE:SZUG), die sich auf Bioethanol spezialisiert hat. Sowie kurzerhand verkündete, die eigene Dividende sogar zu verdoppeln. Macht das die Aktie jetzt etwa zu einem Kauf?
Ein Blick auf die Dividende Sofern wir die aktuellen Meldungen bloß einfach so lesen, könnte sich der Eindruck durchaus verfestigen. Nach einem rekordverdächtigen Geschäftsjahr 2019 wird die Dividende von zuvor 0,15 Euro auf 0,30 Euro verdoppelt. Damit entzieht sich CropEnergies weitgehend der Entwicklung der Ausschüttungen vieler Zahler. Zumindest eine Verdopplung sehen wir in diesen Tagen wohl eher selten.
Auch die Rendite könnte zunächst stimmen. Basierend auf einem derzeitigen Aktienkursniveau von 8,19 Euro (22.04.2020, maßgeblich für alle Kurse) winkt hier immerhin eine Dividendenrendite von 3,66 %. Ein grundsätzlich attraktiver Wert, der einige Begehrlichkeiten wecken könnte. Vor allem, wenn das Wachstum langfristig anhielte.
Die Dividendenhistorie von CropEnergies ist dabei jedoch ein Zeugnis von wenig Konstanz. Die Zahlung für das Geschäftsjahr 2015 wurde beispielsweise gänzlich ausgesetzt, von der 2017er-Zahlung in Höhe von 0,30 Euro ging es zuletzt auf 0,25 Euro und 0,15 Euro gemäß der Daten von „finanzen.net“ abwärts. Das spricht für wenig Konstanz und wenig Zuverlässigkeit bei den Dividenden. Gerade für Einkommensinvestoren daher wohl kein attraktiver Mix.
Der Blick auf die Perspektiven Ist das Geschäft mit Bioethanol eines, das grundsätzlich über eine langfristige Zukunftsperspektive und Wachstum verfügt? Eine Frage, die mit dem grundlegenden Geschäftsmodell zusammenhängt und bei der jeder Investor sich besser seine eigene Meinung bilden sollte. Zumindest kurzfristig scheint die Jagd nach Rekorden, auch durch das Coronavirus, beendet zu sein.
Wie das Management nun im Rahmen seines Ausblicks verkündet hat, rechne man nach dem besagten Rekordjahr zunächst mit Rückgängen bei Umsätzen und operativem Gewinn. Dabei bleibt abzuwarten, inwieweit das Geschäft mit Ethanol zur Herstellung von Desinfektionsmitteln einen schwächeren Bedarf bei Kraftstoff ausgleichen kann, so das Management. Man werde die Prognose laufend anpassen.
Gemessen an einer derzeitigen Marktkapitalisierung in Höhe von ca. 750 Mio. Euro und einem operativen Ergebnis in Höhe von 104 Mio. Euro wird das Unternehmen derzeit mit knapp mehr als dem 7-Fachen dieses Wertes bewertet. Das könnte fundamental vergleichsweise preiswert sein. Vor allem, wenn CropEnergies früher oder später wieder zu seiner alten und zuletzt rekordverdächtigen operativen Stärke zurückfinden kann.
Nichts für Einkommensinvestoren, aber … Unterm Strich scheint die Aktie daher in meinen Augen für Einkommensinvestoren eher sekundär interessant zu sein. Die bisherige Dividendenhistorie spricht nicht gerade von viel Zuverlässigkeit und Konstanz. Und die derzeitigen Prognosen könnten ein Indikator für Kürzungen der Ausschüttungen in der Zukunft sein. Nach den Rekorden kommt zieht jetzt operativ wieder etwas Ernüchterung ein.
Sollte einem das Geschäft mit Bioethanol als grüne Kraftstoffalternative grundsätzlich zusagen, so könnte die Aktie dennoch interessant sein. Gemessen an den Rekordergebnissen wird die Aktie lediglich mit dem 7-Fachen des operativen Ergebnisses bewertet. Wenn das Unternehmen hier früher oder später anknüpft oder langfristig wächst, so könnte das Bewertungsmaß preiswert sein.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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