VARTA IM FOKUS: Batterienhersteller auf Höhenflug

dpa-AFX  |  Autor 

Veröffentlicht am 07.06.2019 08:50

VARTA IM FOKUS: Batterienhersteller auf Höhenflug

ELLWANGEN (dpa-AFX) - Beim traditionsreichen Batteriehersteller Varta (4:VAR1) läuft es rund. Das Unternehmen hat sich nach einigen Umbauten gefangen und zuletzt für eine ganze Reihe positiver Nachrichten gesorgt. Vor wenigen Tagen gab die Konzernspitze weitere Investitionen bekannt. Was beim Unternehmen los ist, wie die Analysten es bewerten und was die Aktie macht.

DAS IST LOS BEI VARTA:

Mit einem Kursplus von knapp 82 Prozent seit Jahresbeginn ist Varta momentan der Überflieger im Nebenwerteindex SDax (SDAX). Die Aktie befindet sich auf einem Höhenflug. Konzernchef Herbert Schein treibt die Weiterentwicklung des Batterieherstellers voran.

Die Übernahme der Varta Consumer Batteries von der US-amerikanischen Energizer Holdings mit Gesellschaften in über 20 Ländern soll das Wachstum ankurbeln. Der Netto-Kaufpreis beträgt rund 100 Millionen Euro. Produziert werden Batterien, Akkus, Ladegeräte, Power Banks (also Energiespeichern) und Leuchten. Varta erweitert mit dem Kauf sein Spektrum um Haushaltsbatterien.

Nachdem 2018 laut eigenen Angaben das "erfolgreichste Jahr" der jüngeren Unternehmensgeschichte gewesen sei, konnte Varta auch im ersten Quartal mit starken Zahlen überzeugen. Der kürzlich in den SDax aufgestiegene Konzern verzeichnete im ersten Quartal einen kräftigen Umsatzzuwachs um rund elf Prozent auf 73,4 Millionen Euro. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) legte Varta um knapp 37 Prozent auf 17,4 Millionen Euro zu.

Die wachsende Bedeutung von Energiespeichern, die im Alltag immer stärker genutzt werden, spielt dem Konzern genauso in die Karten wie die hohe Nachfrage nach Mikrobatterien, die etwa in Hörgeräten stecken. Weil die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr gut sind, hoben die Baden-Württemberger ihre Prognose an. Beim Umsatz wird nun ein Anstieg auf 310 bis 315 Millionen Euro erwartet - nach zuvor 303 bis 309 Millionen Euro. Auch beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) will sich Varta steigern. Er soll 2019 auf 64 bis 67 Millionen Euro zulegen. Zuvor war von 61 bis 64 Millionen Euro die Rede.

Zudem teilte Varta mit, seine Produktionskapazitäten bei den Lithium-Ionen-Batterien ab 2021 auf deutlich über 100 Millionen Zellen pro Jahr zu erweitern. Im Zuge dessen denkt das Unternehmen auch über eine Kapitalerhöhung nach. Die erfordert laut Mitteilung ein zusätzliches Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro. Bei den Lithium-Ionen-Batterien verzeichnete Varta zuletzt das mit Abstand größte Umsatzwachstum. Geht es nach Vorstandschef Schein, ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.

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DAS SAGEN DIE ANALYSTEN:

Bislang ist die Zahl der Analysten, die sich eingehend mit Varta beschäftigen, überschaubar. Im dpa-AFX-Analyser sind momentan drei Experten gelistet. Einmal lautet die Empfehlung, die Anteilsscheine zu kaufen, einmal, sie zu halten und einmal, sie zu verkaufen. Mit 45 Euro stimmt das durchschnittliche Kursziel auf zwölf Monate in etwa mit dem aktuellen Wert des Papiers überein.

Am deutlichsten spricht sich die Privatbank Berenberg für den Erwerb der Varta-Aktie aus. Mit Blick auf die Übernahme von Varta Consumer Batteries hat Analystin Charlotte Friedrichs das Kursziel von 43 auf 55 Euro angehoben. Sie revidierte ihre Umsatz- und Gewinnprognosen für die Jahre 2019 bis 2021 und passte sie klar nach oben an. Der geplante Deal sei strategisch positiv und der Kaufpreis von 100 Millionen Euro attraktiv, schrieb sie am Freitag in einer aktuellen Studie.

Die Entscheidung zum genannten Zukauf erachtet auch Analyst Christian Sandherr von der Privatbank Hauck & Aufhäuser für strategisch sinnvoll. Er beließ seine Einschätzung auf "Hold" und verweist darauf, dass Varta mit der gleichnamigen Sparte des US-Konzerns Energizer seinen Umsatz verdopple und den Zugang zum europäischen Einzelhandel verbessere.

Unterdessen empfiehlt das Analysehaus Warburg Research die Aktie zum Verkauf. Aus Sicht von Analyst Robert-Jan van der Horst ist es möglich, dass der Batteriehersteller die Mikrobatterien für den AirPod3, das neue Ohrhörer-Modell von Apple (2:AAPL), liefern wird. Darüber wird im Markt bereits seit längerem spekuliert. Diese Option sei jedoch schon im aktuellen Varta-Kurs eingepreist, schrieb van der Horst. Hinzu komme, dass der Batteriehersteller langfristig Marktanteile bei Hörgeräte-Akkus einbüßen dürfte.

DAS MACHT DIE AKTIE:

Seit dem erneuten Börsengang im Oktober 2017 hat sich der Kurs der Varta-Aktie mehr als verdoppelt. Lag der Ausgabepreis noch bei 17,50 Euro, kostet der Anteilsschein mittlerweile rund 45 Euro.

Von ihrem Ende Mai erreichten Hoch von 51,90 Euro ist die Varta-Aktie zwar noch ein Stück entfernt. Doch unter dem Strich ist sie bislang ein äußerst lohnendes Investment für die Anleger.

Derzeit kommt Varta auf einen Börsenwert von rund 1,7 Milliarden Euro. Größter Aktionär ist Montana Tech Components. Das Industriekonglomerat hält 64,6 Prozent am Unternehmen.

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