US-Börsenaufsicht will Musk als Tesla-Chef kippen

Reuters

Veröffentlicht am 28.09.2018 16:07

US-Börsenaufsicht will Musk als Tesla-Chef kippen

New York/San Francisco (Reuters) - Elon Musk droht die Ablösung an der Spitze des Elektroautobauers Tesla (NASDAQ:TSLA).

Die US-Börsenaufsicht SEC will dem 47-Jährigen die Leitung des von ihm gegründeten Unternehmens verbieten. Die Behörde verklagte den weltweit bekannten Manager vor dem US-Bundesgericht Manhattan wegen Betrugs. Er habe "falsche und irreführende" Twitter-Nachrichten über einen angeblich geplanten Börsenrückzug des Autobauers verfasst. Musk, der auch der Weltraumfirma SpaceX vorsteht, ist das öffentliche Gesicht des Verluste schreibenden Elektroauto-Pioniers, der inzwischen an der Börse mit mehr als 50 Milliarden Dollar bewertet wird. Die Tesla-Aktien brachen um 13 Prozent ein. Neben der Klage machen dem US-Konzern derzeit Produktionsprobleme zu schaffen.

Musk ließ erklären, er habe nichts Falsches getan und sei traurig und enttäuscht über die Klage. Er habe immer im Sinne der Wahrheit, der Transparenz und der Investoren gehandelt. Nach einem Bericht des TV-Senders CNBC scheiterte ein Vergleich mit der SEC daran, dass Musk sich weigerte, eine Strafe zu zahlen und für zwei Jahre die Rolle des Firmenchefs abzugeben. Musks Anwälte hätten dann die Vergleichsverhandlungen beendet, wie das "Wall Street Journal" berichtete. Die Behörde und das Unternehmen wollten sich dazu nicht äußern. Der Verwaltungsrat von Tesla teilte mit, "voll überzeugt" von Musk zu sein.

Hinter dem Elektroautohersteller liegen zwei turbulente Monate, nachdem Musk am 7. August seinen mehr als 22 Millionen Twitter-Anhängern schrieb, er werde das Unternehmen vielleicht von der Börse nehmen für 420 Dollar je Aktie, die Finanzierung sei gesichert. Damit wäre Tesla insgesamt mit 72 Milliarden Dollar bewertet worden. Es kam zu starken Kursausschlägen.

"ELON IST TESLA"