US-Bankenkrise: Sind Regionalbanken jetzt ein Kauf?

Investing.com  |  Autor Robert Zach

Veröffentlicht am 14.03.2023 19:08

Investing.com - Regionalbanken stehen im Zentrum des jüngsten Sturms am Finanzmarkt. Schuld daran ist der Zusammenbruch dreier US-amerikanischer Banken: Silvergate Capital (NYSE:SI), Signature Bank (NASDAQ:SBNY) und SVB (NASDAQ:SIVB). Daraus resultierte die Sorge der Märkte vor einer möglichen Ansteckung. Selbst die Beruhigungspille der Fed, die in aller Eile ein Refinanzierungsprogramm auflegte, und die Zusicherung der US-Regierung, dass die Einlagen sicher seien, halfen bislang nur bedingt. Dementsprechend steil war auch die Talfahrt in diesem Marktsegment. So ist der SPDR® S&P Regional Banking ETF (NYSE:KRE), zu dem kleinere Banken wie die Regions Financial Corporation (NYSE:RF), PNC Financial Services (NYSE:PNC) und M&T Bank (NYSE:MTB) gehören, seit letzter Woche in der Spitze um mehr als 30 Prozent eingebrochen, bevor er sich in den letzten 24 Stunden etwas stabilisierte.

Doch was bedeutet das alles für Investoren und Aktionäre? Ist es jetzt an der Zeit, sich günstig mit Papieren von US-Regionalbanken einzudecken? Das Researchhaus DataTrek hat darauf eine Antwort. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf ihre Einschätzung werfen:

Beginnen wir mit dem KBE (NYSE:KBE), dem ETF, der die Wertentwicklung zahlreicher US-Banken abbildet:

  • In den letzten 50 Handelstagen (bis heute) ist der KBE um 17,2 Prozent gefallen.
  • Im langfristigen Durchschnitt liegt die Rendite des KBE für 50 Handelstage bei +0,8 Prozent mit einer Standardabweichung von 13,5 Punkten. Das macht -12,7 und -26,2 Prozent als 1- und 2-Standardabweichung nach unten für den KBE.
  • Somit liegt der jüngste Rückgang um 17,2 Prozent über 50 Handelstage zwischen einer und zwei Standardabweichungen.

Hier nun die gleichen Daten für den KRE, der ausschließlich US-Regionalbanken enthält:

  • In den letzten 50 Handelstagen ist der KRE um 23,2 Prozent eingebrochen.
  • Im langfristigen Durchschnitt liegt die Rendite des KRE für 50 Handelstage bei +1,0 Prozent mit einer Standardabweichung von 12,3 Punkten. Daraus ergibt sich für den KRE eine Standardabweichung von 1 und 2 nach unten in Höhe von -11,2 und -23,5 Prozentpunkten.
  • Im Gegensatz zum KBE ist der KRE in den letzten 50 Tagen 2 Standardabweichungen gefallen.

Statistisch gesehen sind also die US-Regionalbanken (KRE) viel stärker überverkauft als die US-Banken im Allgemeinen (KBE), aber könnten sie in nächster Zeit erneut unter Druck geraten? Natürlich könnten sie das. Um die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ergebnisses einzuschätzen, sind hier die Zeiträume bis 2006 aufgeführt, in denen die Regionalbanken auf 50-Tage-Basis einen stärkeren Rückgang hinnehmen mussten als jetzt:

  • In der Pandemiekrise 2020 lagen die 50-Tage-Renditen des KRE bei -30 bis -50 Prozent.
  • In der Finanzkrise 2008-2009 lagen die Renditen bei -25 bis -41 Prozent.
  • In der griechischen Schuldenkrise 2011 betrugen die Renditen -24 bis -28 Prozent.
  • Während der Rezessionsängste im 1. Quartal 2016 und 4. Quartal 2018 lagen die Renditen zwischen -23 und -28 Prozent.
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Fazit: Laut den Berechnungen der 50-Tage-Rendite sind US-Regionalbanken ein "Kauf", doch die Vergangenheit (und die Narben, die sie in der Psyche der Investoren hinterlässt) sagen: "Füße stillhalten". Sollte diese Kategorie in dieser Woche einen weiteren Kurssturz von 20 bis 30 Prozent erleiden, wäre es an der Zeit, zu kaufen. Sollte dies nicht der Fall sein, empfiehlt es sich, geduldig zu bleiben und abzuwarten, bis sich die Gemüter beruhigt haben. In turbulenten Marktphasen haben wir häufig beobachtet, dass viele Wall-Street-Karrieren durch den Versuch, den absoluten Tiefpunkt abzupassen, ihr jähes Ende fanden - mehr noch als durch jeden anderen Trading- oder Investitionsfehler.

von Robert Zach

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