Veröffentlicht am 08.05.2018 18:09
Trumps Iran-Politik und Italien-Krise belasten Börsen
Frankfurt (Reuters) - Der wahrscheinliche Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran sowie Spekulationen über Neuwahlen in Italien haben am Dienstag den europäischen Börsen den Wind aus den Segeln genommen.
Der Dax, der am Montag noch die 13.000er Marke im Visier hatte, gab 0,3 Prozent auf 12.912 Punkte nach, der EuroStoxx50 verlor 0,2 Prozent. Der Euro setzte seine Talfahrt fort und fiel auf ein frisches Jahrestief von 1,1840 Dollar. Hoffnungen auf bessere Exporterfolge in Europa weckte dies anders als noch am Montag nicht. "Wegen möglicher Neuwahlen in Italien kann der Euro noch weiter fallen", sagte Devisenanalyst Kit Juckes von der Societe Generale (PA:SOGN). Auch die Iran-Politik Donald Trumps sorge für Unsicherheit.
An der Wall Street traten die Kurse zum Handelsschluss in Europa auf der Stelle. US-Präsident Donald Trump wollte am Abend (20.00 Uhr MESZ) erklären, ob er das Iran-Abkommen aufkündigt. Der "New York Times" zufolge hat Trump seinen französischen Kollegen Emmanuel Macron über einen Rückzug der USA aus dem Abkommen informiert.
Sollten neue Sanktionen verhängt werden, könnte das Angebot an Öl weltweit fallen und dürfte daher die Preise weiter hoch treiben. Seit Jahresbeginn hat sich Öl aus der Nordsee schon um über 13 Prozent verteuert, was zum Teil auch an der Förderbremse der Opec liegt. So machten einige Anleger am Dienstag Kasse. Am frühen Abend brachen die Preise um bis zu vier Prozent auf 73,10 Dollar je Barrel (159 Liter) Nordseeöl ein. Doch blieb der Preis damit in Sichtweite seines am Montag markierten Dreieinhalb-Jahres-Hochs von über 76 Dollar.
Weiteres Gesprächsthema der Händler war Italien. Die Forza Italia des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi widersetzt sich Forderungen des Bündnispartners Lega nach einem freiwilligen Verzicht auf eine Regierungsbeteiligung, der den Weg zu einer Koalition mit der 5-Sterne-Bewegung freimachen würde. Damit rückt das Land näher an eine Neuwahl im Sommer. Der Standardwerte-Index fiel um 1,6 Prozent, die Renditen der Staatsanleihen stiegen zeitweise auf ein Sechs-Wochen-Hoch.
ROTE KARTE FÜR DIE AKTIE GELB
Die im Dax und EuroStoxx gelisteten Aktien der Deutschen Post (DE:DPWGn) gerieten nach der Vorlage von Quartalszahlen unter die Räder: Sie fielen um sieben Prozent auf 34,54 Euro. Der operative Quartalsgewinn sei unter den Erwartungen geblieben, schrieb Commerzbank-Analyst Adrian Pehl in einem Kommentar. Damit werde es für das Unternehmen schwerer, seine Gesamtjahresziele zu erreichen. Er stufe die "Aktie Gelb" daher auf "Hold" von "Buy" herunter.
Spitzenreiter im Dax waren Beiersdorf mit einem Kursplus von fast drei Prozent. Die Erlöse des "Nivea"-Herstellers seien zwar etwas niedriger ausgefallen als erwartet, sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Dafür sei das Wachstum aus eigener Kraft mit 6,5 Prozent aber deutlich stärker gewesen als erhofft.
Die im MDax gelisteten Titel von Axel Springer (DE:SPRGn) fielen um vier Prozent. Zum einen seien die Margen im klassischen Mediengeschäft nicht überzeugend, zum anderen nähmen einige Anleger nach einem Kursplus von über 14 Prozent in den vergangenen sechs Monaten Gewinne mit, sagten Händler. Nach oben ging es dagegen mit Zalando (DE:ZALG), die über drei Prozent zulegten. Europas größter Online-Modehändler hatte zwar einen trüben Jahrsauftakt, konnte aber viele Neukunden gewinnen.
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Wechselkurs für iranischen Rial auf dem freien Markt https://www.bonbast.com)
Wechselkurse ausgewählter Währungen http://tmsnrt.rs/2egbfVh
Entwicklung des Pfund Sterling-Index seit dem Brexit-Referendum http://tmsnrt.rs/2hwV9Hv
Anleiherenditen südeuropäischer Staaten und Irlands http://tmsnrt.rs/2ii2Bqr
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(Reporter: Andrea Lentz, unter Mitarbeit von Hakan Ersen und Patricia Uhlig.; redigiert von Kerstin Dörr; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069 - 7565 1236 oder 030 - 2888 5168.)
Geschrieben von: Reuters
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