The Motley Fool
Veröffentlicht am 30.06.2022 11:05
Aktualisiert 30.06.2022 11:37
Thyssenkrupp-Aktie: 5 Gründe, warum sie wieder einbricht!
Thyssenkrupp (ETR:TKAG) (WKN: 750000)-Aktien sind seit ihrem Hoch im November 2021 bereits um mehr als 47 % gefallen. Der breite Markt in Form des DAX-Index konnte sich deutlich besser halten und hat nur etwa 20 % verloren (29.06.2022).
Warum geht es wieder bergab, obwohl die Papiere schon weit unter Buchwert notieren?
1. Wirtschaft schwächelt Infolge der hohen Inflation heben die Zentralbanken in den USA und Europa die Zinsen an. Doch dies führt auch zu einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums oder sogar zu einer Rezession. Zudem reduzieren viele Analysten ihre Einschätzung, was zu vermehrten Verkäufen führt.
Thyssenkrupp ist mit seinem Stahlgeschäft besonders stark von der Konjunkturentwicklung abhängig. Die Aktien steigen im Aufschwung meist stärker, um in der Krise überproportional einzubrechen.
2. Kriegs- und Pandemiefolgen belasten Thyssenkrupp Zu Beginn der Pandemie kam es zu vielen Wirtschaftsschließungen. In China wurden sie sogar in den letzten Wochen immer noch durchgeführt. Doch die Wirtschaft ist für einen Stopp- und Go-Rhythmus nicht geschaffen, da alle Prozesse eng aufeinander abgestimmt sind.
So kam es zu einem Anstieg der Logistik-, Rohstoff- und Energiekosten, die auch Thyssenkrupp und vor allem seine Kunden belasten.
Hinzu kommen die Folgen des Ukrainekrieges. So zogen die Energiekosten noch einmal deutlich an und bleiben wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren auf einem hohen Niveau. Alternative Öl- und Gasquellen sind zumeist deutlich teurer. Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird somit unattraktiver.
3. Inflation führt zu steigenden Löhnen Infolge der gestiegenen Preise, fordern viele Gewerkschaften entsprechend hohe Lohnsteigerungen. Kann ein Unternehmen die Kosten jedoch nicht ohne Weiteres an seine Kunden weiterreichen, sinkt der Gewinn. Thyssenkrupp steht ohnehin in einem harten internationalen Preiswettbewerb.
Zuletzt hat sich die IG Metall ab 1. August 2022 für den Stahlsektor auf eine Lohnsteigerung von 6,5 % geeinigt. Somit kommen auch auf Thyssenkrupp höhere Kosten zu.
Der Konzern profitierte zuletzt aber auch von höheren Stahlpreisen.
4. Europäischer Gerichtshof entscheidet gegen Thyssenkrupp Um sein Stahlgeschäft besser zu positionieren, wollte es Thyssenkrupp 2019 mit Tata Steel Europe (LON:TISCq) (WKN: A0X9H1) fusionieren. Doch die Europäische Union befürchtete eine zu starke Preissetzungsmacht.
Der Europäische Gerichtshof hat deshalb jetzt eine Thyssenkrupp-Klage abgewiesen. Statt die europäischen Stahlhersteller zu schützen, hat die Politik der letzten Jahre genau das Gegenteil bewirkt. Davon profitiert die internationale Konkurrenz.
5. Produktionsumstellung erhöht die Kosten Viele Unternehmen müssen sich strengeren CO2-Emissionsvorschriften anpassen. Dabei kommen auf das produzierende Gewerbe die höchsten Kosten zu. Zudem hat sich das dafür benötigte Erdgas stark verteuert und die Produktion von grünem Wasserstoff steht erst am Anfang.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022
Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool
Geschrieben von: The Motley Fool
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.