Tesla-Aktie auf Tradegate unter Druck: Index-Komitee winkt ab

Investing.com

Veröffentlicht am 07.09.2020 10:03

Aktualisiert 07.09.2020 10:44

von Robert Zach

Investing.com - Die Talfahrt der Tesla-Aktie (TG:TSLA) spitzt sich am Montag zu: mit einem Minus von über acht Prozent auf der Handelsplattform Tradegate nähert sich das Papier in hohem Tempo seinem Vorwochentief bei 315,85 Euro. Ein Grund für die Kursabgaben dürfte die Nichtaufnahme des US-Elektrofahrzeugherstellers in den prestigeträchtigen Referenzindex S&P 500 sein. Wie S&P Dow Jones Indices am Freitag nachbörslich mitteilte, kommt Tesla doch nicht in den S&P-500-Index. Tesla (NASDAQ:TSLA) hatte eigentlich die Voraussetzungen für eine Aufnahme in den renommierten Aktienindex erfüllt. Entsprechend enttäuscht waren die Analysten über die Nichtberücksichtigung des E-Auto-Pioniers.

Stattdessen wurden mit Wirkung zum 21. September der Online-Händler Etsy (NASDAQ:ETSY), das Halbleiterunternehmen Teradyne (NASDAQ:TER) und das Medizintechnikunternehmen Catalent (NYSE:CTLT) in den S&P 500 aufgenommen.

Wäre Tesla in den Index kommen, so hätten Investmentfonds und börsengehandelte Indexfonds, die den Referenzindex nachbilden, die Aktie kaufen müssen, was sich kurzfristig wohl positiv auf den Aktienkurs ausgewirkt hätte.

Laut Markus Fugmann von finanzmarktwelt war dem Index-Komitee klar, "dass Elon Musk einen kreativen Umgang mit Bilanzen pflegt und faktisch eben keine Gewinne schreibt (ohne den Verkauf von Emmissionsrechten)".

Ähnlich äußerte sich Investing.com-Aktienanalyst Haris Anwar: "Möglich wären Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells von Tesla. Schließlich fährt der US-Elektroautobauer nur durch den Verkauf von Emissionsrechten einen Gewinn ein. Auch stagnieren dessen Umsätze seit mehr als acht Quartalen. Zudem steht Tesla immer wieder in der Kritik für seine aggressive Bilanzierung, womit die Ergebnisse geschönt werden".

h2 TÖDLICHER UNFALL MIT TESLA IN CHINA/h2

Neben der Enttäuschung über die Nichtberücksichtigung in den S&P-500-Index schlägt dem E-Autobauer auch Misstrauen gegenüber seinen angeblich autonomen, selbstfahrenden Autos entgegen. Bei einem Unfall in Nanchong in der südwestchinesischen Provinz Sichuan am Samstag mit einem Tesla-Auto seien zwei Menschen getötet und sechs verletzt worden, zitierte die Global Times die hiesige Polizei. Der Unfall hat bei Online-Usern und Experten Besorgnis über die Sicherheitsstandards des populären US-Elektroautoherstellers ausgelöst.

Das Auto, das von einer 51-jährigen Frau gefahren wurde, rammte am Samstagnachmittag mehrere Fahrzeuge und Fußgänger. Dabei wurden zwei Menschen getötet, sechs verletzt und mehrere Fahrzeuge beschädigt. Dies ging aus einer Mitteilung des Büros für öffentliche Sicherheit in Nanchong hervor.

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Laut der Erklärung war die Fahrerin weder betrunken noch stand sie unter Drogeneinfluss, wie die Global Times berichtete.

Ein Sprecher des Nanchong Public Security Bureau Traffic Police Detachment bestätigte gegenüber der Global Times, dass es ein Tesla-Auto war, das den Unfall verursacht habe, ohne nähere Einzelheiten zu nennen.

Der Unfall löste eine Diskussion unter den chinesischen Online-Usern aus. Einige beschuldigten die Fahrerin, aber andere fragen sich, warum Teslas Notbremsautomatik nicht geholfen hatte, den Unfall zu verhindern.

Tesla-Autos sollen in den vergangenen drei Monaten für mehrere Unfälle verantwortlich gewesen sein, hieß es in einem Bericht von autoju.com. Am 17. August gab ein Fahrer aus Wenzhou, der ostchinesischen Provinz Zhejiang, an, dass sein Modell 3 plötzlich beschleunigt und auf einen Parkplatz gerast sei und dabei etwa ein Dutzend Autos beschädigt habe. Außerdem meinte er, dass die Bremse des Autos nicht funktionierte. Ein anderer Fahrer aus Hangzhou berichtete im Mai, dass sein Tesla grundlos beschleunigt habe.

h2 TESLA-WHISTLEBLOWER KARL HANSEN PACKT AUS/h2

Karl Hansen, ein ehemaliger Mitarbeiter von Tesla im Sicherheitsdienst, erhob in einem Ende August veröffentlichten hochbrisanten Podcast schwere Vorwürfe gegenüber Elon Musk und Tesla selbst. In Teslas Gigafactory im US-Bundesstaat Nevada soll es im Frühjahr und Sommer 2018 u.a. zu illegaler Telefonüberwachung, Rohstoffdiebstahl in Milliardenhöhe und Kontakte zu einem Drogenkartell gekommen sein.

Brisant ist, dass Hansen sich mit diesen Anschuldigungen an die US-Wertpapieraufsicht SEC gewandt und diese sogar unter Eid ausgesagt hat, was Rückschlüsse auf die Glaubhaftigkeit seiner Aussagen ziehen lässt. Zudem arbeitete Hansen vor seiner Anstellung bei Tesla als Ermittler für das US-Militär und andere US-amerikanische Behörden.

Teil 1 als Podcast hier nachhören: https://www.podbean.com/media/share/dir-h33d7-a4eecb1?utm_campaign=w_share_ep&utm_medium=dlink&utm_source=w_share

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