TeamViewer-Aktie: Kaufempfehlung bestätigt - 40 % Rendite

Investing.com

Veröffentlicht am 08.07.2021 11:26

Aktualisiert 09.07.2021 11:31

Investing.com - Nach dem gestrigen Absturz um knapp 15 %, scheint sich der Staub rund um die TeamViewer-Aktie (DE:TMV) gelegt zu haben. Der Vortagesschlusskurs von 27,69 Euro wurde mit dem frühen Handel am Freitag erneut getestet, bevor eine Erholung auf das aktuelle Niveau von 28,58 Euro einsetzte, wo ein Plus von 3,25 % verzeichnet werden kann.

Ein Faktor, der zu der Stabilisierung beitrug, war die Bestätigung der Kaufempfehlung durch die Privatbank Berenberg. Der Berenberg Analyst Gustav Froberg sah sich zwar gezwungen sein Kursziel aufgrund der enttäuschenden vorläufigen Quartalszahlen von ursprünglich 50 Euro auf 40 Euro zu senken, aber insgesamt bescheinigt er der Softwareschmiede positive Aussichten. Ausgehend vom aktuellem Kurs ist also mit einer Rendite von knapp 40 % zu rechnen.

Die TeamViewer Produktpalette wird kontinuierlich verbessert und ausgebaut, wie der zuletzt gestiegene Personalbestand verdeutlicht. Denn wer stellt schon neue Arbeitskräfte ein, wenn es nichts zu tun gibt? Genau darin liegt die Stärke des Unternehmens, wie weiter unten ausführlicher dargestellt wird.

h2 TeamViewer-Aktie: Schnäppchenjäger aufgepasst - Ziel 88 Euro/h2

Ja, die Quartalsprognosen sind schwach und die jüngsten Allzeithochs der Teamviewer-Aktie von 54,86 Euro weit entfernt. Wer jedoch glaubt, dass sich das Softwareunternehmen nicht gegen die Riesen der Branche durchsetzen kann, der irrt.

Ursprünglich ging es lediglich darum IT-Personal den Remote-Zugriff auf Computer zu gewähren. Aber in letzter Zeit hat sich der Schwerpunkt auf die Industrie 4.0 und das Internet der Dinge verlagert. In immer mehr Haushalten werden Geräte angeschafft die dauerhaft online sind - Kühlschränke die selbstständig Bestellungen auslösen, Smart-Watches die biometrische Daten an Ärzte versenden und Türklingeln mit eingebauten Kameras, welche sich aus dem Urlaub überwachen lassen.

Das ist die Zukunft! Eine Zukunft die technische Voraussetzungen benötigt und die gerade erst begonnen hat. Genau in diesem Segment treibt TeamViewer seine Produktentwicklungen kontinuierlich voran, wodurch man das Potenzial hat, den Microsofts, Ciscos (NASDAQ:CSCO) und Zooms dieser Welt die Stirn zu bieten. Und das ist nicht nur eine Aussage aus einem Hochglanz Werbeprospekt.

Die auf Aktienfinder.net von verschiedenen Analysten zusammengetragenen Daten besagen, dass der Gewinn je Aktie von 0,52 Euro im Jahr 2020 auf 1,55 Euro im Jahr 2024 steigen soll. Parallel dazu dürfte der Umsatz von 455,61 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 1,125 Milliarden Euro im Jahr 2024 steigen. Basierend auf diesen Schätzungen dürfte der Fair-Value der Aktie auf Cashflow-Basis Ende 2024 bei über 88 Euro liegen.

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Wer also schon länger mit dem Gedanken gespielt hat, in TeamViewer zu investieren, der könnte sich aktuell günstig einkaufen.

h2 TeamViewer-Aktie - Was wirklich hinter dem gestrigen Absturz steckt/h2

Das wichtigste Produkt des schwäbischen Softwareunternehmens TeamViewer AG (DE:TMV) kennt jeder, der schon einmal ein Computerproblem hatte und Hilfe von einem Familienmitglied bekam, welches sich hunderte oder sogar Tausende von Kilometern entfernt befand.

Im vergangenen Jahr nutzten auch jede Menge IT-Experten das Fernwartungstool, da keiner ein Interesse daran hatte sich bei einem Hausbesuch oder dem Gang durch das Unternehmen COVID-19 einzufangen.

Aber die Tage der Pandemie scheinen gezählt zu sein und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich das Wachstum der Pandemie-Nutznießer verlangsamt. TeamViewer ist da keine Ausnahme und so führten die geänderten Prognosen dazu, dass der Kurs der Aktie zwischenzeitlich um mehr als 13 % einbrach, während der Handel um 28 Euro stattfand.

Im Frühjahr notierte die TeamViewer-Aktie noch bei knapp 50 Euro, als die Welt für den Pandemie-Gewinner noch in Ordnung schien. Diese glorreichen Zeiten liegen nun aber hinter uns, da es zu einigen zweifelhaften Entwicklungen gekommen war. Dazu zählt, dass der Finanzinvestor Permira einen größeren Teil seiner Beteiligung abstieß, während es das Management für eine gute Idee hielt, viel Geld in Werbekampagnen mit dem englischen Fußballklub Manchester United (NYSE:MANU) bzw. dem Formel-1 Mercedes (DE:DAIGn) Team zu stecken.

Hinzu kommt der Umstand, dass die eigenen Billings-Prognosen für dieses Jahr nur noch schwer zu halten sind. Aktuell befindet man sich für das zweite Quartal offiziell nur noch am unteren Rand der erwartete Range von 121,6 Millionen Euro. Dies entspricht gerade einmal 18% des ursprünglich angenommenen Quartalswachstums von mindestens 20%.

Es sind die veränderte Nachfragetrends, welche in die ursprünglichen Prognosen in dieser Form nicht eingeflossen sind. Im April und Mai blieb die Zahl der treuen Abonnenten hinter den Erwartungen zurück.

Diese Entwicklung spiegelt sich selbstverständlich auch in den erwarteten Finanzkennzahlen wider.

Während der Jahresumsatz 2020 bei 455,61 Millionen Euro lag und nach Angaben von Aktienfinder.net 2021 auf 546,63 Millionen Euro steigen soll, sinkt die Nettomarge von 22,61% auf 13,74%. Gleichzeitig fällt der auf Cashflow-Basis ermittelte Fair Value der TeamViewer-Aktie von 37,60 Euro Ende 2020 auf 36,37 Euro Ende 2021.