SVB-Pleite: Das desaströse Risikomanagement ist nicht die Schuld der Fed

Investing.com  |  Autor Robert Zach

Veröffentlicht am 13.03.2023 11:32

Aktualisiert 13.03.2023 12:02

von Alfonso Peccatiello

Die Silicon Valley Bank (NASDAQ:SIVB) ist binnen 30 Stunden bankrott gegangen.

Und nein, es war nicht die Schuld der Fed.

Es war das Ergebnis einer extrem konzentrierten Finanzierungsbasis, eines peinlich schlechten Risikomanagements und einer gehörigen Portion moralischen Risikos, das hier am Werk war.

In diesem Beitrag soll auf die Fragen eingegangen werden, die sich wohl jeder von uns gerade stellt:

  • Was genau ist so schief gelaufen, dass eine Bank mit einer Bilanzsumme von mehr als 200 Milliarden Dollar so schnell untergehen konnte?
  • Wie ernst sind die Spillover-Risiken? Ist das gesamte US-Bankensystem in Schwierigkeiten?
  • Wie werden die Fed und die Märkte reagieren?
h3 Desaströses Risikomanagement/h3

Was die SVB mit ihrem Anlageportfolio gemacht hat, ist entweder ein Zeichen von enormer Inkompetenz oder einfach nur Moral Hazard - man verspielt Milliarden, weil die Politik einen sowieso retten wird.

Ich kann nicht glauben, dass Inkompetenz ein solches Ausmaß erreicht, und es gibt einige klare Hinweise darauf, dass hier Moral Hazard im Spiel war.

Zuallererst: Warum kaufen die Banken all diese Anleihen überhaupt?

Nach der Finanzkrise mussten die Banken eine bestimmte Menge an hochwertigen liquiden Aktiva (HQLA) besitzen, die mindestens so groß ist, dass sie einem stressbedingten Mittelabfluss von Einlagen für 30 Tage standhält => Liquiditätsdeckungsquote (LCR) über 100 %.

Was gilt als HQLA?

Reserven bei der Zentralbank, Staatsanleihen, aber bis zu einem gewissen Grad auch Unternehmensanleihen und MBS.