StockBeat: So kommen Sie heil durch eine Aktienblase im Endstadium

Investing.com

Veröffentlicht am 07.01.2021 11:44

Von Geoffrey Smith

Investing.com -- Börsenbriefe von Fondsmanagern können mitunter recht langweilig sein. Aber manchmal kommt einer, der so brillant ist, dass man es kaum glauben mag.

Der neueste von GMO-Gründer Jeremy Grantham ist ein solch herausragendes Beispiel. Sie finden die vollständige Version hier , aber für diejenigen, die nicht die Zeit haben alles zu lesen, kommt nun eine kleine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.

Der Bullenmarkt von 2009 ist zu einer "vollwertigen epischen Blase" herangewachsen. Alles deutet darauf hin, dass sich diese Aktienblase in den letzten Zügen befindet.

Das Verhalten der Kleinanleger sticht dabei besonders hervor und wird von Grantham als "verrückt" charakterisiert. Er stellt fest, dass sich im letzten Jahr 150 Micro-Caps verdreifacht haben, "das ist mehr als dreimal so viel wie in jedem Jahr des letzten Jahrzehnts." Darüber hinaus schrieb er, dass "das Volumen der Käufe von Call-Optionen auf US-Aktien durch Kleinanleger, die weniger als 10 Kontrakte handeln, im Vergleich zu 2019 um das Achtfache gestiegen ist. Bereits 2019 lag dieser Wert weit über dem langfristigen Durchschnitt."

Bei einzelnen Aktien gibt es immer häufiger Anzeichen von Manie: Hertz (OTC:HTZGQ), Kodak (NYSE:KODK), Nikola (NASDAQ:NKLA) "und vor allem Tesla (NASDAQ:TSLA)" sind hier gute Beispiele. Die Tesla-Bewertung entspricht mittlerweile utopischen 1,25 Millionen Dollar pro verkauftem Auto. Zum Vergleich: General Motors (NYSE:GM) kommt auf 9.000 Dollar pro verkauftem Auto.

"Welche Parallelen gibt es zu 1929?" fragt Grantham.

Ein weiteres Zeichen für eine Blase im Endstadium, ist die Beschleunigung der Kursgewinne. Diese Entwicklung ging mit Blasen seit dem 18. Jahrhundert einher. In der Neuzeit waren das rund 60% in den letzten 21 Monaten bevor die Blase platzte, wie Grantham anmerkt. Die laufende Rallye stellt jedoch alles bisherig gesehene in den Schatten, da lediglich 9 Monate nötig waren.

Bedauerlicherweise lässt sich der Zeitpunkt des Hochs unmöglich timen. Blasen platzen normalerweise nicht als Reaktion auf einzelne Negativereignisse. Als Veteran mit mehr als vier Jahrzehnten Erfahrung gibt Grantham offen zu, dass er in den 1980er Jahren fast drei Jahre zu früh aus der japanischen Aktienblase ausgestiegen war.

"Die größten Bullenmärkte drehen typischerweise dann nach unten, wenn die Marktbedingungen extrem förderlich sind, nur unmerklich weniger förderlich, als sie es gestern waren", argumentiert er. "Und das ist auch der Grund, warum sie stets verschlafen werden."

Er weist jedoch auf einen vielsagenden, wenn auch anekdotischen Faktor hin, der allen Blasen gemeinsam ist, nämlich die "Intensität und der Enthusiasmus der Bullen" und die "zunehmende Feindseligkeit gegenüber Bären". Er verweist dabei auf das Jahr 1999, als sich seine Kunden so aufführten, "als ob wir ihnen absichtlich und böswillig Kursgewinne vorenthalten würden".

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Die oben genannten Faktoren machen es den meisten Sell-Side-Analysten unmöglich, gegen den Konsens zu handeln. An der Stelle müssen wir Grantham ausführlich zitieren.

"Warten Sie ja nicht darauf, dass die Analysten von Goldman und Morgan Stanley (NYSE:MS) bärisch werden: Das wird niemals passieren. Für sie wäre das eine fürchterlich unwirtschaftliche Wette. Vielleicht ist es das für jeden. Profitabel und risikomindernd für Kunden, ja, aber kaufmännisch unprofitabel für Berater. Ihre optimale Strategie ist klipp und klar: Sei immer extrem bullish. Das ist gut fürs Geschäft und intellektuell anspruchslos. Die meisten Anleger ziehen den Optimismus einer realistischen Einschätzung vor. Das hat man auch bei COVID recht anschaulich gesehen. Und wenn alles vorbei ist, werden Sie als hartnäckiger Bulle eine überwältigende Unterstützung haben. Das ist der Grund, warum es in einer Blase immer bullische Ratschläge gegeben hat und immer geben wird."

Was ist also zu tun? Falls man das Ende der Blase nicht abwarten kann, sollte man sich wenigstens dort engagieren, wo die Werte noch relativ günstig sind, argumentiert Grantham. Value-Aktien hatten bis Dezember 2019 ihr bislang schwächstes relatives Jahrzehnt, worauf in 2020 das schlechteste Jahr aller Zeiten folgte. Die Aktien aus Schwellenländern befinden sich gegenüber US-Aktien ebenfalls auf einem ihrer drei "mehr oder weniger identischen relativen Tiefs" der letzten 50 Jahre.

"Wir glauben, dass eine Mischung aus diesen beiden Ansätzen - Value und Emerging - die richtige Wahl ist. Gleichzeitig sollten US-Wachstumsaktien so weit wie möglich umgangen werden

Was glauben Sie, wann platzt die Blase und wie tief geht es dann bergab?

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