StockBeat: Diesmal ist es die Lufthansa, die Europas Airline-Aktien abstürzen lässt

Investing.com  |  Autor 

Veröffentlicht am 17.06.2019 10:37

von Geoffrey Smith

Investing.com - Die Aktien europäischer Fluggesellschaften haben im Handel am Montagmorgen erneut Tiefschläge hinnehmen müssen, nachdem die deutsche Lufthansa die neueste – und wohl schlimmste - Gewinnwarnung herausgab, die nur die der Höhepunkt einer Serie schlechter Nachrichten aus dem Sektor der letzten Wochen ist.

Um 10:30 MEZ stand die Lufthansa (DE:LHAG) Aktie über 12% im Minus, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass seine Tochter Eurowings in diesem Jahr Geld verlieren werde, als Ergebnis der anhaltenden Überkapazitäten und dem Verdrängungswettbewerb im Billigsektor. Die Fluggesellschaft sagte auch, dass das Frachtgeschäft weniger Gewinn als bisher gedacht sein einfliegen werde. Sogar die Einnahmen der Kernmarke Lufthansa mit ihrem stabileren Langstreckengeschäft sollen den Erwartungen jetzt im Bilanzjahr um “einen geringen einstelligen Prozentbetrag” fallen. Konsequenterweise hat die Fluglinie jetzt ihre Pläne für eine Expansion eingedampft und sieht nur noch einen “marginalen” Kapazitätsausbau in der kommenden Wintersaison.

Als ob das noch nicht genug wäre, teilte die Frankfurter Fluggesellschaft auch noch mit, dass sie eine Rückstellung in Höhe von 340 Mio Euro gebildet habe, gegen mögliche Steuerbelastungen aus Vorgängen, die 18 Jahre in die Vergangenheit zurückreichen.

Die Nachrichten lösten eine weitere Neubewertung des Sektor aus: Die Aktien von Billigfliegern litten am meisten, mit EasyJet (LON:EZJ) um 3,7% tiefer, Wizz Air (LON:WIZZ) um 2,6% im Minus und Ryanair (IR:RYA) Holdings PLC (LON:RYA) um 3,6% tiefer, aber auch Air France KLM (PA:AIRF) sank um 3,5% und International Airlines Group (LON:ICAG), die Konzernmutter von British Airways und Iberia, verlor 2,8% an Börsenwert.

Sie blieben alle hinter dem Benchmark Euro Stoxx 600 Index zurück, der im Wesentlichen unverändert auf 378,92 Punkten lag. Der deutsche Dax hat weniger als 0,1% eingebüßt, während der britische FTSE um einen ähnlich bescheidenen Betrag gestiegen ist, zum Beginn einer Woche, die von einige wichtigen Zentralbanksitzungen bestimmt werden dürfte.

Lufthansas Steuerrechnung war die Überraschung in einer ansonsten vorhersehbaren Leidensgeschichte: Die Kosten von Eurowings sind zählebiger als angenommen und das Unternehmen sagte, es wolle “bald” neue Kostensenkungsmaßnahmen vorstellen; die Treibstoffkosten sind mit den Ölpreisen gestiegen – Lufthansa sieht die gesamten Treibstoffkosten für das Bilanzjahr jetzt um 550 Mio Euro höher als bislang geschätzt; und die europäische Konjunktur ist schwächer geworden (die Deutsche Bundesbank hatte in diesem Monat ihre Wachstumsprognose für 2019 für den Heimatmarkt der Lufthansa, Deutschland, auf nur noch 0,6% im Jahr zusammengestrichen).

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Der Konjunkturabschwung lässt die Kurzstreckenanbieter in Europa schwer bezahlen für das Verstreichenlassen ihrer goldene Chance, die Überkapazitäten vom Markt zu entfernen, als in 2017 Air Berlin kollabierte. Stattdessen, in einem kollektiven Anfall von Hybris, gab es einen hart geführten Kampf um Marktanteile, bei dem Lufthansa zu den größten Schuldigen gehörte, als sie den Großteil von Air Berlin Geschäft für 210 Mio Euro übernahm.

Die Folgen sind nun deutlich für jedermann zu sehen: Der STOXX Europe Total Market Airlines Index hat in diesem Jahr bislang einen Verlust von 13% eingefahren, mehr als jeder andere Teilindex einer bedeutenden Branche.

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