Sparst du noch oder investierst du schon? Drei Tipps für potenzielle Investoren

The Motley Fool

Veröffentlicht am 15.09.2019 09:09

Aktualisiert 15.09.2019 09:36

Es ist unbestritten, die Deutschen sind ein Volk von Sparern. Und auch in Zeiten von Niedrigzinsen sehen wir in Deutschland weiterhin, dass viele Menschen eine vermeintliche Sicherheit bevorzugen, wenn sie ihr Geld anlegen. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass hierzulande rund 40 % des gesamten Geldvermögens, nämlich 2.495 Mrd. Euro, fast unverzinst auf diversen Spar- oder Girokonten dahinvegetieren.

Es ist fast unglaublich: Obwohl verursacht durch die Inflation gepaart mit der Nullzinspolitik der EZB die Kaufkraft des Geldes auf den Sparkonten ständig abnimmt, stellte man bei einer Umfrage Folgendes fest. Bei der Frage, welche Möglichkeiten der Geldanlage sie nutzen, gaben 45 % der Befragten das Sparbuch bzw. Sparanlagen an, 40 % sagten sogar, dass sie ihr Geld auf dem Girokonto sparen, und 22 % erklärten, ihr Geld auf Tagesgeldkonten anzulegen.

Ich finde, sein hart erarbeitetes Geld sollte man nicht einfach so herumliegen lassen. Denn ohne Zinsen bzw. ohne Rendite wird es unheimlich schwer, Vermögen zu bilden. Was könnte man also tun oder ändern, um sein Geld doch noch erfolgreich für sich arbeiten zu lassen? Hier kommen drei Tipps zu diesem Thema.

1. Ein Notgroschen muss sein Man sollte es wenn möglich vermeiden, sein Geld unverzinst auf Konten zu deponieren. Denn dies macht als Geldanlage überhaupt keinen Sinn. Dennoch sollte man natürlich, bevor man mit dem Investieren beginnt, über einen gewissen Notgroschen verfügen.

Denn es kann ja immer mal das Auto oder die Waschmaschine kaputt gehen oder auch sonst eine unerwartete Ausgabe auf einen zukommen. Und dann wäre es natürlich fatal, wenn man dafür einen Teil seiner Investition wieder auflösen müsste. Vielleicht sogar mit Verlust.

Doch für solche Notfälle sollten im Normalfall zwei bis drei Netto-Monatsgehälter ausreichen. Viel mehr Geld muss also auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten gar nicht vorhanden sein. Auf wie viel Sicherheit will man denn auch hinsparen? Sollte eine größere Katastrophe eintreten, wie zum Beispiel ein Wohnungsbrand, wird der Schaden ja im Normalfall durch eine Versicherung reguliert. Deshalb ist es in meinen Augen eigentlich nicht notwendig, viel mehr Geld auf solchen Konten liegen zu haben.

2. Selbst ist der Mann Ich sehe immer wieder, dass viele Menschen ihre Geldanlagen bei nur einer Bank verwalten. Dies ist meistens bei dem Geldinstitut, wo sich auch ihr Girokonto befindet. Das ist natürlich total bequem, doch man sollte bedenken, dass niemand so viel über einen weiß wie die Bank, wo man sein Gehaltskonto führt. Denn über dieses wird ja meistens der komplette Zahlungsverkehr abgewickelt.

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Und so wissen natürlich die Berater der Bank genau, über wie viel Geld man verfügt, was man verdient oder was man so spart. Und genau dort setzen sie dann an, um die Produkte, die ihnen von ihrem Arbeitgeber vorgegeben werden, an den Mann zu bringen. Ob dies dann im Einzelfall für jeden Kunden die Geldanlage ist, die er benötigt oder die ihm eine gute Rendite bringt, bleibt offen.

Es gibt im Leben eigentlich nur einen Menschen, dem man in Gelddingen vertrauen kann. Und das ist man selbst. Man sollte also möglichst seine Anlageentscheidungen alleine treffen. Dazu bedarf es natürlich gewisser finanzieller Bildung, die man sich unbedingt aneignen sollte. Dies geht heute ja nicht nur mit Büchern über das Investieren, sondern völlig problemlos über Recherche im Internet.

3. Die Angst besiegen! Nachdem man die vorherigen zwei Punkte beherzigt hat und eigentlich bereit ist, loszulegen, hält einen aber vielleicht doch eine gewisse Angst vor Verlusten davon ab, mit seinen geplanten Investitionen in ETFs, Investmentfonds oder Aktien zu beginnen.

Doch diese Angst sollte man ablegen und sich bei seinen Entscheidungen auf sich selbst verlassen. Allein wer mit offenen Augen das Leben verfolgt, sieht ja, welche Produkte von den Menschen gerne gekauft werden oder auch welche Dinge man selbst bevorzugt.

Und genau dort könnte man ansetzen und einfach einmal den Mut aufbringen, in die Unternehmen, die diese Produkte herstellen, direkt oder auch über einen Aktiensparplan zu investieren. Denn was spricht denn dagegen, wenn man zum Beispiel gerne Nike (NYSE:NKE) (WKN: 866993)-Sportschuhe trägt, Persil-Waschmittel von Henkel (DE:HNKG_p) (WKN: 604843) benutzt oder gerne bei Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866) einkauft, sich über die entsprechenden Aktien auch am Erfolg der Unternehmen zu beteiligen?

Eigentlich nichts, doch viele potenzielle Anleger, die ihr Geld auf Sparkonten gehortet haben, denken, sie könnten bei solch einer Investition Geld verlieren. Doch tatsächlich verliert gerade ihr Geld durch eine höhere Inflation, als sie Rendite bei ihren Sparanlagen bekommen, tatsächlich jeden Tag an Wert bzw. Kaufkraft!

Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Nike.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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