Investing.com
Veröffentlicht am 28.09.2021 13:53
Aktualisiert 28.09.2021 14:46
Investing.com – Die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) hat nach eigenen Angaben zwei Nutzer der Robinhood-Plattform verklagt. Diesen wird vorgeworfen mit Wash-Trading auf Meme-Aktien wie AMC (NYSE:AMC), GameStop (NYSE:GME), BlackBerry Ltd (NYSE:BB), Nokia (HE:NOKIA) und Rocket (NYSE:RKT) Geld ergaunert zu haben.
Bei einem Wash-Trade werden gleichzeitig Kauf- und Verkaufs-Positionen eröffnet. Dafür gibt es in der Regel drei Gründe, die infrage kommen.
Einer ist, Provisionszahlungen für einen Broker zu generieren, was einer Schmiergeldzahlung oder einem Bilanzbetrug gleichkommt. Eine weitere Möglichkeit ist den Eindruck zu erwecken, dass ein Finanzwert besonders begehrt ist, indem das Volumen künstlich aufgebläht wird. Und zu guter Letzt, die Gebührenstruktur verschiedener Broker für Arbitrage-Geschäfte zu nutzen.
In dem vorliegenden Fall zielten die beiden Angeklagten Suyun Gu und Yong Lee darauf ab, mit den unterschiedlichen Handelsgebühren verschiedener Broker Geld zu verdienen. So wurde also ausgenutzt, dass einige Börsen den Market-Makern Rabatte einräumen, während andere keine Gebühren für Market-Taker erheben. Die daraus resultierende Differenz ist das bereits erwähnte Arbitrage-Geschäft.
h2 Gelddruckmaschine AMC, GameStop, BlackBerry, Nokia und Rocket /h2Angefangen hat das Ganze im Februar. Der CEO von einem der gewählten Broker erklärte, dass man den Kunden vorübergehend keine Gebühren in Rechnung stellt. Suyun Gu erkannte die Gunst der Stunde. Ihm war sofort klar, dass die Marketingstrategie des Brokers ausgenutzt werden will.
Zu diesem Zeitpunkt waren Meme-Aktien bereits in aller Munde und Put-Optionen kaum gefragt. Ein Umstand, der essenziell ist, wenn man beabsichtigt dieselben Wertpapiere hin- und herzuschieben.
Er brauchte also nur noch einen Komplizen und eine Börse, die Market-Makern Rabatte einräumt und schon konnte das lukrative direkte Handeln untereinander beginnen.
Gu platzierte bei Broker A eine Verkaufsorder und erhielt für den Verkauf einen Rabatt. Auf der anderen Seite hatte Lee ein Konto bei Broker B, der auf den Kauf keine Gebühren erhebt und übernahm die Optionen von Gu. Dann gab Gu bei Broker A eine Kauf-Order in Auftrag, für die wieder ein Rabatt anstand und die Order wurde von Lee durch Broker B bedient, wo keine Gebühren anfielen.
Die beiden hatten zwar keine offizielle Lizenz zum Gelddrucken, aber die Geschäfte liefen gut. Es mussten lediglich immer wieder neue Optionsmärkte gesucht werden, wo nahezu kein anderer Handel stattfand. Die Gier der beiden angehenden Millionäre war jedoch zu groß und so kamen ihnen die Broker auf die Schliche. Konten wurden gesperrt und der Vorgang mit allen Details an die SEC übermittelt.
Die SEC beziffert den entstandenen Schaden auf über 700.000 Dollar, die mit mehr als 13.000 Trades abgezweigt wurden. Ein mildes Urteil dürfen sie nicht erwarten, denn Kapitalverbrechen werden in den USA hart bestraft.
Von Marco Oehrl
Geschrieben von: Investing.com
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