Schwaches Geschäft mit Stahlindustrie belastet Grafitkonzern SGL
Reuters
Veröffentlicht am 05.11.2015 10:20
Aktualisiert 05.11.2015 10:30
Schwaches Geschäft mit Stahlindustrie belastet Grafitkonzern SGL
Düsseldorf, 05. Nov (Reuters) - Schwächere Geschäfte mit der Stahlindustrie machen dem Spezialgrafithersteller SGL Carbon SGCG.DE weiter zu schaffen. Weil China weiter die Auslandsmärkte mit Hochofenstahl schwemme und der Preisdruck für Grafitelektroden anhalte, sei der Umsatz im Kerngeschäft in den ersten neun Monaten zurückgegangen, teilte das Wiesbadener Unternehmen am Donnerstag mit. SGL gelang es nur durch ein gutes Karbon-Geschäft, den Konzernerlös stabil bei 988 Millionen Euro zu halten. In der Bilanz negativ nieder schlug sich zudem der verlustreiche Verkauf der US-Tochter Hitco an den kanadischen Flugzeugteilebauer Avcorp AVP.TO . Wegen hoher Sonderabschreibungen wies SGL deshalb einen Nettoverlust von 105,6 Millionen Euro nach 91,5 Millionen Euro im Vorjahr aus. Operativ konnte sich SGL aber durch Kostensenkungen Luft verschaffen und das Betriebsergebnis deutlich verbessern.
An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an. Die Aktien rutschten um bis zu 3,5 Prozent. Bereits am Mittwoch hatten die Papiere rund zwölf Prozent ihres Wertes eingebüßt, nachdem Firmenchef Jürgen Köhler vor einem deutlichen Ergebnisrückgang im Jahr 2016 und einem Verlust im Grafitelektrodengeschäft gewarnt hatte. Bis Mitte 2016 will Köhler nun die Sparte Performance Products, die das Geschäft mit Grafitelektroden umfasst, abspalten und damit ein halbes Jahr früher als bisher geplant. Auch den Sparkurs will er verschärfen ID:nL8N12Z27O . An der Prognose für 2015 hielt der Vorstand fest. Das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen soll demnach deutlich über den drei Millionen Euro des Vorjahres liegen.
(Reporterin: Nikola Rotscheroth, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1312 oder 030-2888 5168.)
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Geschrieben von: Reuters
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