Reuters
Veröffentlicht am 18.10.2018 08:57
SAP profitiert von Cloud-Stärke - Erneut höhere Jahresziele
Frankfurt (Reuters) - Europas größter Technologiekonzern SAP (DE:SAPG) traut sich wegen florierender Verkäufe seiner Cloud-Software größere Sprünge zu.
Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr hob der Walldorfer Dax-Konzern am Donnerstag seine Ziele fürs Gesamtjahr an. "Wir haben eine so starke Pipeline für das vierte Quartal wie noch nie zuvor", begründete Konzernchef Bill McDermott die Zuversicht. Gewohnt selbstbewusst erklärte er: "SAP ist das am stärksten wachsende Unternehmen in der Cloud." Im dritten Quartal sprangen die für das zukünftige Geschäft besonders wichtigen neuen Cloud-Buchungen währungsbereinigt um 37 Prozent in die Höhe.
Am Aktienmarkt interessierte allerdings vor allem die operative Marge, die SAP seit vielen Quartalen als Klotz am Bein hängt, sowie das Betriebsergebnis. Beides lag unter den Erwartungen von Analysten. Während lange die hohen Investitionen in den Ausbau des Cloudgeschäfts belasteten, ist es nun der sich Richtung Cloud verändernde Einnahmemix. Bei Lang & Schwarz sackten die Papiere 3,3 Prozent ab und waren damit einer der größten Verlierer im Leitindex Dax.
Die Konzentration aufs Cloudgeschäft schlägt sich immer stärker in den Zahlen nieder. Von Juli bis September lagen die Einnahmen aus Cloud-Abonnements 40 Prozent über den Softwarelizenzerlösen. Während im Lizenzgeschäft die Gebühren vorab fällig werden, zahlt der Kunde für Speicher- und Rechenleistungen sowie Programme aus der Datenwolke im flexiblen Abo. Damit werden die Gewinne zwar berechenbarer, verteilen sich aber über einen längeren Zeitraum. Diesen Fakt bekam SAP nun zu spüren. Das Betriebsergebnis stieg um elf Prozent auf 1,742 Milliarden Euro. Es lag damit jedoch unter den Schätzungen von Analysten von rund 1,8 Milliarden Euro. Dies hänge mit dem höheren Cloudanteil zusammen, begründete Finanzchef Luka Mucic. Darunter litt auch die operative Marge, die auf 28,9 Prozent von 29,3 Prozent im Vorjahreszeitraum fiel. Analysten prognostizierten im Schnitt 30,1 Prozent. Auf dem Kapitalmarkttag im März hatte Mucic angekündigt, im laufenden Jahr auf 29,8 Prozent kommen zu wollen.
MCDERMOTT - 2018 WIRD BESTES JAHR IN SAP-GESCHICHTE
Der bestbezahlte Chef eines Dax-Konzerns, McDermott, ließ sich davon die Stimmung nicht verderben und hängte die Messlatte für den Jahresverlauf hoch: "2018 wird das beste Jahr in der SAP-Geschichte." Der Umsatz soll demnach zwischen 25,2 und 25,5 Milliarden Euro liegen. Bisher waren 24,975 bis 25,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt worden. Auch beim Betriebsergebnis gibt sich McDermott zuversichtlicher und geht nun von einer Spanne zwischen 7,425 und 7,525 Milliarden Euro (zuvor 7,4 bis 7,5 Milliarden Euro) aus. Im dritten Quartal reichte es zu Erlösen von 6,03 Milliarden Euro.
Spätestens mit dem Kauf des US-Konzerns Callidus im Januar startete SAP seine neue Offensive im wettbewerbsstarken Geschäft fürs Kundenmanagement. Bisher ist dort der Cloud-Pionier Salesforce (NYSE:CRM) aus San Francisco laut den Marktforschern von IDC der unbestrittene Marktführer mit einem Anteil von einem Fünftel. SAP kommt demnach hinter Oracle (NYSE:ORCL) auf den dritten Platz mit 6,5 Prozent. "Wir gewinnen im Vergleich zur Konkurrenz", sagte McDermott über das im Juni gestartete neue Softwarepaket C/4HANA, das Anwendungen zur Kundenpflege - wie Marketing, Vertrieb und Kundenservice - zu einem Angebot bündelt. In diesem neuen Segment sei das Cloud-Geschäft um 200 Prozent gewachsen. Er nannte keine genaue Zahl.
Im dritten Quartal schlug sich SAP besser als jüngst IBM. Der US-Konzern kämpft weiter mit seiner Neuausrichtung auf Cloud- und Analysedienste, um die Abhängigkeit von Software- und Hardware-Verkäufen zu verringern. Von Juli bis September ging der Konzernumsatz zurück. Auch im Cloud-Geschäft kam IBM nur auf ein - verglichen mit der Konkurrenz - mageres Plus von zehn Prozent. Schwierigkeiten hatte zuletzt ebenfalls das Silicon-Valley-Urgestein Oracle, das seine Aktivitäten in der Cloud-Sparte gar nicht mehr aufdröselt und damit Analysten und Anleger massiv verunsicherte.
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.