ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Schwacher Start in Woche der Notenbanken

dpa-AFX

Veröffentlicht am 30.01.2023 22:27

NEW YORK (dpa-AFX) - Die zuletzt freundlichen US-Aktienmärkte sind am Montag schwach in eine ereignisreiche Woche gestartet. Vor allem an der Nasdaq-Börse dominierte vor den Zinsentscheidungen in New York, Frankfurt und London sowie den Zahlen mehrerer US-Tech-Giganten zunehmend die Angst: Der Auswahlindex Nasdaq 100 weitete die Anfangsverluste aus und schloss 2,09 Prozent tiefer bei 11 912,39 Punkten. Doch auch an der von traditionelleren Branchen geprägten New York Stock Exchange (Nyse) zogen sich die Anleger zurück: Während der Leitindex Dow Jones Industrial letztlich um 0,77 Prozent auf 33 717,09 Punkte sank, fiel der marktbreite S&P 500 um 1,30 Prozent auf 4017,77 Zähler.

Nach dem starken Jahresstart an den Börsen sind laut HQ Trust temporäre Rückschläge wahrscheinlich. Michael Heise, der Chefvolkswirt des Vermögensverwalters, begründete dies mit der immer noch hohen Inflation und der Unsicherheit über den Kurs der Geldpolitik im Kampf gegen die Teuerung. "Die Märkte unterschätzen, dass es noch keine Entwarnung für die Notenbanken gibt", sagte der Experte.

Die US-Notenbank Fed wird am Mittwoch ihr Zinserhöhungstempo voraussichtlich erneut drosseln. Volkswirte gehen nach entsprechenden Signalen unter anderem von Notenbankpräsident Jerome Powell diesmal von einer Anhebung um 0,25 Prozentpunkte aus - nach vier Zinsschritten um je 0,75 Punkte hatten die Währungshüter im Dezember mit einer Erhöhung um 0,5 Punkte bereits den Fuß etwas vom Gas genommen.

Mit Spannung wird indes auf Hinweise gewartet, wie die Fed im Jahresverlauf weitermachen wird. Einige Beobachter schließen nicht aus, dass die am Mittwoch erwartete Leitzinserhöhung vorerst die letzte sein könnte. Zudem wird an den Märkten schon spekuliert, dass die Notenbank ihren Zins in der zweiten Jahreshälfte wieder senken könnte. Am Donnerstag folgen dann die Zinsentscheide der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Bank of England.

Der besonders zinssensible Technologiesektor hat die Hoffnungen auf eine weniger strenge US-Geldpolitik schon großzügig eingepreist, wie der seit Jahresbeginn deutlich bessere Lauf der Nasdaq- gegenüber den Nyse-Indizes belegt. Dem Plus von aktuell 1,7 beziehungsweise 4,6 Prozent von Dow und S&P 500 steht ein immer noch knapp neunprozentiger Kursanstieg des Nasdaq 100 gegenüber, der 2022 allerdings auch viel stärker als die Standardwerte-Indizes verloren hatte.

Die Verluste der Tech-Größen Apple (NASDAQ:AAPL) , Alphabet (NASDAQ:GOOGL) , Amazon (NASDAQ:AMZN) und Meta (NASDAQ:META) im Nasdaq 100, die ab Mittwoch Zahlen vorlegen, lagen am Montag zwischen anderthalb und drei Prozent. Pierre Veyret vom Broker ActivTrades begründete dies mit Gewinnmitnahmen. Auch in Asien und Europa hatte eine Kurskorrektur bei Tech-Werten stattgefunden.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Die Anteilseigner des Elektroautobauers Tesla (NASDAQ:TSLA) konnten sich nach einer zweitägigen Rally nur kurz über weitere Gewinne freuen - am Ende sackten die Titel ungeachtet einer Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg um 6,3 Prozent ab. Seit Jahresbeginn steht aber immer noch eine Kurserholung um 35 Prozent zu Buche.

Mehr als doppelt so stark hatten sich in den vergangenen Wochen die Aktien des kleineren Konkurrenten Lucid berappelt, der damit im bisherigen Jahresverlauf Klassenbester im Nasdaq 100 ist. Allein am Freitag hatten sie dank vager Übernahmespekulationen zeitweise ihren Wert gegenüber dem Vortag fast verdoppelt. Nun bekamen die Anleger wohl kalte Füße und strichen die Gewinne ein, so dass es am Indexende um 8,7 Prozent bergab ging.

Bei Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) bedeutete ein Kursrückgang um 3,7 Prozent den letzten Platz im Dow sowie den tiefsten Aktienkurs seit Mitte Oktober. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern erhielt im Zusammenhang mit Gerichtsfällen rund um ein krebsverdächtiges Babypuder einen Dämpfer. So urteilte ein Bundesberufungsgericht, dass Johnson & Johnson für eine eigens dafür gegründete Gesellschaft keinen Gläubigerschutz nutzen kann, um die mehr als 40 000 Rechtsverfahren abzuwehren. Damit dürfte sich Johnson & Johnson künftig wieder selbst gegen die Klagen verteidigen müssen.

Derweil erfreute der seit Jahresbeginn börsennotierte Medizintechnikkonzern GE Healthcare seine Aktionäre mit einem Kursplus von zwei Prozent. Die Abspaltung des Mischkonzerns General Electric (NYSE:GE) schloss zwar das vergangene Jahr mit einem Gewinnrückgang ab. Sie hielt sich damit aber besser als der niederländische Konkurrent Philips (ETR:PHI1) , der für 2022 einen Milliardenverlust bekannt gegeben hatte, und konnte zudem den Umsatz steigern.

Die in New York gelisteten Titel des Tübinger Impfstoffforschers Curevac (NASDAQ:CVAC) zogen um 1,7 Prozent an. Sie stabilisieren sich damit weiter nach ihren Schwankungen, die zuletzt ermutigende Studiendaten zu neuen Covid- und Grippe-Impfstoffen ausgelöst hatten. Curevac lieferte nun nochmals ähnliche Daten nach, die für beide Indikationen ältere Erwachsene betreffen.

Der Euro konnte seine zeitweisen Gewinne zum US-Dollar nicht behaupten und trat im New Yorker Handel zuletzt mit 1,084 Dollar auf der Stelle. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,0903 (Freitag: 1,0865) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9171 (0,9204) Euro gekostet. Auch US-Staatsanleihen verzeichneten zu Wochenbeginn Verluste: Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) sank um 0,25 Prozent auf 114,33 Punkte. Im Gegenzug kletterte die Rendite zehnjähriger Staatspapiere auf 3,55 Prozent.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert