ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow mit längster Gewinnserie seit Jahren

dpa-AFX

Veröffentlicht am 19.07.2023 22:40

NEW YORK (dpa-AFX) - Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial hat am Mittwoch den achten Handelstag in Folge Gewinne verbucht. Es ist seine längste Rally-Strecke seit Jahren. Gleich zum Handelsstart übersprang er die Marke von 35 000 Punkten und erreichte ein weiteres 15-Monats-Hoch.

Insgesamt herrscht derzeit allgemein Optimismus, was die Risiken für eine mögliche Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft betrifft. Zudem erwarten die meisten Marktakteure, dass die US-Notenbank nur noch einen Zinsschritt gehen wird, und zwar in der kommenden Woche, und dass dann der Zinserhöhungszyklus beendet wird.

Mit einem Plus von 0,31 Prozent auf 35 061,21 Punkten beendete der Dow den Tag. Der S&P 500 stieg um 0,24 Prozent auf 4565,72 Zähler, während der Nasdaq 100 um 0,09 Prozent auf 15 826,35 Zähler nachgab.

Am US-Anleihemarkt ging es für die Renditen zugleich weiter abwärts, nachdem sie bereits in den vergangenen Tagen nachgegeben hatten. Zuletzt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,19 Prozent auf 112,97 Punkte. Für die Rendite zehnjähriger US-Anleihen ging es auf 3,747 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit Ende Juni.

Zum einen dürfte die überraschend stark abgeschwächte Inflation in Großbritannien als ein Auslöser gelten, denn rückläufige Inflationsraten untermauern Hoffnungen, dass damit der Druck auf die Notenbanken nachlässt, noch weiter an der Zinsschraube zu drehen.

Aktuelle US-Konjunkturdaten lieferten andererseits Hinweise, dass die Zinsanhebungen Wirkung zeigen: Die Bautätigkeit in den USA entwickelte sich im Juni schwach, allerdings nach einem sehr starken Vormonat. Zuletzt hat sich die Lage auf dem Immobilienmarkt wegen rückläufiger Hypothekenzinsen etwas entspannt, die kräftig gestiegenen Zinsen stellen aber weiterhin eine hohe Belastung für den Häusermarkt dar.

Unter den Einzelwerten stachen Goldman Sachs (NYSE:GS) nach Quartalszahlen mit einer ausgeprägten Berg- und Talfahrt hervor. Letztlich stieg die Aktie um 1,0 Prozent. Die Einnahmen der Bank im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren waren zwar hinter den Erwartungen zurückgeblieben, doch insgesamt sei das Quartal besser ausgefallen als gedacht, schrieb etwa RBC-Analyst Gerard Cassidy. Unter Ausklammerung der negativen Einmaleffekte sei das Ergebnis je Aktie im Kerngeschäft deutlich höher als vom ihm und dem Analystendurchschnitt erwartet.

Leicht aufwärts ging für Netflix (NASDAQ:NFLX) , während IBM (NYSE:IBM) minimal im Plus schlossen und Tesla (NASDAQ:TSLA) nachgaben. Alle drei präsentierten ihre Quartalsberichte nach Börsenschluss.

Die Apple-Aktie (NASDAQ:AAPL) sprang nach Gerüchten über die Entwicklung eines Konkurrenz-Systems für ChatGPT und andere KI-Chatrobots auf ein Rekordhoch von etwas unter 200 Dollar und legte letztlich um 0,7 Prozent zu. Die Software werde intern von einigen Apple-Mitarbeitern getestet, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg. ChatGPT sorgt seit Ende vergangenen Jahres für Aufsehen, weil der Chatbot auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen kommunizieren kann. Die Software des Start-ups OpenAI wurde dafür mit einer gewaltigen Menge an Daten trainiert.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Tags zuvor hatte die Microsoft-Aktie ein Rekordhoch erreicht, nachdem der Software-Gigant Preise für die gewerbliche Nutzung des durch Künstliche Intelligenz (KI) unterstützten Tools Microsoft (NASDAQ:MSFT) 365 Copilot bekannt gegeben hatte. Zur Wochenmitte allerdings wurde ein Teil der Gewinne wieder mitgenommen. Der Anteilschein gab um 1,2 Prozent nach.

Telekomaktien erholten sich nach den jüngst kräftigen Verlusten wegen Sorgen über Bleibelastungen bei Verkabelungen, Umweltschäden und mögliche kostspielige Rechtsstreitigkeiten. Der Telekomkonzern AT&T (NYSE:T) hatte mitgeteilt, dass weniger als zehn Prozent seiner Kabel mit Blei ummantelt seien. Das sorgte für Beruhigung am Markt.

AT&T stiegen als Spitzenwert im S&P 100 um 8,5 Prozent, während Verizon (NYSE:VZ) an der Dow-Spitze um 5,3 Prozent zulegten. Telephone & Data Systems erholten sich um 6,8 Prozent und Frontier Communications sprangen um etwas mehr als 26 Prozent nach oben.

Mit plus 2,3 Prozent profitierten außerdem Cisco (NASDAQ:CSCO) davon, dass JPMorgan (NYSE:JPM) empfiehlt, die Aktien des Netzwerkausrüsters im Portfolio überzugewichten.

Der Euro pendelte um die Marke von 1,12 Dollar und wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,1201 Dollar gehandelt. Börsianer sprachen von einer kleinen Gegenbewegung nach dem jüngsten Kursanstieg. Am Dienstag war der Eurokurs bis auf 1,1276 Dollar geklettert und hatte damit den höchsten Stand seit Februar 2022 erreicht. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs in Frankfurt auf 1,1222 (Dienstag: 1,1255) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8911 (0,8885) Euro.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert