ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Verluste zu Wochenbeginn - Sorge um Nahost

dpa-AFX

Veröffentlicht am 09.10.2023 18:19

Aktualisiert 09.10.2023 18:30

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der sich aufheizende Nahost-Konflikt hat am Montag der jüngsten Erholung im Dax ein Ende gesetzt. Am Abend ging der deutsche Leitindex mit einem Abschlag von 0,67 Prozent auf 15 128,11 Punkte aus dem Handel. Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am Wochenende mit vielen Toten und Verletzten gehe am Markt die Sorge vor einer Eskalation der Lage in der Region um, hieß es von Börsianern.

Zeitweise war es im Dax im Verlauf auch unter die Marke von 15 100 Zählern gegangen, doch hatte sich das Börsenbarometer wieder aufrappeln können. Auch blieb ein Test des Freitagstiefs aus. Laut Marktanalyst Timo Emden von Emden Research ist zwar "der ganz große Schock offensichtlich erstmal verdaut". Allerdings dürften "nicht nur die konjunkturellen, sondern auch die geopolitischen Risiken in den kommenden Tagen ein Unsicherheitsfaktor für die Märkte bleiben", warnte der Experte. Laut Michael Hewson von CMC Markets (LON:CMCX) UK befürchten die Investoren vor allem, dass weitere Parteien in der Region in den Konflikt hineingezogen werden könnten.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab zum Schlussgong um 0,68 Prozent auf 25 230,59 Zähler nach.

Staatsanleihen und Gold waren dagegen zu Wochenbeginn gefragt. Angesichts anhaltender Kämpfe zwischen Israel und Hamas suchten die Anleger Sicherheit, kommentierte Pierre Veyret, technischer Analyst beim Handelshaus Activtrades.

Die Ölpreise zogen in Reaktion auf den Konflikt deutlich an, Beobachter verwiesen auf Ängste vor einer Ölverknappung, insbesondere durch eine Unterbrechung der Lieferung von Rohöl aus dem Iran. Europaweit waren Aktien aus der Öl- und Gasbranche zu Wochenbeginn gefragt, auch die zuletzt wenig gefragten Rüstungswerte legten zu.

Rheinmetall (ETR:RHMG) führten mit plus 7,1 Prozent die Gewinnerliste im Dax an, während Hensoldt (ETR:HAGG) als einer der besten MDax-Werte um gut 10,6 Prozent anzogen. Dagegen litt MDax-Schlusslicht Lufthansa (ETR:LHAG) mit minus 4,3 Prozent ähnlich wie andere Titel von Fluggesellschaften (NYSE:JETS) unter den deutlich steigenden Ölpreisen, die tendenziell die Kerosinkosten befeuern.

Ein leuchtendes Kursfeuerwerk zündete derweil bei Vitesco (ETR:VTSCn) : Nach Bekanntwerden des Übernahmeangebots von Schaeffler (ETR:SHA_p) zogen die Papiere des Antriebsspezialisten zeitweise auf ein Rekordhoch. Am Ende gingen sie mit einem Plus von fast 21 Prozent bei 91,15 Euro aus dem Handel - und damit leicht über den gebotenen 91 Euro. Analysten bewerteten das Geschäft als generell positiv für Schaeffler, dennoch fielen die Papiere zeitweise auf den tiefsten Stand seit Oktober 2022, bevor sie sich ins Plus schwangen. Zum Schlussgong stand dann ein Plus von mehr als dreieinhalb Prozent bei den im SDax notierten Papieren zu Buche.

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Die meisten übrigen Autowerte gerieten unter Druck. Die Marktstrategen von Kepler stuften die Autobranche wegen schwächerer Aussichten für den Pkw- und Lkw-Markt mit "stark untergewichten" ein. Besonders deutlich erwischte es Daimler Truck (ETR:DTGGe) am Dax-Ende mit 3,4 Prozent, für den Lkw-Bauer strich Analyst Thomas Besson sein positives Votum.

Zudem trat zu Beginn der neuen Woche eine Änderung im SDax in Kraft: Nach der Übernahme des Softwareanbieters Suse (ETR:SUSEG) durch den Finanzinvestor EQT nimmt der Abfüllanlagenhersteller Krones (ETR:KRNG) dessen Platz ein. Die Aktien verloren moderat, hielten sich aber immerhin besser als der Index.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone ging mit minus 0,77 Prozent bei 4112,57 Punkten aus dem Handel. Der französische Cac 40 verlor 0,55 Prozent auf 7021,40 Punkte. Der britische FTSE 100 hielt sich besser und schloss fast unverändert mit 7492,21 Punkten.

Am deutschen Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von 2,87 Prozent am Freitag auf 2,82 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,20 Prozent auf 123,24 Punkte. Der Bund-Future gewann 1,11 Prozent auf 129,27 Zähler.

Der in den vergangenen Handelstagen erholte Euro sank am Montag auf zuletzt 1,05406 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0531 (Freitag: 1,0563) US-Dollar festgelegt. Der Dollar hatte damit 0,9495 (0,9467) Euro gekostet.

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