ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Hoffnung auf Schuldenstreit-Einigung treibt an

dpa-AFX

Veröffentlicht am 26.05.2023 18:32

Aktualisiert 26.05.2023 18:45

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf eine baldige Einigung im US-Schuldenstreit hat dem Dax am Freitag einen versöhnlichen Wochenausklang beschert. Bereits um die Mittagszeit legte der deutsche Leitindex auf seinem Tagestief den Schalter um. Im weiteren Handelsverlauf zog er mit den starken US-Börsen (ETR:SXR4) weiter an und schloss 1,20 Prozent fester mit 15 983,97 Punkten, womit er seinen Wochenverlust auf 1,8 Prozent eindämmte. Am vergangenen Freitag hatte er mit 16 331 Punkten noch ein Rekordhoch erreicht.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen schaffte vor dem Pfingstwochenende ebenfalls die Trendwende: Er gewann am Ende 0,76 Prozent auf 26 991,28 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verabschiedete sich 1,6 Prozent höher aus dem Handel, und auch in Paris und London ging es bergauf. An den New Yorker Börsen legte der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende um 0,8 Prozent zu. Der technologielastige Nasdaq 100 knüpfte mit plus 1,9 Prozent an seine von einem starken Nvidia-Ausblick ausgelöste Vortagsrally an.

In die Auseinandersetzung über eine Anhebung der Schuldenobergrenze scheint etwas Bewegung zu kommen. Darauf deutet ein Bericht der "New York Times" hin, wonach die Unterhändler von Demokraten und Republikanern mit der Ausarbeitung eines Gesetzestextes begonnen haben.

Eine Einigung rücke näher, kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets (LON:CMCX). "Aber noch ist in Washington nichts in trockenen Tüchern und ein langes Wochenende steht vor der Tür", warnte er vor zu viel Euphorie. Während am Pfingstmontag am deutschen Aktienmarkt gehandelt wird, starten unter anderem New York und London erst am Dienstag in die neue Börsenwoche. Nach Prognosen des Finanzministeriums in Washington droht der US-Regierung ein Zahlungsausfall ab Anfang Juni, wenn in der Schuldenfrage keine Einigung erzielt und die Schuldenobergrenze nicht erhöht wird.

Sobald das Thema Schuldenstreit erledigt ist, dürften sich die Anleger Oldenburger zufolge wieder auf die zukünftige Zinsentwicklung konzentrieren. "Und da hält sich das Sorgenkind Inflation weiter auf hohem Niveau", merkte der Experte kritisch an. "Damit bleibt der Druck auf der (US-Notenbank) Fed, die eigentlich auf ihrer nächsten Sitzung eine Pause einlegen soll, wenn es nach den Erwartungen im Markt geht."

Der von der Fed besonders beachtete Preisindex PCE stieg im April im Jahresvergleich um 4,4 Prozent, nach 4,2 Prozent im Vormonat. Analysten hatten mit einem geringeren Anstieg gerechnet. Neue Konjunkturdaten aus den USA fielen derweil insgesamt besser als erwartet aus.

Mit Quartalszahlen im Blick stand am Freitag der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 (ETR:PSMGn) , der wegen des anhaltend schwachen TV-Werbegeschäftes in die roten Zahlen rutschte. Die Aktien dämmten mit dem Markt ihr Minus bis zum Schluss auf 0,6 Prozent ein.

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Die Papiere von Hensoldt (ETR:HAGG) sackten im MDax zeitweise um mehr als zwölf Prozent ab, verringerten das Minus am Ende aber auf 4,2 Prozent. Der Rüstungselektronik-Spezialist widersprach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" über Hinweise auf unlautere Geschäftspraktiken und unzureichende interne Kontrollen. Im Fahrwasser von Hensoldt verloren Aktien des Dax-Branchenkollegen Rheinmetall (ETR:RHMG) letztlich nur leicht.

Die Aktien von Siltronic (ETR:WAFGn) und Süss Microtec bauten ihre Vortagesgewinne um 7,1 beziehungsweise 5,2 Prozent aus. Der starke Ausblick von Nvidia (NASDAQ:NVDA) dank des Themas Künstliche Intelligenz (KI) hatte Halbleiterwerte tags zuvor ins Rollen gebracht und sorgt weiter für Auftrieb.

Unangefochtener Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax war der Softwareanbieter Suse (ETR:SUSEG) : Dank Übernahmefantasie sprangen die Titel um 17,6 Prozent hoch, nachdem sie im frühen Handel noch auf ein Rekordtief abgesackt waren. Finanzfirmen erwägten weiter eine Übernahme und Großaktionär EQT dürfte prüfen, das Unternehmen wieder von der Börse zu nehmen, berichtete das Portal "Dealreporter" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Analystenkommentare sorgten ebenfalls für Bewegung, etwa beim Windkraftkonzern Nordex (ETR:NDXG) . Beflügelt von einer Kaufempfehlung der Societe Generale (EPA:SOGN) gewannen die Anteilsscheine knapp zwei Prozent. Ein Kaufvotum von Hauck Aufhäuser Investment Banking half den Aktien des IT-Beraters und Cloud-Spezialisten GFT Technologies (ETR:GFTG) mit plus 4,9 Prozent nach oben.

Der Euro zeigte sich mit 1,0717 US-Dollar zuletzt wenig bewegt, nachdem er bei 1,0702 Dollar auf den tiefsten Stand seit über zwei Monaten abgerutscht war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0751 Dollar fest.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,51 Prozent am Vortag auf 2,54 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,28 Prozent auf 124,95 Punkte. Der Bund-Future fiel um 0,05 Prozent auf 132,99 Zähler.

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