ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Fed-Chef Powell vermasselt Dax die Börsenwoche

dpa-AFX

Veröffentlicht am 10.11.2023 18:00

Aktualisiert 10.11.2023 18:15

FRANKFURT (dpa-AFX) - Neu entfachte Zinssorgen haben den Dax am Freitag erst einmal aus der Erfolgsspur gebracht. Der Leitindex, der am Vortag noch den höchsten Stand seit Mitte Oktober erreicht hatte, fiel um 0,77 Prozent auf 15 234,39 Punkte. Er reduzierte damit den Wochengewinn auf 0,3 Prozent. In der Vorwoche hatte das Börsenbarometer noch kräftig zugelegt.

Aussagen von Jerome Powell, dem Chef der US-Notenbank Fed, hatten am Vorabend die US-Börsen (ETR:SXR4) belastet. Diese Verluste fanden am deutschen Aktienmarkt ihre Fortsetzung. Vor dem Wochenende drückten zudem schwache Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten auf die Aktienkurse.

Der MDax gab am Freitag sogar um 2,05 Prozent auf 25 290,82 Zähler nach. Der Index der mittelgroßen Börsentitel war aber in den vergangenen Tagen im Vergleich zum Dax auch deutlich stärker gestiegen.

Den Aussagen von Powell zufolge ist die Fed nicht völlig davon überzeugt, die Geldpolitik ausreichend gestrafft zu haben. Der Notenbankvorsitzende versicherte, man werde nicht zögern, die Zinsen nochmal anzuheben, wenn es sich als angemessen erweisen sollte. Auch eine schwache Nachfrage nach 30-jährigen US-Staatsanleihen galt im US-Handel als Schlüsselthema.

Die Saison der Quartalsbilanzen ging am Freitag mit den Zahlen von Allianz (ETR:ALVG) weiter. Die Titel des Versicherers schlossen leicht im Minus. Die schweren Unwetter in Deutschland, Italien und Österreich sind dem Konzern im Sommer teuer zu stehen gekommen.

In dem schwächeren Marktumfeld dominierten negative Kursreaktionen. Bechtle (ETR:BC8G) gehörten mit minus 5,2 Prozent zu den größeren Kursverlierern. Der IT-Dienstleister blieb zuletzt mit dem Umsatz hinter den Erwartungen zurück.

Den Aktien aus dem Konzerngefüge von United Internet (ETR:UTDI) half es nicht, dass der Mutterkonzern dank einer guten Entwicklung der Webhosting-Tochter Ionos (ETR:IOSn) künftig mehr Gewinn erwartet. Ionos und die Aktien der United-Internet-Mobilfunktochter 1&1 verloren gut drei Prozent, United Internet sogar mehr als sieben Prozent. Beim operativen Ergebnis im dritten Quartal hatten alle drei Unternehmen die Erwartungen verfehlt.

Besser erging es dagegen Varta (ETR:VAR1) mit einer Erholung von fünf Prozent. Hier kam gut an, dass sich der kriselnde Batteriekonzern nach einem ordentlichen dritten Quartal in der Spur zu seinen Jahreszielen sieht.

Unter Druck standen ferner Unternehmen, die mit Wasserstoff ihr Geld verdienen. Der Brennstoffzellen-Spezialist Plug Power (NASDAQ:PLUG) aus den USA warnte im Zuge des Quartalsberichts vor Lieferproblemen und Liquiditätsabflüssen. Dies wirkte sich auch bei deutschen Sektorwerten negativ aus: Thyssenkrupp (ETR:TKAG) Nucera (ETR:NCH2) und SFC Energy (ETR:F3CG) sackten um 5,5 beziehungsweise 4,1 Prozent ab.

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Europaweit erlitten die Börsen Verluste. Für den Eurozonen-Index EuroStoxx 50 ging es um 0,75 Prozent auf 4197,36 Zähler abwärts. Der Pariser Cac 40 fiel um 1 Prozent und der Londoner FTSE 100 um 1,3 Prozent. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial zeigte sich dagegen zum europäischen Börsenschluss etwas fester.

Am Devisenmarkt bewegte sich der Kurs des Euro vor dem Wochenende kaum, er notierte zuletzt auf 1,0667 Euro. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0683 Dollar festgelegt.

Am deutschen Anleihemarkt gab es Verluste. Der Rentenindex Rex fiel um 0,44 Prozent auf 124,12 Punkte. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 2,66 Prozent am Vortag auf 2,73 Prozent. Der Bund-Future lag am Abend mit 0,03 Prozent im Plus bei 129,83 Zählern.

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