ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax nach Kursrutsch mit Erholungsversuch

dpa-AFX

Veröffentlicht am 06.07.2022 18:27

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Fall auf das niedrigste Niveau seit November 2020 hat der Dax am Mittwoch einen Stabilisierungsversuch durchgestanden. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Tagen behauptete sich der deutsche Leitindex nach einem freundlichen Start im Plus. Über die Ziellinie ging er 1,56 Prozent höher bei 12 594,52 Punkten und damit ungefähr in der Mitte seiner Tagesspanne. Der MDax gewann 1,40 Prozent auf 24 979,41 Zähler.

Nach dem Dax-Rücksetzer vom Vortag bis auf 12 390 Punkte sahen sich Anleger vorerst wieder zum Zugreifen ermutigt. Ein Stück weit vollzogen die Europa-Börsen die Erholungsrally der US-Tech-Werte vom Vortag nach. Da tat es den Gewinnen auch keinen Abbruch, dass die New Yorker Börsen am Mittwoch durchwachsen in den Handel starteten. Gespannt wird in New York auf das später anstehende Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed gewartet.

Seit Wochen sind Anleger beunruhigt, dass Europa wegen seiner hohen Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen besonders anfällig für eine Energiekrise ist, die im Zusammenspiel mit einer hohen Inflation und steigenden Zinsen eine Rezession nach sich ziehen könnte. Eine Nachhaltigkeit der Erholung wird deshalb von Experten auch dieses Mal wieder in Frage gestellt.

"Die gute Nachricht für den Moment lautet, dass die Verkäufe aufgehört haben", sagte CMC-Markets-Marktanalyst Jochen Stanzl. "Dennoch benötigt der Markt nach dem Unterschreiten des alten Jahrestiefs höchstwahrscheinlich für eine neue Bodenbildung noch mehrere Wochen", warnte er vor verfrühtem Optimismus. Schließlich spreche im Hochsommer auch die Saisonalität nicht gerade für eine Trendwende.

Am Mittwoch zählten Tech-Werte auch in Europa zu den größten Gewinnern. Die Aktien des Chipkonzerns Infineon (ETR:IFXGn) und des Halbleiterausrüsters Aixtron (ETR:AIXGn) gehörten mit 4,5 und 5,4 Prozent zu den Favoriten der Anleger, ebenso diverse Softwarekonzerne wie SAP (ETR:SAPG) mit plus 2,8 Prozent.

Dem Tech-Sektor zugerechnet werden in der Dax-Indexfamilie auch verschiedene Online-Werte. Zeitweise gab es im Essenslieferbereich Branchenfantasie wegen einer Kooperation von Just Eat Takeaway und Amazon (NASDAQ:AMZN) . Beim Kochboxenlieferanten Hellofresh (ETR:HFGG) hielt die Erholungsrally mit einem Plus von 6,2 Prozent an.

Bei Delivery Hero (ETR:DHER) allerdings drehte der lange Zeit mit angetriebene Kurs spät ins Minus ab, zuletzt büßten sie 4,1 Prozent ein. Am Nachmittag war bekannt geworden, dass die EU-Kommission die Büros von Delivery Hero und anderen Lieferdiensten durchsucht hat. Allein aus dem Umstand der Ermittlungen der Kommission lasse sich allerdings nicht ableiten, dass Delivery Hero tatsächlich an solchen Praktiken beteiligt gewesen sei, betonte das Unternehmen.

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Deutlicher um 10,6 Prozent ging es unter den Online-Werten für die Shop Apotheke (ETR:SAEG) nach oben. Die Titel setzten damit eine Erholungsrally vom Vortag fort, während sie von der Baader Bank auf eine Liste der "Top Stock Ideas" aufgenommen wurden.

Am Dax-Ende standen die Anteilsscheine von Adidas (ETR:ADSGN) nach einem skeptischen Analystenkommentar von Hauck Aufhäuser Investment Banking. Die Papiere des Sportartikelkonzerns konnten ihre Kursverluste aber auf ein Prozent reduzieren. Analyst Christian Salis sieht die Jahresziele des Unternehmens wegen der Konsumflaute und Druck auf die Margen in Gefahr und drehte seine bisherige Kaufempfehlung in das Gegenteil um.

Mit einem Kurssprung um 14 Prozent fielen im SDax noch die Morphosys-Aktien positiv auf. Eine Studie des kanadischen Analysehauses RBC über strategische Optionen des US-Partners Incyte hatte am Mittwoch Übernahmefantasie in die Aktien gebracht.

Der EuroStoxx zog am Mittwoch um 1,85 Prozent an, während es in Paris für den Cac 40 sogar ein Plus von gut zwei Prozent gab. Der Londoner FTSE 100 legte um 1,2 Prozent zu. In New York stand der Dow Jones Industrial zeitweise in der Gewinnzone, fiel aber zuletzt um ein halbes Prozent.

Der Euro kostete am Mittwoch so wenig wie Ende 2002, zuletzt wurden 1,0169 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0177 (Dienstag: 1,0290) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9826 Euro.

Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen fiel von 1,14 Prozent am Vortag auf 1,05 Prozent. Der Rentenindex Rex dagegen stieg um 0,46 Prozent auf 134,99 Punkte. Der Bund-Future legte zuletzt 0,43 Prozent auf 151,63 Zähler zu.

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