ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax im Plus - Stillhalten der Fed erwartet

dpa-AFX

Veröffentlicht am 01.11.2023 18:19

Aktualisiert 01.11.2023 18:30

FRANKFURT (dpa-AFX) - In Erwartung weiter unveränderter Leitzinsen in den USA hat der Dax am Mittwoch Gewinne verbucht. "Seit langem herrschte nicht mehr ein solcher Konsens über eine Entscheidung der US-Notenbank wie heute Abend", sagte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets (LON:CMCX). "Praktisch niemand erwartet, dass die Fed an der Zinsschraube drehen wird." Am größten sei daher die Spannung darüber, wie sich Fed-Präsident Jerome Powell zu einer möglichen Zinserhöhung im Dezember äußern werde. Aber auch hier rechneten am Markt bislang nur sehr wenige mit einem erneuten Zinsschritt.

Der deutsche Leitindex beendete den Tag mit einem Plus von 0,76 Prozent auf 14 923,27 Zähler und befindet sich somit wieder auf Kurs in Richtung der 15 000-Punkte-Marke. Den Oktober hatte der Dax mit einem Minus von fast vier Prozent beendet. Es war der dritte Verlustmonat in Folge gewesen, mit dem bisher größten Monatsminus in diesem Jahr. Die geopolitischen Sorgen, zusammen mit hohen Renditen am Anleihemarkt, gelten als die Hauptgründe für die Verluste am Aktienmarkt.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte am Mittwoch um 0,08 Prozent auf 24 059,04 Punkte zu. Europaweit und in den USA zeigten sich die Börsen ebenfalls im Plus.

Von Interesse war an diesem Tag das geplante Angebot an Neuemissionen von US-Staatsanleihen durch das dortige Finanzministerium, das etwas geringer als erwartet ausfiel. Das Thema Schuldenaufnahme durch die US-Regierung war zuletzt etwas stärker in den Fokus gerückt.

Von der Berichtssaison hierzulande kamen kaum Impulse. Versorger-Aktien (NYSE:XLU) wie RWE (ETR:RWEG) und Nordex (ETR:NDXG) wurden von Nachrichten vom dänischen Windkraftkonzern Orsted zunächst mit nach unten gezogen. RWE drehte dann allerdings ins Plus und schloss um 0,5 Prozent höher, während Nordex 1,7 Prozent verloren. Am Markt hieß es, dass es sich bei Orsted eher um unternehmens- und weniger um branchenspezifische Probleme handelt.

Gefragt waren dagegen Papiere von Versicherern. Neben der Erwartung weiter hoher Zinsen vor der US-Leitzinsentscheidung stützte eine Studie der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) zu Rückversicherern die Kurse. Hannover Rück (ETR:HNRGn) gewannen an der Dax-Spitze 3,0 Prozent und Munich Re (ETR:MUVGn) stiegen um 2,0 Prozent. Die seit Jahresbeginn starke Kursentwicklung der europäischen Rückversicherer sei gerechtfertigt und sollte weitergehen, schrieb Analyst Kamran Hossain. 2023 seien deutliche Preiserhöhungen durchgesetzt worden, was sich 2024 fortsetzen dürfte.

Im europäischen Mediensektor sorgten enttäuschende Umsatzzahlen des Branchenschwergewichts Wolters Kluwer (AS:WLSNc) für einen Dämpfer. Hierzulande verloren ProSiebenSat.1 (ETR:PSMGn) 2,5 Prozent und RTL (H:RRTL) 1,8 Prozent.

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Im SDax gingen die Aktien von Salzgitter (ETR:SZGG) am Nachmittag zeitweise auf Berg- und Talfahrt, schlossen dann aber kaum verändert. Der Neunmonatsbericht des Stahlherstellers und dessen Aussagen zu den Jahreszielen hatten zeitweise für Wirbel gesorgt. Salzgitter hatte zwar überraschend gute Zahlen vorgelegt, aber die Zielspanne für den Jahresumsatz leicht gesenkt. Zugleich wurde die Prognose für das Jahresvorsteuerergebnis beibehalten, die aber unter dem Bloomberg-Konsens der letzten 28 Tage liegt. Das lässt damit ein eher enttäuschendes viertes Quartal erwarten.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,75 Prozent auf 4091,71 Zähler. In Paris und London wurden ebenfalls Gewinne verbucht. In den USA zeigte sich der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss stabil, S&P 500 und die Nasdaq-Börse legten um ein halbes Prozent zu.

Der Euro fiel und kostete am frühen Abend 1,0535 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0537 (Dienstag: 1,0619) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9490 (0,9417) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,79 Prozent am Vortag auf 2,81 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,18 Prozent auf 123,58 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,66 Prozent auf 129,35 Punkte.

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