ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax gibt vor US-Notenbankprotokoll weiter nach

dpa-AFX

Veröffentlicht am 05.07.2023 18:28

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch weitere Verluste erlitten. Zum Börsenschluss notierte der deutsche Leitindex 0,63 Prozent im Minus bei 15 937,58 Punkten, womit er wieder unter die viel beachtete Marke von 16 000 Punkten rutschte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es noch deutlicher bergab: Er verabschiedete sich 1,40 Prozent tiefer bei 27 432,70 Punkten aus dem Handel.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank letztlich um 0,92 Prozent auf 4350,71 Punkte. In Paris und London gingen die nationalen Indizes ebenfalls mit Verlusten aus dem Handel.

Von den nach der Feiertagspause wenig bewegten US-Märkten kam kein Rückenwind für die hiesigen Aktienkurse. Dies- wie jenseits des Atlantik hielten sich die Anleger wenige Stunden vor Veröffentlichung des Protokolls zur letzten US-Notenbanksitzung eher zurück. Auch Konjunkturdaten aus der Eurozone bewegten letztlich kaum.

Das Protokoll der US-Notenbank Fed dürfte Hinweise darauf geben, "wie mehrheitsfähig weitere Leitzinsanhebungen im Rest des Jahres sind", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets (LON:CMCX). Die Fed hatte im Juni nach zehn Zinsanhebungen in Folge erstmals eine Pause eingelegt, aber zugleich die Türen für eine weitere geldpolitische Straffung in diesem Jahr offen gelassen.

"Die Anleger wollen verständlicherweise keine Erhöhungen mehr, würden aber zwei weitere Schritte zähneknirschend akzeptieren", so Stanzl. Sollte die Fed allerdings diese "rote Linie" überschreiten, könnte das für Turbulenzen am Aktienmarkt sorgen, befürchtet er.

Im Dax eroberte Continental (ETR:CONG) mit einem Kursplus von 3,4 Prozent den Spitzenplatz. Die Titel profitierten von einer positiven Einstufung der Exane BNP Paribas (ETR:BNPP). Die Sterne stünden wieder gut für den Autozulieferer, schrieb die französische Investmentbank. Analyst Giulio Pescatore glaubt, dass der Konzern seine Mittelfristziele früher erreichen kann als zunächst gedacht.

Tobias Lukesch vom Analysehaus Kepler Cheuvreux strich unterdessen seine Kaufempfehlung für die Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) , was den Papieren ein Minus von 1,7 Prozent sowie einen der hinteren Dax-Plätze einbrockte.

Zu den Verlierern am deutschen Aktienmarkt zählten nach der jüngsten Erholungsrally auch Immobilienwerte: Im Dax sanken Vonovia (ETR:VNAn) um 1,3 Prozent, und im MDax ging es für TAG Immobilien (ETR:TEGG) und LEG (ETR:LEGn) um 2,9 beziehungsweise 1,2 Prozent bergab. Das Investmenthaus Stifel sagte den Anlegern in einer skeptischen Branchenanalyse weiteres Ungemach voraus und empfiehlt die drei genannten Titel nun zum Verkauf.

Evotec (ETR:EVTG) konnten mit plus 2,7 Prozent ihren Spitzenplatz im MDax verteidigen. Den Aktien half ein lukrativer Antikörper-Auftrag des amerikanischen Verteidigungsministeriums für eine US-Tochter. Für die Hanseaten ist die Order zugleich ein wichtiger Schritt in der Kundengewinnung für die noch recht junge Produktionsanlage in den USA.

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Im Nebenwerte-Index SDax stach Spitzenreiter Grenke (ETR:GLJn) mit einem Plus von 5,8 Prozent heraus. Anleger zog es in die Papiere, nachdem der Leasingspezialist über ein wachsendes Neugeschäft berichtet hatte. Zugleich arbeitete das Unternehmen im vergangenen Quartal profitabler.

Salzgitter-Papiere sackten hingegen nach einer skeptischen Analystenstudie zeitweise auf das tiefste Niveau seit Anfang Juni. Hier betrug das Minus am Ende noch 5,2 Prozent. Die Experten von Oddo BHF wiesen vor allem auf die Krise im Immobiliensektor hin, die dem Stahlkonzern zu schaffen mache.

Außerhalb der wichtigen Indizes büßten Papiere von Cropenergies nach Quartalszahlen sowie einem bestätigten Ausblick knapp sieben Prozent ein.

Der Euro gab zuletzt auf 1,0862 US-Dollar etwas nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0879 Dollar festgesetzt.

Am Anleihenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,55 Prozent am Vortag auf 2,51 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 124,11 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,32 Prozent auf 132,76 Punkte.

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