ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax bricht nach US-Inflationsdaten Erholung ab

dpa-AFX

Veröffentlicht am 12.10.2023 18:16

Aktualisiert 12.10.2023 18:30

FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Inflationsdaten aus den USA haben am Donnerstag der Erholung im Dax ein Ende gesetzt. Der deutsche Leitindex schloss am Abend 0,23 Prozent tiefer bei 15 425,03 Punkten. Zuvor hatte er den vergangenen beiden Handelstagen dank Hoffnungen auf ein Ende im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank noch mehr als zwei Prozent gewonnen. Doch mit den aktuellen Daten sehen einige Marktbeobachter das Thema einer weiteren Zinsanhebung in diesem Jahr durch die Fed wieder auf dem Tisch.

So hatten in den Vereinigten Staaten die Verbraucherpreise im September etwas stärker als erwartet angezogen, während die von Experten für aussagekräftiger gehaltene Kerninflation erwartungsgemäß gestiegen war. Die US-Inflation erweise sich als hartnäckiger als gedacht, kommentierte Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. "Vor diesem Hintergrund dürften die Zinserwartungen nicht kleiner werden." Auch die Entwicklung der Kernteuerung könne die Fed kaum zufriedenstellen.

Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen konnte sich am Donnerstag dem negativen Sog im Handelsverlauf nicht entziehen und ging mit einem Abschlag von 0,67 Prozent auf 25 290,96 Zähler aus dem Handel.

Ein größerer Kursrutsch blieb hierzulande aber aus. Marktbeobachter Stephen Innes von SPI Asset Management begründete dies damit, dass die aktuelle Diskussion in den Reihen der US-Notenbank sich weniger um die tatsächliche Höhe der Zinsen drehe, sondern "wie lange sie das derzeitige Zinsprofil beibehalten werden".

Auf Unternehmensseite wurden am deutschen Aktienmarkt Übernahmepläne von Stabilus (ETR:STM1) und Kontron in den USA positiv aufgenommen - trotz gegensätzlicher Einschätzungen von Fachleuten. Stabilus-Papiere beschlossen den Handelstag mit einem Anstieg um 7,7 Prozent an der MDax-Spitze, im Verlauf waren sie auf den höchsten Stand seit fast vier Monaten gestiegen. Der Autozulieferer will das US-Unternehmen Destaco kaufen, einen Spezialisten für Industrieautomation. Weil dafür keine Kapitalerhöhung nötig wird und der Zukauf von Beginn an positiv zum operativen Ergebnis beitragen soll, zeigten sich Branchenexperten angetan. Auch verbessere Stabilus seine Wachstumsaussichten, sagte Warburg-Experte Marc-René Tonn.

Dagegen ist die Übernahme von Bsquare durch Kontron nach Ansicht von Börsianern zwar nur klein, aber erklärungsbedürftig angesichts der andauernden Verluste des US-Softwarespezialisten. Die Aktien des österreichischen Technologieunternehmens legten im SDax dennoch um 3,2 Prozent zu.

An der Dax-Spitze setzten die Rheinmetall (ETR:RHMG) -Anteile ihre jüngste Erholung weiter fort und legten um 2,7 Prozent zu. Im Zuge des neu entzündeten Nahost-Konflikts sind die zuvor schwächer gelaufenen Rüstungstitel wieder gefragt. In der vergangenen Woche war der Rheinmetall-Kurs noch auf den tiefsten Stand seit Februar gefallen, seitdem haben die Papiere fast ein Fünftel an Wert gewonnen.

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In den hinteren Börsenreihen konnten Südzucker (ETR:SZUG) -Papiere ihren Tagesgewinn von zeitweise mehr als sechs Prozent nach einer angehobenen Ergebnisprognose nicht bis zum Schlussgong verteidigen. Einige Anleger machten offenbar Kasse und die Papiere gingen mit einem Abschlag von eineinhalb Prozent in den Feierabend. Weniger ins Gewicht fiel die vorsichtigere Umsatzprognose des Zuckerproduzenten.

Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 endete nur knapp unter seinem Vortagesschluss mit minus 0,06 Prozent bei 4198,23 Punkten. Der französische Cac 40 verlor 0,37 Prozent auf 7104,53 Punkte. Der britische FTSE 100 hielt sich dagegen dank Kursgewinnen der Ölschwergewichten BP (LON:BP) und Shell (ETR:R6C0) besser und legte um 0,32 Prozent auf 7644,78 Punkte zu. In New York gab der Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa moderat nach.

Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,72 Prozent am Vortag auf 2,74 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,05 Prozent auf 123,57 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,59 Prozent auf 129,10 Punkte.

Der Euro geriet durch die US-Daten stark unter Druck und sank wieder unter 1,06 US-Dollar. Zuletzt kostete er 1,0550 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0619 (Mittwoch: 1,0604) US-Dollar festgelegt. Der Dollar hatte damit 0,9417 (0,9430) Euro gekostet.

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