ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Nächster Rücksetzer Richtung 13 000 Punkte

dpa-AFX

Veröffentlicht am 29.06.2022 10:04

Aktualisiert 29.06.2022 10:15

FRANKFURT (dpa-AFX) - Anleger am deutschen Aktienmarkt müssen am Mittwoch den nächsten Rückschlag verkraften. Eine schwache Wall Street und die am Nachmittag anstehenden Daten zu den Verbraucherpreisen aus Deutschland mahnen zur Vorsicht. Der Dax sank in der ersten Handelsstunde um 1,15 Prozent auf 13 079 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 1,91 Prozent auf 26 601 Zähler. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand im Minus mit 0,8 Prozent.

Das Umfeld für Aktien bleibe aufgrund von Konjunkturängsten und Sorgen vor einer Energiekrise schwierig, hieß es von der Helaba. Auch das technische Bild im Dax weise Risiken auf. Letztlich sei der Abwärtsimpuls intakt, sodass das Risiko eines erneuten Kursrückgangs höher zu gewichten sei als ein Befreiungsschlag, so die Experten.

Am New Yorker Aktienmarkt hatte am Vortag vor allem die schlechte Verbraucherstimmung im Juni belastet. Die Konsumausgaben der Bürger sind mit Abstand das wichtigste Standbein der gesamten Wirtschaft in den USA. Der revidierte Wachstumsausblick der Experten der Credit Suisse (SIX:CSGN) steht nun "an der Klippe zur Rezession".

In Deutschland stehen am Nachmittag neue Inflationsdaten an. Die Teuerung ist weiterhin sehr hoch, in Deutschland wie in der gesamten Eurozone. In Spanien etwa beschleunigte sich der bereits rasante Preisauftrieb im Juni nochmals kräftig. Die nach europäischer Methode gemessenen Verbraucherpreise (HVPI) erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um zehn Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht wegen der Inflation unter Druck, die Zinsen zu erhöhen und dies womöglich sogar mit größeren Schritten als zunächst gedacht. Die Inflation zu drosseln und gleichzeitig eine Rezession vermeiden, ist derzeit das Dilemma der Notenbanken.

Auf Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde beim geldpolitischen Symposium der Notenbank im portugiesischen Sintra werden die Anleger deshalb auch zur Wochenmitte besonders achten. Mit dem litauischen Notenbankchef Gediminas Simkus sprach sich zudem ein weiteres Ratsmitlied der EZB für eine mögliche Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte im Juli aus. Am Vortag hatte bereits der lettische Notenbankchef und EZB-Rat Martins Kazaks einen Zinsschritt in dieser Höhe zum Auftakt der geplanten EZB-Zinsstraffung ins Spiel gebracht.

Zur Deutung der hiesigen Inflationsdaten genüge ein Blick auf die Stelle vor dem Komma, wobei die 8 die gefürchtete Zahl sei, schrieb Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. "Denn eine 8 vor dem Komma wäre gleichbedeutend mit einem neuen Rekord für das wiedervereinigte Deutschland. Zudem würde die 8 vor dem Komma die Diskussionen über größere Zinsschritte der EZB neu befeuern." Die Zahl habe das Potenzial, neue Schockwellen durch die Märkte zu senden, warnte Altmann.

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Am deutschen Aktienmarkt sanken Vantage Towers (ETR:VTWRn) um 3,5 Prozent, nachdem JPMorgan (NYSE:JPM) die Titel von "Neutral" auf "Underweight" abgestuft hatte. Analyst Akhil Dattani sieht die Auswirkungen steigender Zinsen und höherer Bonitätsaufschläge auf die Telekombranche trotz hoher Verschuldung zwar nicht als Risiko. Vantage schätzt er aber am schwächsten ein. Die Papiere seien zudem im Vergleich zu anderen Mobilfunkmasten-Unternehmen zu teuer.

Für die Anteile des Autozulieferers und Reifenerstellers Continental (ETR:CONG) ging es nach einer Hochstufung durch Exane BNP Paribas (ETR:BNPP) auf "Outperform" um 0,5 Prozent hoch. Das reichte für die Spitzenposition im Dax, während hinten im Leitindex Autowerte wie Mercedes-Benz (ETR:MBGn) und BMW (ETR:BMWG) jeweils 2,6 Prozent verloren.

SAP (ETR:SAPG) standen im Sog sehr schwacher US-Technologiewerte 1,5 Prozent tiefer. Händler verwiesen hier außerdem auf einen schwachen Quartalsausblick des US-Konzerns Progress Software. Teamviewer (ETR:TMV) rutschten auf ein Rekordtief, zuletzt verloren die Papiere des auf Fernwartung spezialisierten Software-Spezialisten 4,3 Prozent.

Der für seine Baumarktketten bekannte Hornbach-Konzern rechnet nach einem Gewinnrückgang im ersten Geschäftsquartal auch für die kommenden Monate mit Belastungen. Die Aktien verloren 3,6 Prozent.

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