ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Kursgewinne im Sog von Bankhilfen und EZB

dpa-AFX

Veröffentlicht am 17.03.2023 10:19

Aktualisiert 17.03.2023 10:30

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Beruhigung der Lage im Bankensektor hat die Erholung des deutschen Aktienmarktes am Freitag weiter angetrieben. Der Dax knüpfte am Freitag an seine jüngste Erholung an: Am Ende der ersten Handelsstunde stieg er um 0,74 Prozent auf 15 078,42 Prozent. Der Leitindex kehrte damit über die psychologisch wichtige Marke von 15 000 Punkte zurück.

Vor dem Wochenende wirkten die Notenbankhilfen für die angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse (SIX:CSGN) sowie der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter nach, der für eine positive Reaktion an den Finanzmärkten gesorgt hatte. Die Währungshüter hatten sich im Kampf gegen die hohe Inflation von Problemen der Bankenbranche nicht beirren lassen. Nach den Hilfen für die Credit Suisse sorgte in den USA eine milliardenschwere Unterstützung für die US-Regionalbank First Republic durch die größten amerikanischen Geldhäuser für Erleichterung.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmenswerte relativierte seine Gewinne mit 27 109,05 Punkten auf zuletzt 0,23 Prozent. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone zeigte sich freundlich mit plus 0,82 Prozent auf 4150,74 Zähler.

Nach äußerst turbulenten Handelstagen steht für den deutschen Leitindex im bisherigen Wochenverlauf allerdings immer noch ein Minus von mehr zwei Prozent zu Buche. Die Schieflage einiger kleinerer US-Banken und die Sorgen um Finanzkraft der Schweizer Credit Suisse hatten schwer auf der Stimmung gelastet und für reichlich Kurskapriolen gesorgt.

"Alarmiert, aber nicht irritiert" sei die Reaktion der EZB auf die jüngsten Hiobsbotschaften aus der Bankenwelt gewesen, schrieb Gebhard Stadler, Ökonom bei der Landesbank BayernLB. Trotz der Turbulenzen im Bankensektor seien die Euro-Notenbanker nicht von ihrem angekündigten Kurs abgewichen. Die Währungshüter hatten bei ihrer jüngsten Sitzung - wie zuvor signalisiert - den Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte angehoben und ihren entschlossenen Kampf gegen die Inflation betont.

Auf weitere Zinsschritte für die Zukunft hatte sich die EZB indes nicht festgelegt. Das dürfte am Vortag auch die Anleger an den Aktienmärkten überzeugt haben, die trotz der kräftigen Zinsanhebung deutlich ins Plus gingen. Auch steigt inzwischen die Hoffnung auf eine ebenfalls gemäßigtere Gangart der US-Notenbank Fed.

Im Tagesverlauf könnte noch der sogenannte große Verfall für Ausschläge der Aktienindizes sorgen. Gegen Mittag verfallen an der Termin- und Derivatebörse Eurex Optionen und Terminkontrakte auf den Dax und den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 . Investoren versuchen zu den Verfallterminen, die Indizes in die für ihre Marktposition günstige Richtung zu bewegen. Daher kommt es oft zu unvermittelten Kurskapriolen. Nach Einschätzung von Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners könnte für den Dax die runde Marke von 15 000 Punkten im Fokus stehen.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Auf Unternehmensseite profitierten die Banken mit deutlichen Kursgewinnen von der wieder verbesserten Stimmung für den Sektor. Darüber hinaus bergen höhere Leitzinsen für die Institute auch die Chance auf höhere Erträge. Deutsche Bank (ETR:DBKGn) und Commerzbank (ETR:CBKG) zählten mit Aufschlägen von bis zu 2,2 Prozent zu den gefragten Werten im Dax.

Ein angehobener Ausblick des Konkurrenten Fedex (NYSE:FDX) stützte derweil die Aktien der Deutschen Post (ETR:DPWGn) , die um 2,7 Prozent anzogen. Der US-Konzern hatte trotz eines schwierigen Geschäftsquartals seinen Ausblick kräftig angehoben. Fedex habe seine Ziele allerdings dank erfolgreicher Sparanstrengungen verbessert, sagte ein Händler. Die Auswirkungen auf die Post hält er daher für begrenzt.

Aktien des Aromen- und Duftstoffeherstellers Symrise (ETR:SY1G) waren mit plus 2,2 Prozent ebenfalls gefragt nach einem positiven Kommentar von Goldman Sachs (NYSE:GS). Die Experten der US-Investmentbank stuften die Papiere hoch und gaben ein Kaufvotum aus, das Kursziel hoben sie um einen Euro auf 117 Euro an.

Vonovia (ETR:VNAn) -Anteile pendelten in der Frühe zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten. Der Immobilienkonzern hatte zwar am Vorabend nachbörslich mit seinen Jahreszahlen wie von vielen befürchtet eine kräftige Dividendenkürzung verkündet und einen Gewinnrückgang für 2023 signalisiert, allerdings hatten die Papiere im Vorfeld der Bilanz schon mit dem Sektor deutlich nachgegeben. Auch könnten einige Anleger erleichtert sein, dass der Konzern überhaupt noch Geld ausschüttet. Die Branchenmitglieder LEG (ETR:LEGn) und Grand City Properties (ETR:GYC) etwa haben ihre Dividenden ganz ausgesetzt.

Zudem zeigten sich die Stahlwerte stark. Aurubis (ETR:NAFG) und Thyssenkrupp (ETR:TKAG) im MDax sowie Salzgitter (ETR:SZGG) im SDax verteuerten sich um 2,6 bis 4 Prozent. Börsianer verwiesen auf den Ausblick des US-Konzerns United States Steel (NYSE:X) für das laufende erste Quartal, die Experten von Jefferies sprachen von einem optimistischen Ausblick.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert