ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax fällt unter die 12 000 Punkte

dpa-AFX

Veröffentlicht am 28.09.2022 10:19

Aktualisiert 28.09.2022 10:30

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax bleibt wegen Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen im Abwärtsstrudel. Erstmals seit November 2020 sackte er am Mittwoch unter die Marke von 12 000 Punkten, die psychologisch von großer Bedeutung ist. Erst bei 11 914 Zählern konnte er sich vorerst etwas fangen. Am Ende der ersten Handelsstunde betrug das Minus für den Leitindex 1,44 Prozent auf 11 964,95 Punkte. Der MDax fiel um 1,97 Prozent auf 21 902,77 Zähler und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,3 Prozent an Wert.

An der Wall Street hatten sich am Vorabend erneut Forderungen von Notenbankern nach mehr Zinserhöhungen belastend ausgewirkt, weil diese weltweit die Sorgen vor einer Rezession erhöhen. Weiter grassiert auch die Angst vor einer tiefer gehenden Energiekrise: Größer werden neuerdings die Sorgen um die Stabilität des Energienetzes, nachdem entdeckte Lecks an den beiden Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 mit einem möglichen Sabotageakt in Verbindung gebracht werden.

"Die dunklen Wolken über Europas Börsen und damit auch dem deutschen Aktienindex wollen sich einfach nicht verziehen", schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets (LON:CMCX), nachdem der Leitindex am Vortag erneut mit einem Erholungsversuch gescheitert war. "Sogar spekulativ orientierte Anleger, die darauf trainiert sind, mutig zu sein, wenn andere ängstlich sind, nehmen derzeit Abstand davon, sich mit Aktien einzudecken", fügte er hinzu.

Auf Unternehmensseite gab es größere Kursverluste im Bankensektor, wie die 4,4 Prozent tieferen Papiere der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) als Dax-Schlusslicht zeigten. Ähnlich stark erwischte es jene der Commerzbank (ETR:CBKG) mit fünf Prozent Minus. Wie am Vorabend bekannt wurde, wird die polnische Tochter mBank (WA:MBK) das Geldinstitut auch im dritten Quartal belasten wegen einer gebildeten zusätzlichen Vorsorge in Höhe von umgerechnet rund 490 Millionen Euro.

Noch düsterer sah es im Stahlsektor aus wegen einer Branchenstudie der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM), die pessimistisch auf die Profitabilität im Kohlenstoffstahlbereich blickt. Für die Titel von Thyssenkrupp (ETR:TKAG) ging es um zehn Prozent bergab, nachdem Analyst Luke Nelson die Bewertung mit "Underweight" wieder aufgenommen hat. Für den stärker auf Stahl fokussierten Salzgitter-Konzern belief sich der Kursrutsch sogar auf fast 14 Prozent.

Internet-Aktien hatten sich zuletzt etwas erholt, nun ging es für sie wieder steiler bergab. Unter diesen sackten die Titel des Online-Händlers Zalando (ETR:ZALG) im Dax um knapp drei Prozent ab. Im Handelssektor geht weiter die Sorge um, dass die Konsumneigung unter der hohen Inflation leidet. Der europäische Branchenindex hat mittlerweile in diesem Jahr schon 45 Prozent eingebüßt und damit fast genauso viel wie der unter den hohen Zinsen leidende Immobiliensektor.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Gewinner waren am Mittwoch äußerst selten, vor allem aus der Gesundheitsbranche gab es aber einige positive Ausnahmen. Die Werte dieser Branche gelten als relativ defensiv in schwierigen Börsenzeiten, aber auch ein Erfolg des US-Konzerns Biogen (NASDAQ:BIIB) mit dem Alzheimer-Medikament Lecanemab machte dort generell gute Stimmung. Die Titel von Merck (ETR:MRCG) KGaA etwa waren im Dax mit plus 0,4 Prozent einer der wenigen Gewinner neben den knapp ein Prozent höheren Papieren des Laborausrüsters Sartorius (ETR:SATG) .

Vor allem aber half der Erfolg von Biogen den Aktien von Morphosys (ETR:MORG) , die im SDax um 16 Prozent in die Höhe schossen. Analyst James Gordon von JPMorgan zog aus den Biogen-Ergebnissen positive Rückschlüsse für den Antikörper Gantenerumab von Roche (SIX:RO) und MorphoSys, der auch gegen Alzheimer-Erkrankungen entwickelt wird. Laut Gordon verfolgt dieser den gleichen Mechanismus - und könnte sich damit ein Teil vom Kuchen abschneiden.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert