Aktien Europa Schluss: US-Sanktionen gegen Huawei vermiesen Wochenstart

dpa-AFX  |  Autor 

Veröffentlicht am 20.05.2019 18:27

ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: US-Sanktionen gegen Huawei vermiesen Wochenstart

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Tiefrot haben sich die wichtigsten europäischen Aktienindizes zum Wochenauftakt präsentiert. Sanktionen der USA gegen den chinesischen Technologiekonzern Huawei befeuerten am Montag die Furcht von Anlegern vor einer weiteren Verschlechterung des US-chinesischen Verhältnisses - und damit der Weltwirtschaft. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx (Euro Stoxx 50) ging es um 1,63 Prozent auf 3369,78 Punkte abwärts.

Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank (DE:DBKGn) wertete die Nachricht als "weitere Eskalation des Handelskriegs" zwischen den beiden weltweit größten Wirtschaftsmächten. Es stehe "viel auf dem Spiel". Vor einer wie auch immer aussehenden Auflösung des Konflikts werde sich dieser wohl erst noch verschärfen, prognostizierte Reid.

In Paris büßte der Cac 40 (CAC 40) 1,46 Prozent auf 5358,59 Punkte ein. In London hielt sich der FTSE 100 mit einem Abschlag von 0,51 Prozent auf 7310,88 Zähler deutlich besser. Hier verhinderten die Kursgewinne von als sichere Häfen geltenden Schwergewichten wie Vodafone (3:VOD), Imperial Brands (3:IMB) und British American Tobacco (3:BATS) höhere Verluste des "Footsie".

Auf dem Sektortableau hielten sich die als sichere Häfen geltenden Versorger (STOXX Europe 600 Utilities) sowie Immobilientitel (STOXX Europe 600 RE Cap EUR Price) am Montag vergleichsweise stabil. Telekommunikationswerte (STOXX Europe 600 Telecom) schlossen als einziger Sektor im Plus. Recht stabil hielten sich auch die Ölwerte, die Händlern zufolge von einem Anstieg der Ölpreise gestützt wurden.

Schwach waren die Technologie- und Reisebranche mit Abgaben von 2,8 beziehungsweise 1,4 Prozent. Erstere litten unter Sorgen um die Lieferbeziehungen europäischer Technologie-Unternehmen zum chinesischen Huawei-Konzern. Aktien der Reisebranche litten unter Ryanair (3:RYA), die mit einem düsteren Ausblick aufwartete, und unter Thomas Cook, der immer tiefer in die Krise gerät.

In der Halbleiterbranche fielen STMicro (9:STM) um gut neun Prozent wegen Sorgen um die Kundenbeziehung mit Huawei. Chinas Handyproduzent und Netzwerkausrüster steht auf einer schwarzen Liste der US-Regierung. Nachdem diverse US-Konzerne bereits die Zusammenarbeit mit Huawei eingestellt haben sollen, hieß es nun in einem Zeitungsartikel, dass auch STMicro einen solchen Schritt erwäge. Mit ASML (7:ASML) und AMS (0:AMSz) kamen weitere Aktien, die der Branche zugehören, stark unter Druck.

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Nokia (12:NOKIA) legten als Spitzenwert im EuroStoxx um 1,6 Prozent zu. Am Markt wurde darauf verwiesen, dass die Analysten der Nordea Bank für die Aktien des Netzwerkausrüsters eine Kaufempfehlung ausgesprochen hatten. In der Studie wird Nokia als Profiteur davon genannt, dass die Konkurrenz aus China, zu der auch Huawei zählt, immer stärker in Bedrängnis gerät.

Bei Fluggesellschaften ging es wegen Ryanair tiefrot zu. Laut dem Marktexperten Neil Wilson von Markets.com belegen ein schwaches erstes Quartal und enttäuschende Jahresziele des Billigfliegers das schwierige Marktumfeld in der Branche. Ryanair büßten in London 4,7 Prozent ein. Easyjet (3:EZJ) sanken um 3,4 Prozent, außerdem belastet von einer gestrichenen Kaufempfehlung des Investmenthauses von Oddo BHF.

Schlecht erging es den Aktien von Reiseveranstaltern, bei denen die Stimmung unter Investoren seit Tagen schon miserabel ist. Thomas Cook (3:TCG) gerät wegen des Brexit-Chaos und einer Preisschlacht bei den Sommerreisen immer schwerer in eine Krise. Nachdem sich die Papiere zuletzt binnen zwei Tagen etwa halbiert hatten, ging der Kurseinbruch ungebremst weiter: Sie büßten 12,7 Prozent ein. Tui (4:TUIGn) verloren in ihrem Fahrwasser 6,4 Prozent.

Banken zeigten Schwäche unter anderem wegen negativer Analystenkommentare der UBS (SIX:UBSG). Die schweizerische Großbank hatte die Titel von Deutsche Bank , Commerzbank (4:CBKG), Julius Bär (5:BAER) und Credit Agricole (9:CAGR) abgestuft. Deren Kurse verloren zwischen 1,2 und 4,7 Prozent.

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