Aktien Europa Schluss: Konjunktursorgen treiben Anleger in die Flucht

dpa-AFX  |  Autor 

Veröffentlicht am 22.03.2019 18:35

ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Konjunktursorgen treiben Anleger in die Flucht

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Enttäuschende Konjunkturdaten haben den Anlegern an Europas wichtigsten Aktienmärkten den Wochenschluss verhagelt. Negative Impulse kamen auch vom US-Anleihenmarkt: Erstmals seit der schweren Finanzkrise 2007 fiel am Freitag der Zins für zehnjährige US-Staatsanleihen unter jenen für dreimonatige Geldmarktpapiere. Das wird von einigen Fachleuten als Rezessionssignal gesehen. All dies habe neue Ängste vor einer schrumpfenden Weltwirtschaft geschürt, hieß es im Handel.

Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone verlor 1,83 Prozent auf 3305,73 Punkte. Auf Wochensicht resultierte daraus ein Abschlag von 2,4 Prozent. Der Pariser Cac 40 (CAC 40) verbuchte am Freitag ein Minus von 2,03 Prozent auf 5269,92 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 2,01 Prozent auf 7207,59 Punkte abwärts.

Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hatte sich im März stärker als erwartet eingetrübt. Der vom Marktforschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex fiel auf den niedrigsten Stand seit der Staatsschuldenkrise im Frühjahr 2013. "Ein solch niedriger Wert ist in der Regel nur in Rezessionszeiten zu beobachten", kommentierte Christoph Weil, Volkswirt bei der Commerzbank (DE:CBKG). Besonders schwach war die Entwicklung in der deutschen Industrie, die unter der zurückgehenden globalen Nachfrage leidet.

Aus Sektorsicht gab es dementsprechend fast nur Verlierer. Als Schlusslicht in der Branchenübersicht fielen Auto- und Chemiewerte um jeweils 2,2 Prozent.

Klares Schlusslicht im EuroStoxx waren die Aktien von Nokia (12:NOKIA) mit einem Minus von mehr als 5 Prozent. Grund dafür war eine Warnung des finnischen Netzwerkausrüsters vor möglichen Rechtsverstößen beim milliardenschweren Zukauf Alcatel-Lucent (PA:ALUA). Möglich seien zivile oder strafrechtliche Folgen inklusive Geldbußen, die die Gewinne und das Ansehen der Firma beschädigen könnten. Am Nachmittag versuchte das Unternehmen die Sorge der Anleger zu dämpfen. Die Untersuchung werde voraussichtlich keine erheblichen Auswirkungen auf den Konzern haben. Die Aktien erholten sich nach der zusätzlichen Erläuterung aber nur leicht von ihrem tiefen Verlust.

In London stürzten die Papiere von Debenhams (3:DEB) um mehr als 45 Prozent ab. Der neue Schulden-Umstrukturierungsplan der angeschlagenen britischen Kaufhauskette könnte laut Marktanalyst Neil Wilson vom Handelshaus Markets.com dazu führen, dass die Aktionäre am Ende vollkommen leer ausgehen.

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