Rheinmetall übernimmt spanischen Munitionshersteller Expal: Aktie erreicht 3-Monats-Hoch

Investing.com  |  Autor Geoffrey Smith

Veröffentlicht am 14.11.2022 12:18

Aktualisiert 14.11.2022 13:44

Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Die durch den Krieg in der Ukraine entstandene Notlage bringt den europäischen Verteidigungssektor in Bewegung.

Der größte deutsche Hersteller landgestützter Waffen, die Rheinmetall AG (ETR:RHMG), hat sich am Montag bereit erklärt, den spanischen Munitionshersteller Expal Systems von der Maxam Corp. für rund 1,2 Milliarden Euro einschließlich Schulden zu kaufen. Damit will das Unternehmen seine Kapazitäten auf einem Markt ausweiten, auf dem nach jahrelangen Unterinvestitionen der europäischen Regierungen in den Verteidigungssektor ein plötzlicher Nachfrageschub zu verzeichnen ist.

"In einer dynamischen Marktsituation, die von einer massiven Nachfrage nach militärischen Ausrüstungsgütern in mehreren Ländern geprägt ist, verschafft sich Rheinmetall durch die Akquisition einen raschen Zugang zu deutlich größeren Kapazitäten", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Expal erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 400 Millionen Euro, der sich nach Angaben von Rheinmetall durch die Übernahme verdoppeln könnte.

Wegen der seit langem bestehenden Vorbehalte von Regierungen gegen eine ausländische Kontrolle einer für die nationale Sicherheit wichtigen Branche sind grenzüberschreitende Fusionen im europäischen Verteidigungssektor traditionell schwierig. So blieb der Sektor fragmentiert und schlecht auf Herausforderungen wie die des russischen Krieges in der Ukraine vorbereitet. Infolgedessen musste sich Kiew zu seiner Verteidigung weitgehend auf die Überweisung von Militärhilfe aus den USA und nicht auf die seiner europäischen Nachbarn verlassen.

Laut Rheinmetall habe der Krieg in der Ukraine die langfristigen Aussichten für die Branche radikal verändert.

"Angesichts des zu erwartenden starken Anstiegs der Nachfrage zahlreicher Nationen will sich Rheinmetall so gut wie möglich positionieren, um den zu erwartenden Zustrom neuer Ausschreibungen für Munitionskäufe zu bewältigen", hieß es. Das Unternehmen hob die Stärke von Expal auf dem "schnell wachsenden Markt für Mörser- und Artilleriemunition" hervor, der das eigene Geschäft ergänze.

Die Rheinmetall-Aktie stieg nach Bekanntgabe der Meldung in Frankfurt um 4,0% und erreichte damit ein Drei-Monats-Hoch. Nachdem sich der Kurs der Rheinmetall-Aktie unmittelbar nach dem Einmarsch im Februar mehr als verdoppelt hatte, litt sie in den letzten Monaten zusammen mit dem Rest des energieintensiven deutschen Industriesektors unter der Befürchtung, dass die steigenden Gas- und Strompreise die Gewinnmargen schmälern werden.

Zusätzlich zu den Anlagen in Spanien unterhält Expal auch Niederlassungen in Texarkana, Texas. Alle Werke sollen geöffnet bleiben, ein Stellenabbau ist nicht vorgesehen.

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Die entsprechenden behördlichen Genehmigungen will Rheinmetall bis zum Sommer 2023 einholen.

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