Porsche will mit E-Autos Renditekönig bei VW bleiben

Reuters

Veröffentlicht am 15.03.2019 16:19

Porsche will mit E-Autos Renditekönig bei VW bleiben

Stuttgart (Reuters) - Porsche (DE:PSHG_p) will die hohen Investitionen in die Elektromobilität in den kommenden Jahren mit Einsparungen und neuen Gewinnquellen etwa bei Mobilitätsdiensten stemmen.

Den sechs Milliarden Euro Ausgaben für Elektroautos wie die für September angekündigte Limousine Taycan stellt die Volkswagen-Tochter ein "Ergebnisprogramm" von sechs Milliarden Euro entgegen. Denn VW-Chef Herbert Diess hat der profitabelsten Marke des Konzerns aufgetragen, auch künftig mindestens 15 Prozent Rendite einzufahren. Doch die höheren Kosten für Elektroautos könnten nicht über den Preis hereingeholt werden, sagte Porsche-Finanzchef Lutz Meschke am Freitag in Stuttgart. "Wir müssen jetzt konsequent gegensteuern - sonst könnte unsere Ertragsstärke unter Druck geraten."

Anders als bei den Schwestermarken Volkswagen (DE:VOWG) oder Audi soll der Wandel vom Verbrenner- zum Elektroantrieb nicht mit Personalabbau einhergehen. "In nur sieben Jahren hat sich unsere Belegschaft mehr als verdoppelt", sagte Porsche-Chef Oliver Blume. Die Elektromobilität sei ein Job-Motor, so schaffe der Sportwagenbauer allein für den Taycan 1500 neue Stellen. Die Belegschaft, die im vergangenen Jahr mit gut 35.000 neun Prozent mehr Köpfe zählte, soll aber jetzt langsamer wachsen. Einsparungen will Porsche demnach erzielen, indem effizienter produziert wird. So werden neue Modelle etwa stärker am Computer entwickelt, statt arbeitsintensiv an Prototypen aus Modelliermasse zu spachteln. "Wir gehen die gesamte Prozesskette durch", sagte Blume. Alle Budgets würden überprüft, es solle weniger Varianten in den Modellen der sechs Baureihen geben.

Ab 2025 soll ein dauerhafter Ergebnisbeitrag von zwei Milliarden Euro erreicht werden. Porsche setzt hierbei auf den Ausbau von Mobilitätsdiensten, zum Beispiel dem gerade gestarteten Auto-Abo, bei dem der Nutzer für eine monatliche Gebühr freie Auswahl hat vom Sportwagen 911 bis zum großen SUV Cayenne. Stromtanken an Schnell-Ladestellen gegen Gebühr ist ein anderes Beispiel. Ziel sei es, mindestens zehn Prozent des Umsatzes in den kommenden Jahren und damit 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro damit einzufahren, erklärte Meschke. Dafür müssten aber zunächst 800 Millionen bis eine Milliarde Euro ausgegeben werden.