Reuters
Veröffentlicht am 15.02.2019 12:58
Panalpina setzt im Übernahmekampf auf weißen Ritter
Zürich (Reuters) - Im Kampf gegen eine unliebsame Übernahmeofferte bekommt der Schweizer Logistikkonzern Panalpina Hilfe von einem Konkurrenten: Die Firma Agility aus Kuwait verhandelt mit Panalpina über eine Kooperation der Logistiksparten, wie beide Unternehmen am Freitag erklärten.
Die Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium und es gebe keine Garantie, dass es zu einer Einigung komme. Die Annäherung zwischen Panalpina und Agility könnte die Karten im Übernahmekampf um den Schweizer Logistikkonzern neu mischen: Denn zuvor hatte die dänische Konkurrentin DSV eine Offerte für den Schweizer Konzern auf den Tisch gelegt und diese am Freitag nachgebessert: Nun bieten die Dänen 180 Franken je Aktie in bar und damit für das gesamte Unternehmen rund 4,3 Milliarden Franken.
Das erste Angebot zu 170 Franken je Aktie hatte die größte Panalpina Aktionärin - die Ernst Göhner Stiftung mit einem Anteil von 46 Prozent - abgelehnt. Zur erhöhten Offerte und den Gesprächen mit Agility wollte sie sich vorerst nicht äussern. Der Verwaltungsrat von Panalpina hat bislang nicht konkret Stellung genommen zu den Annäherungsversuchen von DSV. Das Gremium werde "gemäß seiner treuhänderischen Pflichten den revidierten Vorschlag von DSV gemeinsam mit seinen Beratern prüfen", erklärte der Verwaltungsrat lediglich.
DSV und Panalpina würden sich nach Einschätzung der Dänen hervorragend ergänzen. Während die Schweizer in der Luft- und Seefracht zu den führenden Anbietern gehörten, sei DSV etwa im Strassentransport stark. Doch selbst wenn die grösste Übernahme in der Firmengeschichte gelingt, würde DSV den eigenen Marktanteil von gegenwärtig zwei bis drei Prozent mit Panalpina lediglich auf drei bis vier Prozent ausbauen. Damit würden die Dänen von der weltweiten Nummer fünf zur Nummer vier der Brachen. Als Marktführer gilt DHL.
ENGE VERFLECHTUNG VON PANALPINA UND AGILITY MÖGLICH
Panalpina und Agility zusammen würden zum siebtgrößten Anbieter. Agility kam 2017 auf einen Umsatz von umgerechnet 4,7 Milliarden Franken. Der Großteil von 3,5 Milliarden Franken entfällt davon auf das Logistikgeschäft, das seinen Hauptsitz in Baar in der Schweiz hat. Panalpina erzielte zuletzt einen Jahresumsatz (Net forwarding revenue) von 5,5 Milliarden Franken. In einer möglichen Variante könnte Panalpina das Logistikgeschäft von Agility übernehmen, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Agility wiederum könnte sich im Gegenzug an Panalpina beteiligen.
Unklar ist allerdings, wie die Aktionäre von Panalpina auf einen solchen Plan reagieren. Würde der Aktienkurs nach der Ankündigung einer Transaktion unter das Angebot von DSV sinken, wäre Widerstand programmiert. Am Freitag kletterte die Aktie von Panalpina, die zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt war, in der Spitze um 9,3 Prozent auf 162,9 Franken. DSV und Agility gaben leicht nach.
Für die Dänen wäre es das zweite Mal in Folge, dass sie sich bei einem Übernahmeversuch in der Schweiz die Zähne ausbeißen: Vergangenes Jahr hatte DSV bereits um die Schweizer Ceva Logistics gebuhlt, war mit den Plänen aber aufgelaufen.
Geschrieben von: Reuters
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