Palantir-Aktie: Ist der Datenspezialist jetzt ein Kaufkandidat?

Investing.com - Ende Januar erreichte die Aktie des Softwareentwicklers und Datenanalyseunternehmens Palantir Technologies (NYSE:PLTR) ein Rekordhoch von 45 Dollar. Seitdem ist die PLTR-Aktie jedoch um 48% eingebrochen und liegt derzeit bei 23,86 Dollar (Stand: 14. April 2021). Trotz der jüngsten Talfahrt ist sie seit dem Börsengang am 30. September um 163% gestiegen. Mit anderen Worten: aus einem symbolischen Einsatz von 1.000 Dollar, die damals in die Aktie investiert wurden, wären heute etwa 2.600 Dollar geworden.

Palantir Technologies mit Sitz in Denver wurde im Jahr 2013 gegründet. Seitdem entwickelt und verkauft das Unternehmen Datenanalysesoftware an Regierungen weltweit, an US-Bundesbehörden und an kommerzielle Unternehmen, um sie beim Sammeln und Analysieren von Daten zu unterstützen, damit sie intelligentere Entscheidungen treffen können. Zu den ersten Kunden gehörten das FBI, die CIA und das Department of Homeland Security. Folglich gab es anfangs einige Diskussionen und Bedenken bezüglich der Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens. Doch Investoren realisieren auch, dass Regierungsaufträge typischerweise stabile, langfristige Einnahmen mit sich bringen.

Angesichts des jüngsten Kursrückgangs drängt sich die Frage auf, ob der April ein guter Zeitpunkt sein könnte, um in die Aktie einzusteigen. Wer glaubt, dass das Datenmanagement in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnt, sollte eine langfristige Investition in die PLTR-Aktie in Betracht ziehen. Hier ist der Grund dafür.

Oracle (NYSE:ORCL) definiert Statistiken belegen, dass rund 90% der gesamten Datenmenge in den letzten zwei Jahren entstanden ist.

Für Regierungen, Organisationen und Unternehmen stellt sich nun die Frage, wie sie die gesammelten Daten nutzen können, um Prognosen zu treffen. Geschäftsentscheidungen in verschiedenen Bereichen wie künstliche Intelligenz (KI), das Internet der Dinge (IoT), Gesundheitswesen, Einzelhandel, Cybersicherheit, staatliche Geheimdienste und mehr müssen sich zunehmend auf die Analyse dieser Daten stützen. Doch rund die Hälfte der Unternehmen, die Daten sammeln, verfügen nicht über eine geeignete Plattform zur Analyse ihrer Daten.

Palantir dürfte die Zahlen für das erste Quartal Mitte Mai bekannt geben. Analysten vergleichen diese dann mit den im Februar vorgelegten Zahlen. Der Umsatz im 4. Quartal lag bei 322 Mio. Dollar und damit um 40% über dem Vorjahreswert (YoY). Für Q1 erwartet das Management eine Beschleunigung des Wachstums auf 45% im Jahresvergleich.

Während der Pandemie hat Palantir seine Dienste mehr und mehr den globalen Gesundheitsbehörden angeboten, um die Verbreitung des Coronavirus zu überwachen und zu analysieren. Mittlerweile stammen über 50% des Umsatzes aus Regierungsverträgen. Die Gotham-Plattform unterstützt dieses Wachstum.

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Im vierten Quartal wurden zahlreiche neue Verträge mit Rio Tinto (NYSE:RIO), PG&E (NYSE:PCGU), der U.S. Army, der U.S. Air Force, der FDA und dem britischen National Health Service (NHS) abgeschlossen. Kürzlich wurde eine Partnerschaft mit den Web Services von Amazon (NASDAQ:AMZN) unterzeichnet. Bis Mitte des Jahrzehnts werden "fast 50% aller Daten in der Cloud gespeichert sein." Daher dürfte diese Partnerschaft die PLTR-Aktie auf lange Sicht unterstützen.

Die Investoren sind gespannt, ob das Unternehmen weiter wächst, vor allem im Hinblick auf den kommerziellen Kundenstamm. Die andere Plattform von Palantir, Foundry, richtet sich an Unternehmen, die Daten auswerten wollen. Wenn das Management den Aktionären robuste Kunden- und Umsatzzahlen liefern kann, könnte die PLTR-Aktie durchaus profitieren.

Seit einem Jahr halten Technologien immer mehr Einzug in das tägliche Leben, was dazu führt, dass Regierungen und Unternehmen mehr Daten als je zuvor analysieren müssen. Die Analyse großer Datenmengen (Big Data Analytics) kommt in vielen Branchen zum Einsatz. Insofern ist die Erwartung groß, dass Datenanalyse-Aktien wie Palantir aus diesem Wachstum Kapital schlagen werden.

Die PLTR-Aktie steht seit dem Q4-Bericht unter Druck. Auch die höheren Anleiherenditen führen zu einer Rotation von Wachstumsaktien hin zu Value-Aktien, die sich in inflationären Zeiten in der Regel besser entwickeln.

Zu Beginn einer neuen Berichtssaison sollten Anleger bei Tech-Namen nicht versuchen, den Boden zu erahnen. Im Allgemeinen reagieren die Kurse solcher Momentum-Titel sehr empfindlich auf die Quartalsergebnisse. Auf der anderen Seite bleibt Palantir ein interessanter Kaufkandidat, insbesondere auf lange Sicht. Die Marktkapitalisierung von 42,7 Mrd. Dollar deutet darauf hin, dass das Unternehmen noch viel Potenzial hat.

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