Nissan will nach Ghosn-Skandal mehr Einfluss in Auto-Allianz

Reuters

Veröffentlicht am 21.11.2018 14:21

Nissan will nach Ghosn-Skandal mehr Einfluss in Auto-Allianz

- von Daniel Leussink und Sam Nussey

Tokio (Reuters) - Nissan (T:7201) will die Affäre um Renault-Chef Carlos Ghosn offenbar nutzen, um in dem Bündnis der beiden Autobauer seinen Einfluss zu stärken.

Ein langjähriger Nissan-Manager, der anonym bleiben wollte, sagte am Mittwoch, Ziel sei es, ein "gleichwertigeres Verhältnis" als vorher zu haben. "Wir müssen zur ursprünglichen Idee einer Win-Win-Beziehung zurückkehren." Dafür sollte auch eine Verringerung des Anteils von Renault an Nissan geprüft werden. Die japanische Regierung will die Allianz (DE:ALVG) weiter unterstützen. Sie sei ein "Symbol des Erfolgs der französisch-japanischen Zusammenarbeit", sagte ein Sprecher in Tokio.

Die 19-Jahre alte Allianz der beiden Autokonzerne, die 2016 um den japanischen Autobauer Mitsubishi erweitert wurde, ist von Ghosn geschmiedet und vorangetrieben worden. Der 64-Jährige war am Montag in Japan wegen des Verdachts der Veruntreuung von Firmengeldern festgenommen worden. Das löste Befürchtungen aus, das Bündnis könnte zerbrechen. Auch die französische Regierung hat aber betont, die Allianz, die sich in diversen Überkreuzbeteiligungen manifestiert, weiter zu unterstützen.