The Motley Fool
Veröffentlicht am 23.01.2022 10:45
Aktualisiert 23.01.2022 11:05
Netflix besitzt den Zwang, mehr Schüsse auf das Tor abzugeben als viele andere Streaming-Akteure
Die Aktie von Netflix (WKN: 552484) korrigierte zuletzt deutlich. Ende letzter Woche lag das Minus zwischenzeitlich bei rund einem Viertel. Das ist wohl der bedeutendste Abverkauf, den wir in der jüngeren Historie der Streaming-Aktie gesehen haben.
Ob das Zahlenwerk wirklich so schlecht gewesen ist, bleibt dahingestellt. Im Endeffekt hat es ein solides Wachstum bei wichtigen Kennzahlen gegeben. Die Prognose für das erste Quartal ist zwar etwas schwächer gewesen, aber immerhin bleibt es bei Wachstum.
Das Management der Netflix-Aktie (NASDAQ:NFLX) befindet sich trotzdem in einer prekären Ausgangslage. Der Mix aus schwächerem Wachstum, höheren Investitionen und erstarkender Konkurrenz führt vor allem zu einem: Man muss mehr Schüsse auf das Tor abgeben als viele andere Streaming-Akteure.
Netflix: Mehr Schüsse als andere Streaming-Akteure? Falls dir die Schlagzeile bekannt vorkommt: Es ist ein Titel, den ich im Kontext von Netflix von einem US-Analysten übernommen habe. Die Notwendigkeit, mehr Schüsse auf das Tor abgeben zu müssen, ist etwas, das ich durchaus kritisch sehe. Lass uns das ein wenig näher erörtern.
Das Management der Netflix-Aktie ist in gewisser Weise gezwungen, vermehrt in Content zu investieren. Aufgrund der eher jungen Ausgangslage im Content-Markt und keinem cashflow-intensiven Geschäftsmodell (wie beispielsweise Amazon (NASDAQ:AMZN) mit dem E-Commerce) besitzt der Streaming-Akteur jedoch eher begrenzte Möglichkeiten, per Zukauf starken Content zu erwerben. Wobei das Budget mit jährlichen Investitionen von 17 Mrd. US-Dollar in Inhalte alles andere als klein ist. Aber: Ein Schießen in die Breite ist zwingend notwendig, um Formate wie Stranger Things oder auch Squid Game zu entwickeln und zu entdecken.
(NYSE:DIS) besitzt im Vergleich dazu andere Vorteile. Das Management kann unter anderem auf Star Wars, Die Simpsons oder andere beliebte Franchises setzen und in die Weiterentwicklung investieren . Insbesondere Marvel, Star Wars und Pixar stehen dabei für qualitativen Content, was die Notwendigkeit, derart in die Breite zu investieren, etwas limitiert.
Trotzdem investiert die Konkurrenz von Netflix auch in die Breite. Walt Disney beispielsweise möchte in diesem Jahr 33 Mrd. US-Dollar in Content investieren, wobei das auch Kinofilme umfasst. Auch damit verstärkt sich die Notwendigkeit, immer mehr Schüsse auf das Tor abzugeben als die Konkurrenz. Wobei es wichtig ist, Qualität und Quantität an dieser Stelle zu unterscheiden.
Wachstum ist teuer Ich habe es vor Kurzem bereits geschrieben und bleibe dabei: Für Netflix ist weiteres Wachstum immer teurer. Sowohl, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen, als auch, um neue Kunden anzulocken. Achtungserfolge wie Stranger Things oder Squid Game fallen nicht vom Himmel, sondern sind stets mit einer Portion Glück verknüpft.
Andere Streaming-Akteure besitzen hingegen eine stärkere Ausgangslage im Content-Markt, was die Notwendigkeit zu hohen Investitionen noch einmal erhöht. Vielleicht ist es an der Zeit, die Marktlage erneut zu bewerten. Immerhin hat Netflix zuletzt auch Inhalte verloren, weil Walt Disney beispielsweise eigenen Content abgezogen hat.
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Vincent besitzt Aktien von Walt Disney. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Netflix und Walt Disney und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2022 $1920 Call auf Amazon und Short January 2022 $1940 Call auf Amazon.
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