Investing.com
Veröffentlicht am 07.10.2022 10:20
Aktualisiert 07.10.2022 10:36
von Robert Zach
Investing.com - Die von US-Präsident Joe Biden angestoßene Beschleunigung der Entkriminalisierung des Besitzes von Cannabis bescherte gestern zahlreichen Cannabisaktien massive Kursgewinne. So schoss etwa der YOLO ETF (NYSE:YOLO) um satte 26,27 Prozent in die Höhe, als die Meldung über den Ticker lief. Kein Wunder, gilt doch die vollständige Öffnung des US-Marktes für Marihuana seit jeher als wichtigster Treiber für die gesamte Branche.
Den größten Kurssprung gab es gestern bei den Papieren von Trulieve Cannabis (CSE:TRUL). Sie legten um 36 Prozent zu. Dicht dahinter rangierte Tilray (NASDAQ:TLRY) mit einem Plus von 30,87 Prozent. Es folgten Green Thumb Industries (CSE:GTII) (+30,33 Prozent), Planet 13 (CSE:PLTH) (+30,25 Prozent) und Curaleaf (CSE:CURA) (+29,89 Prozent).
Aber auch so bekannte Werte wie Canopy Growth (NASDAQ:CGC), GrowGeneration (NASDAQ:GRWG) und OrganiGram (NASDAQ:OGI) legten jeweils zwischen 22 und 17 Prozent zu.
Aber was genau war eigentlich passiert?
US-Präsident Joe Biden hat am Donnerstag in einer Videoansprache eine Begnadigung für Tausende von Menschen angekündigt, die wegen des einfachen Besitzes von Marihuana verurteilt worden waren, und erklärt, dass das derzeitige System in dieser Form "keinen Sinn ergibt".
Die Begnadigungen sollen nur für Straftäter auf Bundesebene gelten, die wegen "einfachen Besitzes von Marihuana" verurteilt wurden, sowie für solche, die im District of Columbia belangt wurden. Gleichzeitig rief der US-Präsident die Gouverneure der einzelnen US-Bundesstaaten auf, seinem Beispiel zu folgen.
"So wie niemand allein wegen des Besitzes von Marihuana in einem Bundesgefängnis sitzen sollte, sollte auch niemand aus diesem Grund in einem lokalen Gefängnis oder einem staatlichen Gefängnis sitzen", sagte Biden kurz vor den anstehenden Zwischenwahlen im November.
Zusätzlich zu den Begnadigungen sagte Biden, dass er den Gesundheitsminister Xavier Becerra und den Generalstaatsanwalt Merrick Garland angewiesen habe, die Bewertung von Marihuana im Rahmen der Bundesgesetze beschleunigt zu überprüfen.
Marihuana werde derzeit "mit Heroin und LSD gleichgestellt - und noch schlimmer mit Fentanyl", so Biden. "Das ergibt keinen Sinn."
Die gestrige Ankündigung stellt einen bedeutenden Sieg für die noch junge Marihuana-Industrie des Landes dar, die aufgrund von Ungereimtheiten innerhalb des Flickenteppichs staatlicher Gesetze zur Regulierung des Marihuana-Besitzes nur schwer Zugang zu den großen Finanzmärkten finden konnte.
"Die Regierung hat heute das getan, worauf wir gewartet haben - ein Eingeständnis, dass die Cannabis-Verbote gescheitert sind und dass zu viele Menschenleben dadurch in Mitleidenschaft gezogen wurden," sagte David Culver, Vizepräsident für Regierungsbeziehungen bei Canopy Growth.
"Präsident Biden hat entsprechend seines Wahlkampfversprechens die notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet, um die Schäden der Vergangenheit zu beheben und einen Kurs für verantwortungsvolle, legale Cannabismärkte in der Zukunft festzulegen", ergänzte Culver.
Die meisten US-Bundesstaaten haben in irgendeiner Form Anbau und Konsum von Marihuana bereits erlaubt. Einige haben Cannabis ganz legalisiert. Dem steht aber das Bundesrecht entgegen, das Marihuana immer noch verbietet.
Wie die Grafik der Kansas City Fed zeigt, ist medizinisches Marihuana bereits in insgesamt 37 Bundesstaaten und dem District of Columbia legalisiert, in 20 dieser Staaten (einschließlich Washington, DC) ist Marihuana auch für den Freizeitgebrauch zugelassen.
In Colorado ist Cannabis für den Freizeitgebrauch bereits seit 2014 erlaubt. Nach Angaben der regionalen Fed-Filiale hat dies die Wirtschaftstätigkeit in dem US-Bundesstaat kräftig angekurbelt.
"Das Entstehen der Branche hat zu einer höheren Beschäftigung und einer stärkeren Nachfrage nach gewerblichen Immobilien geführt", hieß es in einem gestern veröffentlichten Bericht. Auch die Steuereinnahmen seien im Zuge der wachsenden Marihuana-Verkäufe gestiegen. Gleichwohl sei die Legalisierung von Marihuana auch mit Herausforderungen sowohl für die Branche als auch für die Kommunen im Allgemeinen verbunden, etwa beim Zugang zu Bankdienstleistungen und der Sorge einiger Kommunalvertreter über ihre Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und Sicherheit.
Geschrieben von: Investing.com
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