Morgan Stanley: S&P 500-Verluste "werden schlimmer ausfallen als die meisten Anleger derzeit erwarten"

Investing.com  |  Autor Senad Karaahmetovic

Veröffentlicht am 19.12.2022 14:14

Aktualisiert 19.12.2022 14:57

Investing.com - Die Aktienexperten aus dem Hause Morgan Stanley (NYSE:MS) zeigen sich zunehmend überzeugt von ihrer Prognose, dass die US-Aktienkurse in den kommenden Monaten weiter sinken werden.

"Fall abgeschlossen", schreiben die Experten mit Blick auf die jüngste Bärenmarktrallye, die letzte Woche de facto zu Ende ging.

Morgan Stanley hatte in diesem Jahr bisher einen guten Riecher für die Richtung des US-Aktienmarktes. Nicht nur, dass sie den diesjährigen Bärenmarkt richtig vorausgesagt haben, auch die jüngste Erholungsrallye haben sie in mehreren Kommentaren zutreffend prophezeit. Leiter des Aktienteams ist Mike Wilson, der sich in diesem Jahr einen Namen als Aktienbär gemacht hat und wiederholt vor einer scharfen Gewinnrezession gewarnt hat.

"Wir hatten bereits vor zwei Wochen das Ende der taktischen Börsenrallye prognostiziert. Das Kursgeschehen von letzter Woche hat dies unseres Erachtens technisch bestätigt", heißt es in einer Kundenmitteilung.

Wegen saisonaler Gegebenheiten rechnet Morgan Stanley mit weiteren Aktienverkäufen zum Jahresende. Die Bereitschaft der Geldmanager, die Märkte in den letzten Tagen des Jahres 2022 noch einmal in die Höhe zu treiben, sei nicht mehr so groß, heißt es.

"In schlechten Börsenjahren wie 2022 ist die Fähigkeit und Bereitschaft hierzu einfach geringer. Der übergeordnete Trend ist abwärts gerichtet, was die Wahrscheinlichkeit einer Jahresendrallye bis hin zum 31. Dezember schmälert. Das ist der andere Grund, warum wir unsere Prognose bezüglich einer taktischen Rallye kassiert haben. Angesichts der glasklaren technischen Trendwende der letzten Woche sind wir der Meinung, dass das Setup jetzt eher bearish als bullish ist", ergänzten die Strategen.

Sie raten ihren Kunden, Kursrallyes bis zum Jahresende und im ersten Quartal zu verkaufen, machen aber darauf aufmerksam, dass es schwieriger werden könnte, kurzfristige Bewegungen richtig vorherzusagen.

Die Experten bekräftigten auch ihre Gewinnprognose von 195 Dollar pro Aktie für den S&P 500, was deutlich unter dem Konsens von 231 Dollar liegt. Inzwischen glauben sie sogar an ihre Bear-Case-Prognose von 180 Dollar pro Aktie für das Jahr 2023, der zufolge "die Gewinnrezession an sich ähnlich verlaufen könnte wie in den Jahren 2008/2009".

"Sollten sich unsere EPS-Prognosen als richtig erweisen, werden die Kursrückgänge bei Aktien viel schlimmer ausfallen als die meisten Anleger derzeit erwarten", fügten sie hinzu.

Per Saldo bleiben die Analysten für US-Aktien "ausdrücklich" bärisch und sehen den S&P 500 bis ans untere Ende ihrer Prognosespanne von 3000 bis 3300 fallen.

von Senad Karaahmetovic und Robert Zach

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KORREKTUR: Korrigiert wird im letzten Absatz das von Morgan Stanley ausgegebene Kursziel: Statt 300 muss es 3000 heißen, also "...und sehen den S&P 500 bis ans untere Ende ihrer Prognosespanne von 3000 bis 3300 fallen."

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