Long vs. Short: Reich werden funktioniert nur mit einer Strategie

The Motley Fool

Veröffentlicht am 28.05.2022 09:00

Long vs. Short: Reich werden funktioniert nur mit einer Strategie

Lieber Fool,

vielleicht hast du dich schon gefragt: Soll ich Long oder Short investieren? Wir haben glücklicherweise inzwischen ein für alle zugängliches Börsenumfeld, sodass wir von vielfältigen Chancen profitieren können. Ob man alle auch ergreifen sollte, das ist natürlich eine andere Frage.

Aber schauen wir heute auf diese zwei Möglichkeiten. Long zu investieren heißt bekanntlich, dass man eine Aktie kauft und von dessen Wertsteigerungen profitiert. Wohingegen Short investieren das Leerverkaufen und das Wetten auf fallende Kurse ist. Die Rendite erhält man, indem der Verkaufszeitpunkt und der Kaufzeitpunkt im Idealfall variieren und man von einem günstigeren Kauf profitiert.

Reich werden funktioniert jedoch eigentlich nur mit einer Strategie. Das liegt an der grundsätzlichen Renditeerwartung hinter diesen beiden Alternativen.

Long vs. Short: Reich werden klappt nur hier! Woher die Rendite kommt, das ist natürlich egal. An der Börse ist es legitim, Short investiert zu sein. Genauso wie eben das Long-Gehen bei einer Aktie. Der springende Punkt ist jedoch, dass sich die Renditeerwartung deutlich unterscheidet.

Alleine, wenn wir uns überlegen, wie man auf der Long-Seite interagiert, fällt auf: Es gibt ein riesiges Aufwärtspotenzial. Aktien wie Amazon (NASDAQ:AMZN) , die trotz aktueller Korrektur seit dem Jahre 1998 eine Performance von 31.200 % vorweisen, unterstreichen, dass das Renditepotenzial eben nicht limitiert ist. Egal, wann man gekauft hätte: Man hätte maximal lediglich 100 % seines Einsatzes verlieren können.

Beim Short-Gehen einer Aktie dreht sich das Chance-Risiko-Verhältnis plötzlich um. Konkret bedeutet das, dass eine Aktie eben nur 100 % Rendite bei einem Totalverlust generieren kann. Steigt sie wie Amazon 31.200 % (was keiner vermutlich jemals aussitzen würde), so wäre das wiederum die Negativperformance.

Weitergedacht bedeutet das eben, dass man beim Shorten jeweils maximal 100 % Rendite einfahren kann (abzüglich von etwas Kosten), ehe man bei einer anderen Aktie ein neues Potenzial für einen Abverkauf sehen muss. Dahingegen ist das Long-Investieren mit einem klassischen Buy-and-Hold-Ansatz, einer über Jahre und Jahrzehnte möglichen Rendite und einem günstigeren Chance-Risiko-Verhältnis im Allgemeinen verbunden.

Weiter gedacht Long oder Short ist daher keine Glaubenssache. Nein, sondern das Chance-Risiko-Verhältnis deutet auf eine gute und eine weniger gute Alternative hin. Wobei es eigentlich, wie gesagt, irrelevant ist, woher die Rendite kommt. Trotzdem bedeutet das Leerverkaufen einer Aktie, dass man ein unbegrenztes Risiko für maximal 100 % Performance eingeht.

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Reich werden funktioniert daher lediglich auf der Long-Seite. Wenn wir das jedoch weiterdenken, ist eine große Fehlentscheidung, die mehr zerstört, als man investiert hat, lediglich beim Short-Investieren möglich. Das muss kein Kontra-Argument sein. Allerdings unterstreicht das, dass man auch beim Timing und Ansatz wirklich wissen sollte, was man macht und worauf man sich einlässt. Selbst wenn es verlockend in einem volatilen Marktumfeld ist: Das Chance-Risiko-Verhältnis ist nicht gerade günstig.

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Der Artikel Long vs. Short: Reich werden funktioniert nur mit einer Strategie ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.

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