KORREKTUR/ROUNDUP: Grenke legt im Neugeschäft Jahresendspurt hin - Aktie im Plus

dpa-AFX

Veröffentlicht am 04.01.2022 13:17

Aktualisiert 04.01.2022 13:30

(Im 3. Absatz, vorletzter Satz, wird die Deckungsbeitragsmarge berichtigt: Sie fiel auf 17,6 rpt 17,6 Prozent.)

BADEN-BADEN (dpa-AFX) - Der Leasingspezialist Grenke (4:GLJn) hat 2021 beim Neugeschäft nach einem starken vierten Quartal das obere Ende der gesenkten Prognosespanne erreicht. Das Volumen des Leasingneugeschäfts sei um knapp ein Fünftel auf 1,66 Milliarden Euro gefallen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Baden-Baden mit. Der im SDax (SDAX) notierte Konzern hatte im Oktober wegen des Halbleitermangels und der deswegen geringeren Nachfrage nach Leasing von Bürotechnik und Computern die Prognose für das Leasingneugeschäft auf 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro gesenkt. Anleger nahmen die ersten Daten zum 2021er-Geschäft positiv auf.

"Unser Endspurt im letzten Quartal war erfolgreich, weil unsere vertrieblichen Maßnahmen gegriffen haben", sagte der seit Sommer amtierende Unternehmenschef Michael Bücker. "Der positive Trend insbesondere in den letzten Dezemberwochen deutet zudem klar auf eine wiederkehrende Investitionsbereitschaft im europäischen Mittelstand hin." Wegen der höheren Refinanzierungskosten und dem Fokus auf den Abschluss von Neugeschäft mit wieder höheren Vertragswerten ging allerdings die Marge des Segments zurück.

Grenke finanziert vorwiegend kleinen und mittleren Gewerbetreibenden ihre Geschäftsausstattung wie unter anderem PCs, Monitore und Drucker. Seit geraumer Zeit sind Hardwareteile auch in der IT-Welt knapp. Die von Grenke als wichtiges Maß betrachtete Marge des sogenannten Deckungsbeitrags 2 (DB2) rutschte im vergangenen Jahr um 0,8 Prozentpunkte auf 17,6 Prozent ab. Dieser Wert gibt an, wie profitabel das Neugeschäft im Leasing ist.

"Auch wenn die Fundingkosten derzeit noch über dem Vor-Covid-Niveau liegen und wir uns weiterhin in einem komplexen Marktgeschehen befinden, sind wir mit unserem Deckungsbeitrag für 2021 zufrieden", sagte Finanzchef Sebastian Hirsch. "Im laufenden Jahr werden wir die vorhandene Refinanzierung nutzen und neue Quellen erschließen, sodass das Wachstum unseres Leasingneugeschäftes mit fristenkongruenter Liquidität langfristig gesichert bleibt."

An der Börse sorgten die Zahlen zunächst für Gewinne. Die seit der Corona-Pandemie und den Vorwürfen des Börsenspekulanten Fraser Perring mit seiner Beteiligungsfirma Viceroy stark unter Druck stehende Aktie legte vorbörslich zu. Auf der Handelsplattform Tradegate kostete das Papier zuletzt 32,90 Euro und damit knapp drei Prozent mehr als zum Xetra-Schluss am Vortag. Damit deutet sich eine weitere Erholung vom Rückschlag im Dezember an - kurz vor Weihnachten hatte die Aktie zeitweise weniger als 29 Euro gekostet.

Das Papier zählt seit einiger Zeit zu den großen Verlierern am Kapitalmarkt. Seit Ende 2019 fiel der Börsenwert um rund zwei Drittel auf zuletzt knapp 1,5 Milliarden Euro. Wegen des Kursverfalls stieg das Papier Ende 2020 vom MDax (MDAX) in den SDax ab.

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Grenke war im Herbst 2020 ins Kreuzfeuer des Leerverkäufers Viceroy geraten. Dieser warf dem Konzern unter anderem ein undurchsichtiges Geschäftsmodell mit nicht werthaltigen Leasing-Forderungen oder Beteiligungen vor - der Kurs der Grenke-Aktie stürzte daraufhin ab. Mitte Mai hatte das Unternehmen allerdings das uneingeschränkte Testat für den 2020er-Abschluss erhalten und damit zumindest wieder etwas Vertrauen bei den Investoren zurückgewonnen.

Nachhaltig behoben ist der Kurssturz aber noch nicht - im Gegenteil. Derzeit liegt der Kurs rund 40 Prozent unter dem Niveau, das die Aktie vor den Vorwürfen von Viceroy hatte. Im vergangenen Jahr bewegte sich das Papier bis Anfang Oktober zwischen 30 und 40 Euro, bevor die gesenkte Prognose für das Neugeschäft für einen erneuten Dämpfer sorgte.

Grenke will Mitte März den Geschäftsbericht für das vergangene Jahr vorlegen. Dank des Verkaufs einer Unternehmensbeteiligung hatte der Konzern im November seine Prognose für den 2021er-Nettogewinn erhöht. Weil Grenke für seine Beteiligung an Viafintech einen Einmalertrag von rund 20 Millionen Euro einstreicht, erwartet das Management einen Gewinn nach Steuern von 90 bis 100 Millionen Euro. Vorher hatten nur 60 bis 80 Millionen im Plan gestanden.

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