Konjunkturangst belastet Schweizer Börse auf breiter Front

Reuters

Veröffentlicht am 02.08.2011 16:28

Zürich, 02. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Dienstag auf breiter Front kräftig nachgegeben. Enttäuschende US-Konjunkturdaten versetzten der Marktstimmung erneut einen gehörigen Dämpfer und schürten die Angst vor einem Rückfall in die Rezession. Dazu kam die Befürchtung, die Kreditwürdigkeit der USA könnte trotz des Kompromisses im Streit um die Schuldenobergrenze zurückgestuft werden.

Der Leitindex<.ssmi> fiel zeitweise um mehr als 3,5 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Dies ist zugleich der grösste Tagesverlust seit März 2009, als die Börsen im Zuge der Finanzkrise ihren mehrjährigen Tiefpunkt erreicht hatten. Zuletzt notierte der SMI noch um 3,3 Prozent im Minus bei 5594 Punkten. Der breite SPI<.sshi> sackte ebenfalls 3,3 Prozent auf 5140 Zähler ab.

Händlern zufolge handelt es sich bei der derzeitigen Marktschwäche vor allem um eine Vertrauenskrise: Die Regierungen hätten bei den Anlegern aufgrund des unentschlossenen Handelns in der Schuldenkrise viel an Vertrauen eingebüsst, sagte ein Händler. Daher bauten Investoren Positionen ab oder sicherten diese über den Verkauf von Index-Futures und -optionen ab, was wiederum den Druck auf die Aktienkurse noch erhöhte, hiess es.

Dass die Schweiz deutlich mehr als andere Märkte einbüsste, lag vor allem daran, dass der Markt die negative Entwicklung der europäischen Börsen vom Vortag nachzuholen hat. Am Montag blieb die Börse wegen des Schweizer Nationalfeiertags geschlossen. Zudem hielt der Kursverfall von Euro und Dollar zum Franken an, was den Aktien ebenfalls zu schaffen machte.

Wie üblich, wenn die Finanz- und Schuldenkrise den Börsen zusetzt, verzeichneten die Finanzwerte die markantesten Kurseinbussen. Zeitungsberichte, dass der Steuerstreit zwischen der Schweiz und Deutschland noch in diesem Monat beigelegt werden könnte, half dem Sektor dabei genauso wenig wie der Kompromiss zur Anhebung der US-Schuldendecke. Zuletzt hatte es geheissen, die Verhandlungen seien weit fortgeschritten. "Das interessiert momentan aber nicht. Die Leute wollen raus aus den Aktien", sagte ein Händler.

UBS stürzten um 5,5 Prozent ab und Credit Suisse brachen gar um 6,2 Prozent ein. Die Aktien der Vermögensverwalter Julius Bär , Gam Holding und Vontobel sackten um drei bis vier Prozent ab.

Bei den Versicherungspapieren verloren Baloise , Swiss Re und Zurich bis zu vier und Swiss Life gar über fünf Prozent.

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Auch die schwergewichtigen und als defensiv beurteilten Aktien von Nestle , Roche und Novartis verloren ein bis drei Prozent. Sie litten vor allem unter Futures-bedingten Verkäufen, hiess es.

Konjunkturängste setzten den Aktien zyklischer Firmen wie ABB , Adecco , Clariant , Holcim , Fischer oder Sulzer verzeichneten Abschläge von bis zu acht Prozent.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)

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