The Motley Fool
Veröffentlicht am 24.01.2022 09:25
Aktualisiert 24.01.2022 09:35
Kommt jetzt der Crash? Nein, wir sind schon mittendrin!
Ein erneuter Abverkauf im Technologiesektor am vergangenen Freitag war nur das i-Tüpfelchen einer durchwachsenen Handelswoche. Der bekannte Technologieindex Nasdaq-100 hat seit dem letzten Hoch im alten Jahr bereits über 13,8 % seines Wertes eingebüßt und sorgt für Unsicherheit unter den Anlegern.
Daher häufen sich Ängste der Anleger, dass ein nächster Crash am Finanzmarkt bevorstehen könnte. Was spricht dafür? Was dagegen? Oder befinden wir uns bereits mittendrin?
Politik der FED Keine Frage, die Aussagen der amerikanischen Notenbank (FED) werden in den nächsten Wochen und Monaten unter zentraler Beobachtung stehen und darüber entscheiden wie es an den Finanzmärkten weitergeht. Jedoch steht die FED am Scheideweg.
Denn entweder akzeptiert die FED eine hohe Inflation und die damit verbundenen sozialen Probleme oder man erhöht die Zinsen, baut die Notenbankbilanz ab und schießt somit die Wirtschaft und Aktienmärkte ab. Die FED wird sich voraussichtlich nicht entscheiden können und eine Balance suchen.
Daher gehe ich davon aus, dass die FED ihre Geldpolitik nicht so stark regulieren wird, wie dies in den letzten Wochen angekündigt wurde. Denn ein Absturz der Finanzmärkte möchte niemand gerne sehen. Vor allem nicht Joe Biden, der erst kürzlich für eine zweite Amtszeit des obersten Notenbankers Jerome Powell gesorgt hat.
Value statt Growth Weshalb der Nasdaq-100 jedoch bisher „nur“ 13,8 % verloren hat, liegt an Unternehmen wie Microsoft (NASDAQ:MSFT), Apple (NASDAQ:AAPL) oder Alphabet (NASDAQ:GOOGL). Denn diese Indexschwergewichte sind aus meiner Sicht nicht reine Growth-Aktien mit einer exorbitanten Bewertung. Vor allem Microsoft und Alphabet sind aus meiner Sicht sogar unterbewertet und zählen mit stabilen Ergebnissen eher zu Growth-Aktien.
Würde man diese „Rettungsanker“ bei der Berechnung des Nasdaq-100-Indexstandes unberücksichtigt lassen, würde man zu der Erkenntnis kommen, dass wir nicht vor einem Technologiecrash stehen, sondern bereits mittendrin sind.
Denn Unternehmen wie Cloudflare (NYSE:NET), Crowdstrike (NASDAQ:CRWD), Okta (NASDAQ:OKTA) oder Zscaler haben bereits hohe zweistellige Kursverluste erlitten, das heißt der Markt hat die Risiken in Form höherer Zinsen bereits eingepreist. Daher würde ich nicht davon ausgehen, dass der aktuelle Crash in diesem Tempo weitergehen wird.
Diese Einschätzung unterliegt jedoch der Prämisse, dass die Indexschwergewichte weiterhin stabil sind. Denn auch Amazon (NASDAQ:AMZN) kam in den letzten Handelstagen zunehmend unter Druck und sorgte für weiteren Abwärtsdruck für den Nasdaq-100.
Ausblick Aus meiner Sicht sollte man die aktuellen Abverkäufe vieler Technologieaktien als Chance wahrnehmen. Wenngleich durch eine geänderte Politik der Notenbanken Technologieunternehmen eine höhere Zinslast stemmen müssen, bleiben die fundamentalen Auswirkungen auf die meisten Unternehmen beschränkt.
Denn ich gehe nicht davon aus, dass Unternehmen wie The Trade Desk (NASDAQ:TTD), Crowdstrike oder Intuitive Surgical (NASDAQ:ISRG) in die Insolvenz schlittern werden, wenn die Zinsen um ein halbes oder ganzes Prozent steigen würden. Und darauf kommt es am Ende des Tages für langfristige Investoren an. Das größte Risiko ist das Insolvenzrisiko.
Denn investiert man in langfristig gut positionierte Unternehmen, kann es natürlich vorkommen, dass man Kursverluste erleidet. Jedoch sollte es nicht um die Rendite auf Sicht von wenigen Wochen gehen, sondern um die Rendite auf Sicht von Jahrzehnten. In dieser Betrachtungsweise sind Technologieunternehmen durch die jüngsten Kursverluste erst recht kaufenswert geworden.
Michael besitzt Aktien von Microsoft, Apple, Alphabet, Amazon, Cloudflare, The Trade Desk und Intuitive Surgical. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- & C-Aktien), Apple, Cloudflare, CrowdStrike, Intuitiv Surgical, Microsoft, Okta, The Trade Desk und Zscaler und empfiehlt die folgenden Optionen: Short March 2023 $130 Call auf Apple und Long March 2023 $120 Call auf Apple.
Motley Fool Deutschland 2022
Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool
Geschrieben von: The Motley Fool
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.