Kölner Beteiligungsfirma will Arcandor wiederbeleben

Reuters

Veröffentlicht am 07.02.2020 13:26

Kölner Beteiligungsfirma will Arcandor wiederbeleben

München, 07. Feb (Reuters) - Mehr als elf Jahre nach der spektakulären Insolvenz des Handelsriesen Arcandor AROG.D hat eine Kölner Beteiligungsfirma neue Pläne mit dem leeren Börsenmantel. Die Scherzer & Co AG PZSG.DE , hinter der der Investor Georg Issels steckt, hat die 21,5 Prozent an Arcandor erworben, die bis vor kurzem der ehemaligen Großaktionärin Madeleine Schickedanz gehörten, wie der neue Eigentümer sie am Freitag mitteilte. Scherzer will nun in einer Machbarkeitsstudie prüfen, ob sich die ehemalige Holding von Karstadt und dem Versandhändler Quelle über eine Sanierung wieder zum Leben erwecken lässt. Dazu müsste sich der neue Eigentümer allerdings mit allen Arcandor-Gläubigern über einen Insolvenzplan einigen, unter anderem mit dem früheren Karstadt-Vermieter Highstreet.

Was Scherzer mit der Unternehmenshülle konkret vorhat, ließ der neue Investor offen. Attraktiv an solchen Firmenmänteln können laut Experten zufolge vor allem die Verlustvorträge sein, die sich unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich nutzen lassen. Scherzer geht auf eine 1880 gegründete Porzellanfabrik zurück, unter Issels konzentriert sie sich als Beteiligungsfirma auf Spekulationen auf Aktien, die vor Übernahmen oder dem Rückzug von der Börse stehen. Auch über die RM Rheiner Management RMOG.D (ehemals Rheiner Moden) betreibt Issels solche Geschäfte.

An der Börse sorgte der Einstieg für Euphorie: Die Arcandor-Aktie schoss von 1,3 Cent nach oben auf bis zu 7,3 Cent.

In den Verkauf der Schickedanz-Anteile involviert war der Finanzinvestor Clemens Vedder. Er übernahm die Anteile der Quelle-Erbin, um sie wenige Tage später weiterzureichen. Vedder war zuletzt vor allem als Mediator aktiv und hatte zwischen der Deutschen Bank DBKGn.DE und Schickedanz vermittelt.

Die Quelle-Erbin hatte nach eigenen Angaben beim Zusammenbruch von Arcandor einen Großteil ihres Milliardenvermögens verloren und sich dabei von ihrer früheren Hausbank Sal. Oppenheim schlecht beraten gefühlt. Sal. Oppenheim musste später von der Deutschen Bank aufgefangen werden.

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