The Motley Fool
Veröffentlicht am 09.04.2021 08:34
Kleine Änderung: Darum kaufe ich nicht mehr die Verlierer, sondern die Gewinner nach!
Glaubst du auch, dass es kinderleicht und einfach ist, in Aktien zu investieren? Was die Abwicklung anbelangt, gebe ich dir hier vollkommen recht. Doch die Probleme beginnen meistens erst ein wenig später. Nämlich dann, wenn das Depot schon eine gewisse Form angenommen hat und man auf den entsprechenden Erfolg seiner Investitionen wartet. Unter Umständen kann man dann sehr schnell erkennen, dass sich viele Werte nicht ganz so entwickeln, wie man es sich bei ihrem Erwerb vorgestellt hat.
Aber mit Aktien ist das nun mal so eine Sache. Die Börsen entwickeln meistens so etwas wie ein Eigenleben, was zur Folge hat, dass die Kurse nicht immer genau das machen, was man gemeinhin von ihnen erwartet. Die einzelnen Positionen im Depot entwickeln sich in der Regel also recht unterschiedlich. Um den Einstandskurs zu verbilligen, habe ich hier lange Zeit konsequent die Verlierer aufgestockt. Doch diese Strategie halte ich nicht mehr für optimal. Warum das so ist, erfährst du im heutigen Artikel.
Billiges Nachkaufen wirft für mich Probleme auf
Ich weiß, dass es sich nach einer cleveren und absolut sinnvollen Strategie anhört. Und zwar, dass man Aktien, die nach dem Kauf radikal an Wert verloren haben, jetzt zu wesentlich niedrigeren Kursen nachkauft. Aber ist dies wirklich eine kluge Vorgehensweise? Früher war ich davon absolut überzeugt. Doch ich habe mittlerweile Zweifel, ob diese Handlungsweise wirklich zielführend ist.
Warum dies so ist, kann ich ganz einfach erklären. Wenn eine Aktie massiv im Kurs nachgibt, passiert dies in der Regel ja nicht aus purem Zufall. Es könnten durchaus diverse Probleme des entsprechenden Unternehmens dahinterstecken. Wenn man nun genau diese Position nachkauft, dann erhöht man womöglich seinen Anteil an einer Firma, die aktuell eventuell in Schwierigkeiten steckt.
Auch habe ich schon öfter erlebt, dass der erste Kursrutsch nur den Anfang einer langen Abwärtsbewegung darstellt. Stockt man aber gerade jetzt massiv auf, könnte man vielleicht in der nächsten Zeit mit einem noch herberen Kursverfall der entsprechenden Aktie zu kämpfen haben. Für einen Wert, mit dem mir genau dies passiert ist, möchte ich hier nur einmal die Papiere von Imperial Brands (LON:IMB) (WKN: 903000) als ein Beispiel nennen.
Aber wenn man verstärkt Verlustbringer nachkauft, passiert noch etwas anderes. Zwangsläufig erhöht man natürlich auch das Kapital, das man für die entsprechende Position aufgewendet hat. Und dies bedeutet, dass man unter Umständen für die Aktie mit dem höchsten Wertverlust im Depot das meiste Geld zum Kauf aufgewendet hat. Ob dies aber taktisch äußerst klug ist, da bin ich mir nicht wirklich sicher.
Besser den Trend für sich nutzen
Könnte es stattdessen nicht wesentlich sinnvoller sein, die Positionen weiter auszubauen, die sich besonders herausragend entwickelt haben? Denn wie die Erfahrung zeigt, kann ein intakter Aufwärtstrend durchaus über einen langen Zeitraum anhalten. Und ich finde, genau diesen Umstand sollte man sich zunutze machen. Denn meiner Meinung nach ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine erfolgreiche Aktie weiter im Kurs zulegt, wesentlich größer als die Chance, dass sich ein Titel, der sich aktuell im Sinkflug befindet, umgehend wieder in eine Aufwärtsbewegung übergeht.
Nun gut, eventuell liege ich damit nicht immer richtig. Doch an meiner Theorie könnt durchaus etwas dran sein. Bei einigen Positionen warte ich nämlich schon sehr lange auf einen Rückschlag, um günstiger noch weitere Stücke zu erwerben. Aber statt hier günstig aufstocken zu können, musste ich den Kursen weiter beim Steigen zusehen.
Doch im Titel wurde es bereits erwähnt. Nämlich, dass ich meine Vorgehensweise etwas verändert habe und nun verstärkt Aktien nachkaufe, die sich schon eine Zeit lang in einer Aufwärtsbewegung befinden. Und ich muss sagen, dass ich mit dem Ergebnis bis jetzt eigentlich durchaus zufrieden bin. Auch wenn dadurch einzelne Positionen eine immer größere Gewichtung im Depot erlangt haben.
Fazit
Es ist wohl nicht mit Sicherheit zu sagen, wie man es am besten machen sollte. Wenn man ständig billig nachkauft, hat man letztendlich vielleicht viel Geld in Verlustpositionen gesteckt. Stockt man aber die Gewinner auf, könnte ein gewisses Klumpenrisiko entstehen. Doch für mich als Investor steht nun einmal die Kapitalmaximierung im Vordergrund. Und in dieser Hinsicht verspreche ich mir von der zweiten Variante auf jeden Fall deutlich mehr.
Andre Kulpa besitzt Aktien von Imperial Brands (NYSE:LB). The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool
Geschrieben von: The Motley Fool
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