JPMorgan-Chef warnt: S&P 500 könnte um weitere 20 % crashen - Risiko für Kreditmarkt

Investing.com

Veröffentlicht am 11.10.2022 07:25

Aktualisiert 11.10.2022 07:55

von Robert Zach 

Investing.com - Der Chef der größten US-Bank, JPMorgan Chase, hat Investoren vor weiteren Schmerzen am Aktienmarkt gewarnt. Dabei verwies er unter anderem auf die aggressive Straffung der US-Notenbank Fed sowie auf mögliche Stresssituationen am Kreditmarkt. Eine Rezession in den USA erwartet er in den nächsten "sechs bis neun Monaten".

Auf die Frage des US-Senders CNBC, wo er das Tief am Aktienmarkt erwarte, sagte Dimon, er sei sich nicht sicher, aber es sei ohne weiteres denkbar, dass der S&P 500 angesichts weiter steigender Leitzinsen um weitere 20 Prozent fallen werde.

"Er [der Aktienmarkt] hat möglicherweise noch einen weiten Weg vor sich. Letztlich geht es um die Frage, ob wir eine weiche oder eine harte Landung hinlegen - aber da ich die Antwort darauf nicht kenne, fällt es mir schwer, darauf eine konkrete Antwort zu geben... es könnte um weitere 20 Prozent abwärts gehen", sagte Dimon.

Alarmierend sei Dimon zufolge unter anderem die galoppierende Inflation, die stärker als erwartet steigenden Leitzinsen, die unbekannten Auswirkungen der quantitativen Straffung (QT) der Fed sowie der Ukraine-Krieg.

"Die nächsten 20 Prozent könnten sehr viel schmerzhafter sein als die ersten. Die nächsten 100 Basispunkte Zinsanstieg werden viel schmerzhafter sein als die ersten 100, weil die Menschen überhaupt nicht daran gewöhnt sind", so Dimon, der Anfang Juni bereits vor einem wirtschaftlichen "Hurrikan" gewarnt hatte.

Ausgehend vom aktuellen Stand des S&P 500 ergäbe sich daraus ein zusätzliches Abwärtspotenzial von rund 720 Punkten. Für den marktbreiten Aktienindex würde dies Kurse von unter 3.000 Zählern bedeuten.