Jamie Dimon über eine sanfte Landung, die Märkte und die Realität hinter dem KI-Hype

Investing.com  |  Autor Robert Zach

Veröffentlicht am 28.02.2024 14:35

Investing.com - In einem Interview mit CNBC gab Jamie Dimon, CEO von JPMorgan (NYSE:JPM) Chase, interessante Einblicke in die aktuellen Entwicklungen auf den Finanzmärkten und seine Ansichten zur Zukunft der künstlichen Intelligenz (KI). Während er eine vorsichtige Haltung gegenüber den allgemeinen wirtschaftlichen Aussichten beibehielt, betonte Dimon die positiven Entwicklungen, die er auf den Märkten beobachte, die sich jedoch schnell wieder umkehren könnten.

"Das Vertrauen hat zugenommen und wir hören immer mehr Gespräche über Fusionen und Übernahmen", sagte Dimon im Gespräch mit CNBC. "Die Aktienmärkte zeigen Stärke" und die High-Yield-Märkte seien aktiv. "Die Märkte sind im Aufwind, die Menschen spüren das - so weit, so gut". Dann die Warnung: "Aber vor der Tür stehen einige beängstigende Dinge".

Dimon ging dann auf die volatile Natur der Märkte ein und betonte, wie schnell sich die Stimmung doch ändern könne. Er erinnerte daran, dass trotz der gegenwärtigen positiven Gefühle ähnliche Entwicklungen vor vergangenen Marktcrashs zu beobachten waren. "Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, wie großartig wir uns beispielsweise im Jahr 1972 gefühlt haben", sagte Dimon. "Vor jedem Crash hat man sich großartig gefühlt, und dann ändern sich die Dinge."

So sieht er potenzielle Risiken, die eine sanfte Landung der US-Wirtschaft verhindern könnten. Während der Markt eine 'sanfte Landung' der Wirtschaft mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 bis 80 % einpreist, schätzt Dimon die Wahrscheinlichkeit nur halb so hoch ein, nämlich auf 35 bis 40 %.

"Es ist immer ein Fehler, nur auf ein Jahr zu schauen", sagte Dimon. "All diese Faktoren, über die wir gesprochen haben: QT, Haushaltsdefizite, Geopolitik - diese Dinge können sich über mehrere Jahre hinweg auswirken. Aber sie werden Auswirkungen haben."

Er wiederholte seine Bemerkungen der letzten Monate über die anhaltenden Bemühungen der Fed, die Inflation zu kontrollieren. Demnach würden die Währungshüter derzeit nur eine Pause bei den Zinserhöhungen einlegen, diese aber letztlich wieder aufnehmen müssen, um die Inflation einzudämmen.

Neben den wirtschaftlichen Aspekten äußerte sich Dimon auch zum Thema künstliche Intelligenz (KI) und deren Rolle in der Zukunft. Er gehöre zu denjenigen, die fest davon überzeugt seien, dass KI die Welt grundlegend verändern werde. "Das ist kein Hype, das ist real", betonte Dimon. Er sagte, dass bei JPMorgan Chase bereits 200 Mitarbeiter daran arbeiten, große Sprachmodelle zu erforschen und deren potenzielle interne Anwendungsmöglichkeiten zu erkunden.

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Dimon argumentierte, dass der aktuelle KI-Hype nichts mit vergangenen Technologieblasen wie der Dotcom-Blase Ende der 1990er Jahre zu tun habe. "Als wir die Internetblase hatten, war das ein Hype. Aber das hier ist kein Hype. Das ist real", betonte er. Er wies auf die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von KI hin und meinte, dass sie langfristig in fast allen Berufsfeldern eine Rolle spielen werde.

Dass wir uns am Aktienmarkt wohl nicht in einer Blase befinden, glaubt auch das Team von DataTrek. Seit 1974 sei der S&P 500 in den drei Jahren vor jedem Blasenhoch um mindestens 100 % gestiegen - sei es vor dem Marktzusammenbruch im Oktober 1987, dem Dotcom-Crash oder auch dem Hoch nach dem COVID-19-Bullenmarkt im Januar 2022.

Aktuell sieht die Performance des S&P 500 über einen Zeitraum von drei Jahren jedoch eher bescheiden aus, wie die Analyse zeigt. So sei der Index zwar um 31 % gestiegen, das sei aber nur geringfügig besser als die durchschnittliche rollierende Dreijahresrendite von 29 %, stellte DataTrek fest.

Obwohl Rückschläge nicht ausgeschlossen werden können, hält das DataTrek-Team daher weiterhin an Large-Cap-Aktien aus den USA fest.


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