The Motley Fool
Veröffentlicht am 29.01.2022 10:16
Aktualisiert 29.01.2022 10:39
Ist die Block-Aktie unterbewertet?
In 3 Sätzen
Trotz des robusten Umsatzwachstums und der beeindruckenden Produktpalette ist die Aktie von Block (WKN: A143D6) im letzten Monat um etwa 26 % gefallen. Im Technologiesektor ist die Korrektur ja groß im Gange. Daher sind manche Investoren vorsichtig, was die Investitionen betrifft, die Block in den letzten zwölf Monaten getätigt hat. Gehen wir der Sache auf den Grund und schauen mal, ob Block die Grundlage für zukunftsweisendes Fintech schafft.
Das große Ganze Im Dezember letzten Jahres hat sich das Unternehmen von Square (NYSE:SQ) in Block umbenannt. Dies geschah möglicherweise, weil das Unternehmen während der Pandemie stark von der steigenden Begeisterung für Kryptowährungen profitierte. Block erwirtschaftete 2019 weniger als 1 Mio. US-Dollar an Bitcoin-Einnahmen, die 2020 auf 4,6 Mrd. US-Dollar anstiegen. In den ersten neun Monaten des Jahres 2021 haben die Bitcoin-Einnahmen weiter zugenommen, da das Unternehmen 8,1 Mrd. US-Dollar an Bitcoin-Einnahmen generierte. Man darf annehmen, dass die Umbenennung in Block eine Anspielung auf Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie ist.
Laut der Pressemitteilung des Unternehmens war die Umbenennung in Block nicht speziell auf einen Vermögenswert oder eine Technologie ausgerichtet. Die Marke Square war ein Synonym für das Verkäufergeschäft des Unternehmens, das sich in erster Linie auf die Erleichterung des E-Commerce für kleine und mittlere Unternehmen mit einer integrierten Produktreihe von Handelslösungen, Unternehmenssoftware und Bankdienstleistungen konzentrierte. In den letzten Jahren hat das Unternehmen eine Reihe neuer Produkte eingeführt, zum Beispiel die Peer-to-Peer-Zahlungsplattform Cash App sowie die Übernahme des Musik-Streaming-Dienstes Tidal und des „Buy Now, Pay Later“ (BNPL)-Anbieters Afterpay.
Die Umbenennung in Block ist nicht nur eine Anspielung auf Krypto, sondern auch auf das Wachstum des Unternehmens. CEO Jack Dorsey und sein Führungsteam haben eine Reihe strategischer Investitionen getätigt, die als Grundbausteine zur Schaffung eines unangreifbaren Fintech-Marktführers dienen.
Disruption der Finanzdienstleistungen Die Fintech-Branche wird immer fragmentierter, da viele traditionelle Banken und etablierte Anbieter nicht über ein umfassendes Dienstleistungsangebot verfügen oder sich nicht mit der Geschwindigkeit bewegen, die Verbraucher in einer digitalen Welt verlangen. Diese Dynamik führt dazu, dass sich die Art und Weise, wie Menschen und Unternehmen Handel betreiben und abwickeln, verändert. Block wirft ein scharfes Auge auf die Bedürfnisse der Verbraucher und hat stark in verbesserte Produktfunktionen investiert, um Marktanteile zu gewinnen.
Einer der lukrativsten Wachstumstreiber für Block in den letzten Jahren ist die Einführung der Cash App. Während der konkurrierende Dienst Venmo von Paypal den Nutzern Peer-to-Peer-Zahlungen bietet, entwickelte Block die Funktionalität mit Cash App weiter. Cash-App-Nutzer können direkte Einzahlungen einrichten, Bitcoin kaufen und mit Aktien handeln.
Diese Produktentwicklungen haben den gesamten adressierbaren Markt von Block erweitert und dem Unternehmen geholfen, eine Zielgruppe jenseits von Kleinunternehmen anzusprechen. Das Unternehmen verdoppelt seine Bemühungen, seine Plattform zu differenzieren, und nutzt dazu Übernahmen. Dank der Übernahme von Tidal führte das Unternehmen eine neue Mitgliedschaftsstufe ein, die Zahlungen an Künstler sendet und verarbeitet. Dies ist für Block von Vorteil, da man Einnahmen aus Bearbeitungsgebühren bekommt. Zudem erreicht man eine neue Nutzergruppe, die an der Unterstützung von Künstlern interessiert ist. In der Cash-App-Plattform kann man ihnen dann weitere Angebote machen.
Die Aufnahme von Afterpay ins Ökosystem ist ein weiterer logischer Schritt. Das Konzept „Buy Now, Pay Later“ ist im Wesentlichen eine Alternative zur Kreditkarte und hat während der Pandemie durch den Boom beim Online-Shopping an Popularität gewonnen.
Bewertung beobachten Viele Wachstums- und Technologieunternehmen fielen in den letzten Monaten des Jahres 2021 von ihren Jahreshöchstständen ab. Für ein Unternehmen wie Block könnten Inflationsängste dazu führen, dass die Verbraucher ihr Bargeld länger behalten und auf Käufe oder Investitionen verzichten. Sollte dies der Fall sein, wäre der kurzfristige Aufwärtstrend von Block begrenzt.
Doch es ist wichtig, das Gesamtbild im Auge zu behalten. Derzeit wird Block zum weniger als dem Sechsfachen des Umsatzes der vergangenen zwölf Monaten gehandelt. Zum Vergleich: Der Konkurrent Affirm wird zum 33-Fachen des Umsatzes gehandelt, Paypal zum neunfachen des Umsatzes. In Anbetracht der optimistischen Haltung gegenüber der Kryptowirtschaft und der beeindruckenden Leistung von Cash App ist es nicht verwunderlich, dass die berühmte Tech-Investorin Cathie Wood zuletzt groß Block gekauft hat.
Was sagen die Kennzahlen? Das Ökosystem von Block bietet den Verbrauchern im Vergleich zu Wettbewerbern wie Affirm eine größere Funktionalität. Das Unternehmen steigert seinen Umsatz schneller als PayPal. Block befindet sich jedoch in der Nähe eines Tiefststandes und wird mit einem erheblichen Abschlag im Vergleich zu seinen Wettbewerbern gehandelt. Während kurzfristige Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der Inflation und der Verbraucherausgaben auf das Geschäft von Block berechtigt sind, hat das Unternehmen in aller Stille einen Fintech-Giganten entwickelt. Und der ist auf langfristigen Erfolg ausgelegt.
Angesichts des zunehmenden Umsatzwachstums und der Vision des Unternehmens, eine One-Stop-Shop-Super-App zu entwickeln, wird das Ökosystem von Block schnell robuster als das seiner Wettbewerber. Man kann durchaus sagen, dass Block bei dieser Bewertung ein guter Kauf ist.
Der Artikel Ist die Block-Aktie unterbewertet? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Adam Spatacco besitzt Aktien von Block sowie Bitcoin. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Affirm Holdings, Afterpay Limited, Bitcoin, Block, Inc., DocuSign, PayPal Holdings (NASDAQ:PYPL) und Zoom Video Communication und empfiehlt Adobe. Dieser Artikel erschien am 18.1.2022 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.
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Geschrieben von: The Motley Fool
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