Ist Bristol-Myers Squibb ein Kauf?

The Motley Fool

Veröffentlicht am 13.09.2019 09:39

Aktualisiert 13.09.2019 10:06

Bristol-Myers Squibb (NYSE:BMY) (WKN: 850501) hat kein besonders tolles Jahr. Die Aktie des Pharmariesen hat den größten Teil des Jahres 2019 im roten Bereich verbracht. Viele Investoren waren mit der Entscheidung zur Übernahme von Celgene (NASDAQ:CELG) (WKN: 881244) nicht zufrieden. Und BMS hat einige Enttäuschungen in der klinischen Studie für sein Blockbuster-Krebsmittel Opdivo erlebt.

Aber ist Bristol-Myers Squibb überhaupt eine gute Wahl für langfristig aufgestellte Investoren? Schauen wir uns doch mal das Positive wie auch das Negative bei dieser Aktie an.

Warum sollte man BMS kaufen? Wachstum und Dividende. Das sind die beiden Gründe, warum man überhaupt über den Kauf von BMS-Aktien nachdenken sollte. Die Sache mit der Dividende ist dabei leichter zu erklären. Die Dividendenrendite von Bristol-Myers Squibb liegt derzeit bei über 3,4 %. Der Pharmazeut verwendet nur 43 % seiner Einnahmen zur Finanzierung des Dividendenprogramms, sodass diese Dividenden weiter fließen sollten.

Unterschätze bloß nicht die Bedeutung der Dividende. In den letzten zehn Jahren ist der Aktienkurs von BMS um fast 120 % gestiegen. Aber die Gesamtrendite in diesem Zeitraum lag dank der Dividende bei über 200 %.

Bristol-Myers Squibb hat sicherlich die nötige Durchhaltekraft, um in Zukunft ein solides Wachstum zu erzielen. Der Marktforscher EvaluatePharma hat die Medikamente, die seiner Meinung nach die größten Blockbuster des Jahres 2024 sein werden, bewertet; BMS belegte mit Eliquis auf Platz 3 und Opdivo auf Platz 4 zwei der ersten fünf Plätze.

Darüber hinaus hat BMS mehrere weitere Medikamente in seinem Sortiment, die eine solide Umsatzentwicklung zeigen. Das Medikament gegen Autoimmunerkrankungen Orencia und die Krebsimmuntherapie Yervoy generieren weiterhin ein starkes Umsatzwachstum. Der derzeit vielversprechendste Kandidat des Unternehmens ist das Multiple-Myelom-Medikament Empliciti.

Die Übernahme von Celgene verändert die Wachstumsdynamik für BMS tatsächlich. Celgenes Revlimid gilt bereits als eines der meistverkauften Medikamente der Welt und die Umsätze steigen weiter. Das Multiple-Myelom-Medikament Pomalyst und das Krebsmedikament Abraxane sind zwei weitere große Gewinner für Celgene.

Aber es ist die Pipeline von Celgene, die das Biotech für BMS so attraktiv gemacht hat. Celgene könnte fünf neue Blockbuster haben, die entweder kürzlich zugelassen wurden oder eine gute Chance haben, in naher Zukunft die Zulassung zu gewinnen: Fedratinib, Ozanimod, Liso-Cel, bb2121 und Luspatercept.

Warum man die Finger von BMS lassen sollte Investitionen in Pharmaaktien bergen mehrere Risiken, aber keines ist größer als die Gefahr, dass es bei den klinischen Studien Probleme gibt und Wettbewerber auf den Plan treten. Diese großen Risiken sind die Hauptgründe, warum man die Finger von Bristol-Myers Squibb lassen sollte.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Wie bereits erwähnt, hatte BMS bereits 2019 klinische Rückschläge erlitten. Das Unternehmen gab im Juli bekannt, dass Teil 2 der späten klinischen Studie Checkmate-227, in der Opdivo in Kombination mit Chemotherapie als Erstlinienbehandlung untersucht wurde, das Ziel nicht erreicht habe. Ein Großteil des Erfolgs des Unternehmens hängt vom Erfolg von Opdivo in seinen klinischen Studien ab.

Die Übernahme von Celgene erhöht das Pipelinerisiko von Bristol-Myers Squibb. Im vergangenen Jahr wurde Celgene von EvaluatePharma aufgrund seiner Abhängigkeit von Pipelinekandidaten, um Wachstum zu generieren, als das riskanteste der großen Biotechs auf dem Markt eingestuft. Sollte eines der vielversprechenden Medikamente von Celgene nicht die Zulassung erhalten, wäre das ein schwerer Schlag für BMS.

Der Kauf von Celgene könnte auch die Anfälligkeit von BMS hinsichtlich Bedrohungen durch Wettbewerber erhöhen. Revlimid steht ab 2023 in begrenztem Umfang im Wettbewerb mit Generika. Das Medikament macht derzeit über 60 % des Gesamtumsatzes von Celgene aus.

Auch Bristol-Myers Squibb hat viel Konkurrenz für sein Topprodukt. Keytruda von Merck (DE:MRCG) hat Opdivo im Bereich Immuntherapien gegen Krebs in den Hintergrund gedrängt. Andere neue Krebsmedikamente könnten ebenfalls einen Teil des Marktanteils von Opdivo erobern.

Kaufen oder nicht? Ist Bristol-Myers Squibb also eher ein Kauf oder nicht? Meiner Meinung nach ist die Aktie eine gute Wahl für Investoren mit einer langfristigen Perspektive.

Mir gefallen die Aussichten auf die Zulassung der Medikamente, die BMS mit der Übernahme von Celgene gewinnen wird. Ich gehe davon aus, dass Revlimid auch in den nächsten zehn Jahren noch starke Umsätze generieren wird, selbst bei Konkurrenz durch generische Versionen des Medikaments.

Mit Opdivo, Eliquis und dem Beitrag der Medikamente von Celgene denke ich, dass BMS ein Gewinnwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich erzielen könnte. Hinzu kommt die starke Dividende – und BMS sollte damit in der Lage sein, den Investoren langfristig eine schöne Gesamtrendite zu bieten.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Celgene. Keith Speights besitzt Aktien von Celgene. Dieser Artikel erschien am 7.9.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert